Auf dem Red Bull Ring setzte er sich in einem rundenlangen Kampf gegen Lando Norris (Carlin) durch. Rang zwei eroberte in einer spektakulären Schlussphase Nikita Mazepin (Hitech Grand Prix) vor Tadasuke Makino (Hitech Grand Prix). Während der von Honda geförderte Japaner seinen ersten Podestplatz in der FIA Formel-3-EM feierte, schied Tabellenführer Lando Norris nach einem Unfall in der letzten Runde aus. Da sein einziger Titelrivale Maximilian Günther (Prema Powerteam) Rang fünf belegte, ist der Titelkampf bis zum Finale in Hockenheim noch offen.

Am Start machte Joel Eriksson bereits klar, dass er sich seinen zweiten Sieg des Tages holen möchte. Er setzte sich vor Lando Norris in Führung, konnte den angriffslustigen Briten aber nicht abschütteln. Norris versuchte alles, den Schweden zu überholen, was ihm aber nicht gelang. In Runde 19 fuhr der McLaren-Junior dann ins Heck des BMW-Schützlings und verlor bei dem Kontakt seine rechte Frontflügelendplatte. In der Folge musste er Eriksson ziehen lassen, der einem sicheren Sieg entgegenfuhr.

Hinter Eriksson musste Norris seinen zweiten Platz in der Schlussphase gegen Ralf Aron (Hitech Grand Prix) verteidigen, bis es in der letzten Runde zu einer Kollision der beiden Nachwuchsrennfahrer kam, bei der beide ausschieden. Ferdinand Habsburg (Carlin) überquerte als Zweiter die Ziellinie, der einzige Österreicher im Feld hatte zuvor aber die Streckenbegrenzungslinie überfahren, was für ihn eine Fünf-Sekunden-Strafe mit sich zog. Rang zwei ging daher an Nikita Mazepin und der dritte Platz an Tadasuke Makino. Für Habsburg blieb der undankbare vierte Platz.

Maximilian Günther wurde nach der ereignisreichen Schlussphase als Fünfter gewertet, was dem Deutschen zehn Punkte brachte. Damit reduzierte er seinen Rückstand auf Tabellenführer Lando Norris auf 72 Zähler und hat noch theoretische Chancen auf den Gewinn der FIA Formel-3-Europameisterschaft. Jehan Daruvala (Carlin), Joey Mawson (Van Amersfoort Racing), Mick Schumacher (Prema Powerteam), David Beckmann (Motopark) und Marino Sato (Motopark) komplettierten die Top Ten. Für den japanischen Rookie ist es der erste Punkt in der Fahrerwertung der FIA Formel-3-EM.

Joel Eriksson (Motopark): "Dieses Rennen war härter als Rennen zwei. Ich bin mit vier gebrauchten Reifen losgefahren, während Lando Norris zwei neue hatte. Mein Start war gut und ich war Erster, musste mich dann aber gegen Lando verteidigen. Das ist mir gelungen; ich habe das Rennen die gesamte Zeit angeführt. Kurz vor Rennende ist Lando mir dann ins Heck gefahren. Ich bin zuvor schlecht aus Kurve drei herausgekommen und er sehr gut. Er bewegte sich hinter mir nach links und nach rechts und fuhr mir ins Heck. Mein Auto hat zum Glück keinen Schaden genommen, so dass ich ohne große Probleme ins Ziel fahren konnte. Noch kann ich Vize-Meister werden, aber darauf schaue ich nicht. Ich freue mich, dass ich zurück auf der obersten Stufe des Siegertreppchens bin und möchte beim Finale vor allem Spaß haben."

Nikita Mazepin (Hitech Grand Prix): "Mein Start war gut, ich war schnell und habe keine Fehler gemacht. Manchmal ist es im Rennsport dann so, dass zwei Rivalen kollidieren und andere dadurch Positionen gewinnen. Dieses Mal war ich der Glückliche, aber in den Vorwochen hatte ich auch viel Pech. Nun scheint das Glück zurückgekommen zu sein und ich hoffe, das Finale in drei Wochen in Hockenheim ähnlich positiv gestalten zu können."

Tadasuke Makino (Hitech Grand Prix): "Ich bin mit vier alten Reifen ins Rennen gegangen, was das Fahrverhalten meines Autos schwierig machte. Mein Ingenieur sagte aber, ich solle alles geben und nicht locker lassen. Abgesehen davon fühlte sich mein Auto aber sehr gut an und auch der erste Podestplatz in der FIA Formel-3-EM ist ein tolles Gefühl."