James Jakes holte sich in Magny-Cours seinen ersten Sieg in der Formel 3 EuroSerie. Der Brite setzte sich gegen Jean-Karl Vernay durch, der zum ersten Mal auf dem Podium landete. Dahinter schafften es mit Yelmer Buurmann und Franck Mailleux zwei weitere Fahrer aus dem Manor Motorsport Team in die Punkte. Auch Tim Sandtler schloss das Wochenende versöhnlich ab. Der Bochumer konnte sich noch zwei Zähler sichern und wurde bester deutschsprachiger Pilot.

Auch in Frankreich setzte die Rennleitung die harte Linie der Vergangenheit weiter durch. Neben Romain Grosjean und Kamui Kobayashi wurden auch Dani Clos, Edoardo Piscopo, Marco Holzer, Sergey Afanasiev und Michael Patrizi in der Startaufstellung um fünf Plätze nach hinten gesetzt. Alle hatten im ersten Rennen gelbe Flaggen ignoriert und das Tempo nicht genügend reduziert. Wie bei den großen Brüdern in der GP2 Serie gab es direkt nach dem Start einen Unfall. Nur wenige Meter nach dem Losfahren drängte Piscopo die Schweizerin Cyndie Allemann in die Mauer.

Auch nach der folgenden Gelbphase konnte Jean-Karl Vernay seine Führung verteidigen. Der Rookie führte das Feld an und ließ sich auch nicht von den Angriffen von Yelmer Buurmann aus der Ruhe bringen. Der Niederländer versuchte es in der Haarnadel-Kurve, bremste jedoch zu spät und Vernay konnte wieder vorbeischlüpfen. Wie man es nicht macht, zeigten die nachfolgenden Fahrer. Zwischen Franck Mailleux und James Jakes ging eine enge Situation gerade noch gut, nicht so bei de RedBull-Piloten Tom Dillmann und Sébastien Buemi. Der Schweizer verschätzte sich beim Anbremsen und fuhr Dillmann über das rechte Hinterrad. Beide mussten die Segel in den Punkten liegend streichen. Buemi schaffte es zwar noch ins Ziel, blieb aber zum ersten Mal in diesem Jahr ohne Punkte.

Gleicher Schauplatz, nur eine Rundespäter: Yelmer Buurmann versucht Jean-Karl Vernay in der Spitzkehre auszubremsen. Beide wurden weit herausgetragen und James Jakes zog dankend vorbei. Auch Franck Mailleux wollte die Situation zu seinen Gunsten nutzten, blieb aber auf vierten Position. Während sich James Jakes sofort von der Gruppe absetzen konnte, ging dort der Kampf um die Podiumsplätze munter weiter. Letztlich konnte sich Jean-Karl Vernay durchsetzen und sich seinen ersten Platz auf dem Podest sichern. Yelmer Buurmann belegte knapp vor seinem Teamkollege Mailleux den dritten Platz.

Die Plätze fünf und sechs gingen an Esteban Guerrieri und Tim Sandtler. Vor allem für den Argentinier war es ein besonderer Erfolg. Im Team von Ultimate Motorsport fährt er in Magny-Cours zum ersten Mal in dieser Saison in der Formel 3 EuroSerie. Im Gegensatz zu den anderen Piloten sitzt Guerrieri zudem in einem Mygale-Chassis. Tim Sandtler schaffte es nach dem unglücklichen Wochenende auf dem Norisring zum dritten Mal in die Punkte und da Guerrieri nur als Gaststarter unterwegs war, wurde der Ertrag verdoppelt. Zuletzt konnte sich der Bochumer in Brands Hatch Zählbares gutschreiben lassen. Im Laufe des Rennens musste sich Sandtler gegen die zwei schnellsten Piloten des Vortages durchsetzten. Kobayashi und Grosjean zogen jedoch den Kürzeren.

Nico Hülkenberg, der von Startplatz 17 ins Rennen ging, konnte seine Aufholjagd vom Norisring nicht wiederholen. Trotz der langen Geraden und der guten Überholmöglichkeit beim Anbremsen zur Adelaide hing Hülkenberg im hinteren Mittelfeld fest. In der Anfangsphase kollidierte der Emmericher sogar mir Edoardo Mortara und überschlug sich beinahe. Glück im Unglück hatten auch Sergey Afanasiev und Basil Shaaban. Bei einem heftigen Unfall wurden beide Autos stark beschädigt, die Fahrer blieben aber unverletzt.