Grund war ein leichter Nieselregen kurz vor dem 12. Saisonlauf. Letztlich setzte sich Felix Rosenqvist (Dallara F307 Volkswagen) mit seinem zweiten Formel-3-Sieg bei den sehr schwierigen Bedingungen durch.

Hinter ihm wurde Markus Pommer (Dallara F307 Mercedes) für sein Pokerspiel mit den Reifen belohnt. Er war der Erste, der es trotz feuchter Piste auf Slicks probierte. Dritter bei diesem unglaublichen Rennen wurde Rene Binder (Dallara F307 Volkswagen), der auch von den Fehlern der Konkurrenz profitierte. So erwischte Tabellenführer Tom Dillmann einen schlechten Start und drehte später vor der Haupttribüne eine ungewollte Pirouette. Daniel Abt (beide Dallara F307 Volkswagen) geriet mit seinen Slicks in Führung liegend auf eine nasse Spur und kreiselte ins Kiesbett.

Kein leichtes Rennen

Wie man in Assen gewinnt, hatte Rosenqvist bereits vor drei Wochen gezeigt. Da konnte er im Rahmen des ADAC GT Masters seinen ersten Formel-3-Sieg einfahren. Diesmal waren die Umstände allerdings komplett anders. Der Schwede reagierte von der Poleposition am besten und setzte sich trotz durchdrehender Räder an die Spitze des Feldes. Dahinter ging es drunter und drüber. Während Daniel Abt, Willi Steindl und Kevin Magnussen nahezu perfekt starteten, kamen Stef Dusseldorp und Tom Dillmann kaum von der Stelle. Doch dies sollte erst der Auftakt eines unglaublichen Rennens sein. In der Folge machte Dillmann Druck auf Dusseldorp bis es ihm zu bunt wurde, der Franzose die Brechstange auspackte und den Niederländer bei einem gewagten Überholmanöver berührte. Dusseldorp musste mit gebrochener linker Hinterradaufhängung sein Heimrennen beenden.

Die Strecke trocknete immer mehr ab und zwangsläufig stellte sich die Reifenfrage. Markus Pommer entschied sich als erster, die profillosen Pneus zu nehmen. Im Mittelfeld liegend hatte der 19-Jährige nichts zu verlieren. Ihm folgten in kurzen Abständen alle anderen Fahrer, als sie sahen, dass Pommer eine schnellste Runde nach der anderen absolvierte. Einer der letzten Wechsler war der mit Abstand führende Rosenqvist. Als er wieder auf die Piste zurückkehrte wurde es richtig eng und obwohl er sich zunächst vor Abt setzen konnte, musste er mit den kalten Slicks den Allgäuer zunächst ziehen lassen.

Aber die Messe war noch lange nicht gelesen. Eine Runde später klebte der Schwede ganz dicht hinter Daniel Abt. Der geriet nur knapp neben die Ideallinie und verlor sofort sein Auto. Damit war der Weg für Rosenqvist frei. Der Sieg drohte ihm jedoch in der letzten Runde durch die Hände zu rinnen, da sein Motor langsam aber sicher den Geist aufgab. Letztlich fuhr er mit nur noch zwei funktionierenden Zylindern ins Ziel. Hinter ihm kamen Pommer und Binder aufs Podium.

Die Stimmen der Top 3

Felix Rosenqvist:
Ich hatte einen tollen Speed auf den Regenreifen. Trotzdem entschieden wir uns zu spät, auf die Slicks zu wechseln. Zudem habe ich nach dem Stopp den ersten Gang nicht sofort einlegen können. Ich bin froh, dass ich trotz der Motorprobleme am Ende noch gewinnen konnte. Durch den Zylinderausfall konnte ich die komplette letzte Runde mit Vollgas fahren.

Markus Pommer:
Mein Start war zwar gut, aber am Ende der Start-Ziel-Linie wurde ich abgedrängt und dadurch verlor ich direkt fünf Plätze. Die Regenreifen haben schlecht funktioniert, weshalb ich so früh wechselte. Ich habe gedacht, dass ich es versuchen muss und ein oder kein Punkt auch egal ist.

Rene Binder:
Ich bin in der Formel 3 noch nie im Regen gestartet, daher war der Start auch nicht so gut. Der Wechsel auf Slicks war absolut richtig, wie ja auch das Ergebnis zeigt.