Halbzeit in der virtuellen Formel-E-Meisterschaft nach dem Rennen in Hongkong. Und schon wieder ist es ein Deutscher, der den Sieg einstreicht. Pascal Wehrlein sichert sich den zweiten Sieg und übernimmt Platz 1 in der Meisterschaft nachdem sich Maximilian Günther mehrere massive Fehler leistet.

Vor dem Rennen hatte BMW-Pilot Maximilian Günther nach zwei Siegen und einem dritten Platz aus den bisherigen Rennen noch einen Vorsprung von 20 Zählern auf Pascal Wehrlein. 25 Punkte trennten ihn von Robin Frijns und Stoffel Vandoorne.

Das Format bei der vierten Runde wich nicht von denen der vorhergehenden Läufe ab. Bestritten wurde ein 15-ründiges Rennen im Eliminator-Format, das heißt dass nach jeder Runde der letztplatzierte Fahrer automatisch ausscheidet bis nur noch 12 Piloten auf der Strecke verbleiben, die die Punkte unter sich ausmachen. Neben dem Rennen der professionellen Formel-E-Fahrer war auch erneut ein Challenger-Grid am Start.

Wie schon der Saisonaufakt wurde auch die vierte Runde auf dem Straßenkurs von Hongkong ausgetragen. Im Unterschied zum ersten Rennen der virtuellen Saison wurden die Wetterverhältnisse etwas geändert. Das Qualifying fand bei nassen Bedingungen statt, das Rennen blieb allerdings trocken.

Pro Rennen: Wehrlein gewinnt und übernimmt Tabellenführung

Im regnerischen Qualfiying sicherte sich Edoarado Mortara überraschend die Pole Position. Dahinter ging es unglaublich eng zu. Pascal Wehrlein positionierte auf der zweiten Position trennten gerade einmal 0,017 Sekunden auf Stoffel Vandoorne. Maximilian Günther folgte nur sechs Tausendstel dahinter. Auf Rang 5 qualifizierte sich Oliver Rowland.

Am Start kam es direkt in der ersten Haarnadel zu einer Massenkollision hinter Polesitter Edoardo Mortara. James Calado rutschte durch auf die zweite Position, gefolgt von Nyck De Vries. Stoffel Vandoorne und Pascal Wehrlein waren zwar in den Massencrash involviert kamen, aber auf den Plätzen 4 und 5 ziemlich gut durch. Im Gegensatz zu Maximilian Günther, der schwerer involviert war. Doch kurze Zeit später bog Günther für eine Durchfahrtsstrafe an die Box ab, da er sich beim Start zu früh bewegt hatte.

Nach einem weiteren Fahrfehler im Kampf um Platz 11 schied er schon vorzeitig beendet. Wehrlein und Vandoorne arbeiteten sich so früh durch den Verkehr und waren schon nach wenigen Runden die ersten Verfolger von Edoardo Mortara. Der Venturi-Pilot hatte sich durch die Massenkollision, die sich am Start hinter ihm ereignet hatte, einige Sekunden erkauft. Doch unter dem zunehmenden Druck von Wehrlein machte er einen entscheidenden Fehler und schmiss sein Fahrzeug in einer Schikane in die Mauer.

Pascal Wehrlein übernahm die Führung und stürmte vorne weg. Der einzige, der annähernd mit dem Deutschen mithalten konnte war Stoffel Vandoorne. Doch auch er sein Rückstand baute sich sukzessive auf. Am Ende überquerte Wehrlein die Linie mit beinahe vier Sekunden Vorsprung vor dem Mercedes-Piloten. James Calado kam als Dritter ins Ziel. Platz 4 belegte Nyck De Vries, Edoardo Mortara rettete seinen beschädigten Boliden auf Rang 5 über die Linie. Antonio Felix da Costa, Robin Frijns, Oliver Turvey, Sebastien Buemi und Oliver Rowland komplettierten die ersten zehn Positionen.

Rennsieger Pascal Wehrlein sagte nach dem Rennen: "Es war ein etwas spezielles Event mit den nassen Bedingungen im Qualifying. Der Rennstart war etwas chaotisch und mein Wagen war deshalb leicht beschädigt. Aber ich war auch in den trockenen Bedingungen schnell und brachte es nach Hause."

Rennergebnis

PositionFahrer
1.Pascal Wehrlein
2.Stoffel Vandoorne
3.James Calado
4.Nyck De Vries
5.Edoardo Mortara
6.Antonio Felix da Costa
7.Robin Frijns
8.Oliver Turvey
9.Sebastien Buemi
10.Oliver Rowland

Meisterschaftsstand

PositionFahrer Punkte
1.Pascal Wehrlein70
2.Maximilian Günther65
3.Stoffel Vandoorne58
4.Robin Frijns 46
5.Neel Jani24
6.Nico Müller19
7.James Calado19
8.Nyck De Vries18
9.Oliver Turvey 18
10.Oliver Rowland17

Anmerkung: Der Punkt für die schnellste Rennrunde ist nicht eingerechnet

Challenge-Grid: Lucas Müller mit erstem Saisonsieg

Im SimRacer-Rennen setzte sich Lucas Müller nach einem harten Kampf gegen Joshua Rogers durch. Drei Runden vor Schluss setzte der Deutsche das entscheidende Manöver. Kevin Siggy fuhr auf Rang 3 und platzierte sich somit bei bisher jedem Rennen auf dem Podium. Seine Führung in der Meisterschaft beträgt somit 18 Punkte auf Lucas Müller. Peyo Peev und Petar Brljak, die das Rennen auf den Plätzen 4 und 5 beendeten, fehlen nun 22 beziehungsweise 25 Punkte auf den Meisterschaftsführenden.

Challenge-Grid, Meisterschaftsstand

1.Kevin Siggy76
2.Lucas Müller58
3.Peyo Peev 54
4.Petar Brljak 51
5.Joshua Rogers45

Anmerkung: Der Punkt für die schnellste Rennrunde ist nicht eingerechnet

Am nächsten Samstag geht die Meisterschaft in ihre fünfte Station, wie auch in dieser Woche finden die Rennen um 16.30 Uhr statt und werden auf dem offiziellen YouTube-Kanal der Formel E übertragen. Auf welcher Strecke das Rennen stattfindet, wird am Freitag bekanntgegeben.