Mick Schumacher darf sich nach dem Qualifikationsrennen weiter Hoffnungen auf ein Top-Ergebnis beim Macau Grand Prix 2018 machen. Der Formel-3-Europameister fuhr am Samstag auf den sechsten Platz und startet von eben dieser Position ins Hauptrennen am Sonntag (08:30 Uhr deutscher Zeit live bei Eurosport).

"Es gibt auf jeden Fall Punkte zu verbessern, auch an mir selber, die ich fahrerisch besser machen könnte", sagte Schumacher am ARD-Mikro. "Im Endeffekt ist Platz sechs ein guter Startpunkt für das Grand-Prix-Rennen. Von P6 ist immer alles möglich. Es ist immer viel Wirbel mit vorne drin mit vielen Überholmanövern. Ich freue mich jetzt aufs Rennen."

Schumacher hatte das Qualifyingrennen auf dem 6,12 Kilometer langen Stadtkurs von Platz neun in Angriff genommen. Durch einen guten Start verbesserte sich der 19-Jährige zügig um zwei Positionen. In der letzten Runde profitierte Schumacher vom Unfall seines vor ihm fahrenden Prema-Teamkollegen Guan Yu Zhou und rückte bis auf den sechsten Platz vor.

Starke Konkurrenz für Schumacher

Ein Podestplatz beim Weltfinale der Formel 3 wäre ein riesiger Erfolg für Schumacher, der zum zweiten Mal nach 2017 auf dem spektakulären Highspeed-Stadtkurs antritt. Doch die Konkurrenz ist stark: Dan Ticktum, souveräner Sieger des Qualifyingrennens, gewann das Hauptrennen im Vorjahr.

Der Zweitplatzierte und BMW-DTM-Fahrer Joel Eriksson sicherte sich 2017 den zweiten Startplatz, im Rennen fiel er in Führung liegend aus. Und auch Ferrari-Junior Callum Ilott gilt als Macau-Spezialist: 2016 fuhr er im Quali-Rennen auf den zweiten Platz, 2017 gewann er den Vorlauf zum Hauptrennen. Ilott startet bereits zum vierten Mal in Macau, wo Streckenkenntnisse ein großes Plus sind.

Mick Schumacher startet für das Traditions-Team Theodore by Prema, Foto: LAT Images
Mick Schumacher startet für das Traditions-Team Theodore by Prema, Foto: LAT Images

Mick denkt an Rosenqvist

Dicke Brocken für Mick, der aber zuversichtlich bleibt auf seiner Lieblings-Strecke. "Wegen der langen Geraden bis zur ersten richtigen Kurve ist viel drin", sagte der Weltmeister-Sohn. "2016 ist ein Prema-Fahrer vom sechsten Platz gestartet und Zweiter geworden, ohne, dass es viele Crashes vorne gab." Dieses Kunststück gelang Felix Rosenqvist, der bei sieben Macau-Starts zweimal gewann und viermal das Podium erreichte.

Dass sich Schumacher auf dem Guia Circuit in der chinesischen Sonderverwaltungszone wohlfühlt, stellte er im Verlauf des Wochenendes mehrfach unter Beweis. In beiden Trainings erzielte er die Bestzeit und im 1. Qualifying fuhr er auf den dritten Platz. Nur im 2. Zeittraining lief es nicht nach Wunsch: ein Reifenschaden sorgte dafür, dass Schumacher nicht über Startplatz neun hinauskam.

Schumacher: Qualifying over

Er erklärte: "Die Runde, die ich gefahren bin, war eine Warmup-Lap, es war eine 90-Prozent-Runde. Die diente eigentlich nur dazu, den Reifen vorzubereiten. In der letzten Runde habe ich leider die Wand berührt und mir einen Platten eingehandelt. Das hieß für mich: Qualifying over. Mit gestern war ich nicht ganz zufrieden, heute schon mit dem sechsten Platz."

Gelingt Mick tatsächlich der Sieg am Sonntag, wäre er der dritte Schumacher, der sich in die Macau-Siegerliste eintragen kann. Vater Michael gewann vor 28 Jahren den Grand Prix 1990 bei seinem zweiten Anlauf. Onkel Ralf siegte im Jahr 1995. Mick: "Es ist sehr wichtig für mich, noch mal gut zu Ende zu fahren. Was dann in der Zukunft passiert, wird sich dann wahrscheinlich nach Macau zeigen."