Hallo zusammen,

ich habe tolle Neuigkeiten! Im September werde ich mit Lotus den WEC-Lauf in Austin bestreiten. Ich hatte schon im letzten Jahr mit Lotus einen Einsatz in Bahrain, hatte auf Anhieb einen relativ guten Speed und wir haben über das Jahr den Kontakt gehalten. Mit Christophe Bouchut und James Rossiter standen bereits zwei Fahrer fest und das Team kam auf mich zu und fragte, ob ich fahren möchte.

Der Lotus-LMP1 feiert in Austin seine Premiere, Foto: Lotus
Der Lotus-LMP1 feiert in Austin seine Premiere, Foto: Lotus

Einen großen Unterschied zum letzten Jahr gibt es: Damals bin ich mit einem LMP2-Wagen gefahren, während ich diesmal im neuen LMP1-Boliden sitzen werde, den Lotus in Le Mans präsentiert hat. Ich kenne zwar weder die Strecke in Austin noch den Wagen, aber die LMP1-Autos haben so viel Power und Abtrieb, dass der Umstieg vom Formel-Auto nicht so schwierig ist. Die LMP1 ist einfach die Königsklasse der Sportwagen, dort fahren nur die besten Piloten und es ist toll, die Möglichkeit zu haben, mein Können zu zeigen.

Großen Druck mache ich mir nicht, ich möchte einfach nur schnell sein und von meinen Kollegen lernen. Letztes Jahr konnte ich leider nur am Training teilnehmen, weil mein Teamkollege Vitantonio Liuzzi in der ersten Runde einen Unfall hatte, es wird also mein erster Renneinsatz. Ob ich in dieser Saison noch einmal für Lotus an den Start gehen werde, weiß ich noch nicht, bisher steht nur der Einsatz in Austin fest.

So viele Rennen wie möglich gewinnen

Ermöglicht wird mein WEC-Abstecher dadurch, dass die Formel-3-Europameisterschaft bis Oktober Pause macht. Das letzte Rennwochenende fand Mitte August am Nürburgring statt und war ziemlich schwierig, aber im letzten der drei Rennen ist mir alles aufgegangen. Ich hatte einen guten Start und eine gute erste Runde und nach dem Restart konnte ich Tom Blomqvist von der Spitze verdrängen, was der Grundstein zum Sieg war. Das soll zwar nicht darüber hinwegtäuschen, dass uns beim Speed noch immer eine Sekunde fehlt, aber es war sehr wichtig, dass der Sieg gelungen ist.

Es stehen zwar noch zwei Rennwochenenden in Imola und Hockenheim auf dem Programm, bei denen insgesamt 150 Punkte vergeben werden, aber realistisch ist der Titelgewinn für mich leider nicht mehr. Mein Ziel lautet daher, so viele Rennen wie möglich zu gewinnen. Es gibt noch sechs und ich möchte die meisten davon gewinnen. Das Team und die Fahrer müssen einfach hart zusammenarbeiten, damit wir mit Rennsiegen aufzeigen können.

Lucas Auer gewann auf dem Nürburgring, Foto: FIA F3
Lucas Auer gewann auf dem Nürburgring, Foto: FIA F3

Darüber, wie es mit mir in der nächsten Saison weitergeht, weiß ich noch nichts genaues, aber natürlich mache ich mir Gedanken. Man darf zwar nichts ausschließen, aber die Chance, auf ein weiteres Jahr in der Formel 3 ist gering, das ist nicht mein Ziel. Mein Traum bleibt die Formel 1, aber man muss sich heutzutage auch wahnsinnig glücklich schätzen, wenn man in der LMP1 oder der DTM unterkommt. Man muss grundsätzlich die Augen offen halten.

Dass Max Verstappen direkt aus der Formel 3 den Aufstieg in die Formel 1 geschafft hat, finde ich super. Daran sieht man, dass die Formel 3 ein Talentpool ist, an dem sich die Formel 1 zukünftig vielleicht öfter bedienen wird. Max ist einer der Topfahrer und hat in dieser Saison oft aufgezeigt, deshalb traue ich ihm absolut zu, auch in der Formel 1 erfolgreich zu sein. Natürlich ist die Konkurrenz sehr hart, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass er für diesen Schritt bereit ist.