Vor gut einem halben Jahr gewann Sébastien Buemi das Auftaktrennen der Formel 3 EuroSerie in Hockenheim. Nun steht das Finale an gleicher Stelle an und der Schweizer kämpft mit Romain Grosjean um den Titel. Buemi sollte seinen Sieg aus dem April wiederholen, wenn er seine Chancen wahren, denn er muss acht Zähler mehr holen als sein Kontrahent aus Frankreich.

Kann Sébastien Buemi noch abheben?, Foto: F3 EuroSerie
Kann Sébastien Buemi noch abheben?, Foto: F3 EuroSerie

Zuletzt stellten Grosjean und Buemi ihr können in Nogaro unter Beweis, als beide ein Rennen gewinnen konnten. Auf dem Hockenheimring steht nun der Zweikampf mit internationaler Beteiligung an. Auf Beteiligung ist Buemi auch angewiesen, denn in der Gesamtwertung steht es 92 zu 85 gegen ihn - aus eigener Kraft geht nichts mehr. "Es wird schwierig. Sieben Punkte Rückstand sind eben sieben Punkte. Ich wünsche mir faire Rennen", hofft der Mücke-Pilot.

Zuletzt sorgten die Kumho-Reifen immer wieder für Verschiebungen im Klassement. Seit Mugello beklagen sich die Piloten über das schwarze Gold. Es soll Schwankungen geben, Zeitunterschiede mit bis zu einer Sekunde pro Runde sind die Folge. Möglichst keine Folge sollte dieses Phänomen jedoch für die Entscheidung der Meisterschaft haben. "Ich könnte mir vorstellen, dass die Reifen für manch einen Fahrer eine willkommene Entschuldigung für schlechte Rundenzeiten darstellen könnten", verteidigt Ingenieur Mark Hamnett den südkoreanischen Reifenhersteller gegenüber der Motorsport aktuell.

Reifen hin oder her - auch um den dritten Platz wird noch gekämpft. Nico Hülkenberg geht mit acht Punkten Vorsprung auf den wieder erstarkten Kamui Kobayashi in das finale Wochenende auf der 4,574 Kilometer langen Strecke im Badischen. "Ich werde noch einmal alles geben. Ich will einen richtig schönen Saisonabschluss haben und den dritten Platz in der Meisterschaft sichern", sagt der ASM-Pilot vor dem Duell mit seinem japanischen Teamkollegen. Über den Hockenheimring verliert der Emmericher nur Positives: "Mir persönlich liegt die Strecke sehr gut, ich fahre dort auch sehr gerne und fühle mich sehr wohl. Es ist ein schöner Fleck in Deutschland und wenn man schon mit einem guten Gefühl zu einer Strecke fährt, kann das gar nicht schaden."

Für ein Debüt wird Carlo van Dam sorgen. Neben Maxi Götz und Marco Holzer wird der frisch gekürte Meister des Formel 3 Cups den dritten Boliden mit einem Motor aus dem Hause Volkswagen bewegen. "Ich bin sehr glücklich und stolz, so schnell mit Volkswagen in die Formel 3 EuroSerie aufsteigen zu können. Es ist ein tolles Gefühl, dass meine Erfolge im deutschen Cup wahrgenommen werden. Der Konkurrenzdruck ist in der europäischen Serie deutlich größer", weiß der Niederländer aus der Hafenstadt Rotterdam. "Für mich ist das Team neu, für das Team die Strecke - dennoch hoffe ich, dass wir für eine positive Überraschung sorgen können."