Mit 14 Punkten Rückstand ging Sebastian Vettel in das drittletzte Saisonrennen der Formel 3 EuroSeries. Da er am Samstag nach seinem Dreher den so wichtigen 8. Platz knapp verpasste, musste er das Sonntagsrennen von Platz 9 in Angriff nehmen - als Achter hätte er nicht nur einen Punkt erhalten, sondern wäre von der Pole gestartet.

Das Rennen begann wie gestern: Mit einer zweiten Einführungsrunde. Nach der ersten gab es leichte Verwirrung, weil der Amerikaner Richard Antinucci auf der Pole zu weit nach vorne gefahren war und auf seinen Startplatz zurücksetzen musste. Auch andere Fahrer rangierten in der Startaufstellung aufgeregt hin und her. Die Rennleitung ließ trotzdem alle von ihren angestammten Plätzen losbrausen.

In den ersten beiden Kurven kam es wie gewohnt zu einigen wilden Szenen, diesmal überstanden jedoch alle Fahrer die erste Runde ohne Kollision. Für Vettel ging es gleich zwei Plätze nach vorne auf Position 7. Dort hing er ebenso viele Runden lang hinter dem Meisterschaftsführenden di Resta. Dann überholte er seinen Teamkollegen und machte sich auf die Jagd nach einem weiteren Zähler.

Wie üblich fuhr Vettel am absoluten Limit und holte mit Riesenschritten auf Moreau auf - auch wenn er dabei schon einmal zwei Räder neben der Strecke hatte. Das sollte ihm erneut zum Verhängnis werden: Drei Minuten vor dem vorgezogenen Rennende verlor Vettel nach einem Fahrfehler drei Plätze und fiel hinter di Resta, Nakajima und Guerrieri auf Platz 9 zurück. Statt einer Verkürzung des Rückstands handelte sich Vettel auf diese Weise 15 Punkte Abstand zu di Resta ein. Beim Saisonfinale in Hockenheim gibt es nur noch 17 Punkte zu gewinnen, somit ist der Titelkampf fast entschieden.

An der Spitze duellierten sich derweil Richard Antinucci und Charlie Kimball. Im Gegensatz zu Vettel schaffte es Kimball aber nicht seinen Gegner zu überholen. Der Sieg ging also an Antinucci vor Kimball und dem Japaner Kohei Hirate. Die Top-6 komplettierten Summerton, Moreau und di Resta.

Richard Antinucci (HBR Motorsport):
Das ganze Rennen war nicht einfach für mich. Ich hatte den kleinen Vorteil, dass ich mit neuen Reifen ins Rennen starten konnte. So zog ich zu Beginn gleich vom Feld weg. Danach bauten die Reifen allerdings massiv ab und ich rutschte fast nur noch herum. Letztendlich erholten sie sich aber wieder und ich fuhr den Sieg sicher nach Hause. Ich bin glücklich über meinen zweiten Sieg in der Formel 3 Euro Serie.

Charlie Kimball (Signature-Plus):
Ich zeigte ein gutes Rennen, es hat viel Spaß gemacht. Vor allem der Start gelang mir sehr gut. Ich fuhr vom fünften Platz direkt auf Position zwei vor. Im Laufe des Rennes hatte ich einen schönen Zweikampf mit Kohei Hirate. Ein Sieg wäre natürlich noch schöner gewesen. Trotzdem freue ich mich vor allem für mein Team Signature-Plus. Sie konnten hier bei seinem französischen Heimspiel zum zweiten Mal an diesem Wochenende einen Fahrer auf dem Podest feiern.

Kohei Hirate (Manor Motorsport):
Ich startete von Platz vier aus und war vor der ersten Kurve schon auf dem zweiten Rang. Leider verbremste ich mich dann und fiel deshalb auf Platz drei zurück. Anfangs zogen Richard Antinucci und Charlie Kimball davon, doch dann holte ich auf. Ich hatte ein super-gutes Auto, und fand fast wieder den Anschluss an die Beiden. Leider war das Rennen dann vorbei.