Sieg, drei Podestplätze, Meisterschaftsführung: Maximilian Günther gelang ein perfektes Heimspiel beim Saison-Highlight der FIA Formel-3-Europameisterschaft auf dem Norisring. Der amtierende Vize-Europameister gewann das Auftaktrennen auf dem berühmten Stadtkurs in Nürnberg. Seinem vierten Saisonsieg in der stärksten Nachwuchsserie der Welt ließ Günther zwei weitere Podestplätze folgen. Damit übernahm Deutschlands hoffnungsvollstes Motorsport-Talent pünktlich zur Saisonhalbzeit die Gesamtführung in der Meisterschaft.

Günther sorgte bei seinem ersten Heimrennen in dieser Saison nicht nur auf der Strecke für Highlights. Am Sonntag feierte der offizielle Test- und Ersatzfahrer des Mercedes-AMG Motorsport DTM Teams seinen 20. Geburtstag im Fahrerlager. Der Norisring spielt eine besondere Rolle in Günthers bisheriger Karriere. Vor zwei Jahren erzielte der Allgäuer an gleicher Stelle seinen ersten Sieg in der Formel 3. Sein dreifaches, siegbringendes Überholmanöver war 2015 für den FIA Action of the Year Award nominiert.

Günthers Halbzeitbilanz in der Formel-3-Europameisterschaft 2017: vier Siege und neun Podestplätze in den 15 Rennen. Damit führt der Prema Powerteam-Pilot die Meisterschaft mit 236 Punkten und 34 Zählern Vorsprung auf den Zweitplatzierten Joel Eriksson an. Das sechste Rennwochenende steigt vom 28. bis 30. Juli auf dem belgischen Formel-1-Kurs Spa-Francorchamps.

Vierter Saisonsieg für Maximilian Günther auf dem Norisring, Foto: Prema Powerteam/Suer
Vierter Saisonsieg für Maximilian Günther auf dem Norisring, Foto: Prema Powerteam/Suer

Max, Glückwunsch zum vierten Saisonsieg. Wie ist dir das vom vierten Startplatz gelungen?
Maximilian Günther: Der Auftakt auf dem Norisring war äußerst actionreich. Ich hatte einen super Start und verbesserte mich gleich vom vierten auf den zweiten Platz. Der Platz an der Spitze war hart umkämpft und ich bin zwischenzeitlich auf Platz drei zurückgefallen. Ich blieb aber stets auf Tuchfühlung zu den beiden Autos vor mir. Sie haben ziemlich hart gefightet und mein Plan war es deshalb, mich möglichst gut zu positionieren und auf meine Chance zu warten. Wenige Runden vor Schluss habe ich die Führung übernommen und bis zum Schluss gehalten. Heimsieg und 25 Punkte, das war ein Mega-Auftakt!

Du hast die Führung in der Meisterschaft übernommen. Was bedeutet das zu diesem Zeitpunkt?
Maximilian Günther: Das ist natürlich klasse. Ich fahre diese Saison konstant auf hohem Niveau. Das ist der Schlüssel, um am Ende in der Meisterschaft ganz vorne zu stehen. Wir haben Rennen gewonnen, sind oft aufs Podest gefahren und haben in jedem Rennen gute Punkte gesammelt. Wir haben alle Chancen, die sich uns geboten haben, genutzt. Deshalb stehen wir jetzt gut da in der Meisterschaft. Der Vorsprung klingt gut, aber darauf können wir uns nicht ausruhen. Für die zweite Saisonhälfte ist es primär unser Ziel, die Performance des Gesamtpakets weiter zu verbessern. Dafür werden wir die kommenden Wochen nutzen. Ich bin zuversichtlich, dass uns weitere Fortschritte gelingen.

Eine Geburtstagstorte zum 20. Jahrestag von Ulrich Fritz, Foto: Christof Kreutzer
Eine Geburtstagstorte zum 20. Jahrestag von Ulrich Fritz, Foto: Christof Kreutzer

Den Geburtstag auf dem Podium zu feiern, ist natürlich etwas Besonderes...
Maximilian Günther: Das Drehbuch hätte ich besser nicht schreiben können. Mein Prema-Team hat mich mit einem Geburtstagskuchen überrascht und über all die Glückwünsche von Fans an der Strecke und auf meiner Facebook-Seite habe ich mich unheimlich gefreut. Am Sonntagnachmittag war ich auch in der Mercedes-AMG Motorsport Hospitality im Fahrerlager eingeladen. Dort hat mir unser Teamchef Uli Fritz eine Torte überreicht - das fand ich einfach klasse! Es war der perfekte Ausklang eines rundum gelungenen Wochenendes.

Das nächste Rennwochenende findet in Spa-Francorchamps statt. Was erwartest du dort?
Maximilian Günther: Spa ist meine absolute Lieblingsstrecke im Rennkalender. Es macht unglaublich viel Spaß, dort zu fahren. Man fühlt sich tatsächlich wie in einer Achterbahn. Die Strecke ist sehr lang, hat einige lange Geraden und kurvige Passagen, in denen vor allem das fahrerische Können gefragt ist. Dort kann es immer regnen, was den Rennen natürlich eine besondere Würze verleiht. Ich freue mich schon sehr auf Spa und bin optimistisch, dass wir an die bisherigen Leistungen anknüpfen können.