In iRacing steht an diesem Wochenende eines der großen Highlights des Jahres an. Eine Woche nach dem Vierfach-Triumph für Mercedes bei den 24h Nürburgring zieht es die Fahrer in iRacing zum ersten Mal in die Eifel für das offizielle 24h-Rennen. Viele Fahrer und Teams haben seit Wochen und Monaten auf dieses Rennen hingearbeitet und blicken mit Vorfreude auf das Event.

Audi, Ruf, Kia und Mazda sorgen für Vielfalt

Vier Fahrzeuge in vier Klassen treten bei dem Rennen an. Der Audi R8 LMS stellt die GT3-Klasse, der Ruf C-Spec bildet eine Klasse, genau wie der Kia Optima, sowie der Global Mazda MX-5 in der Cup-Version. Das verspricht ein gut gemischtes Feld. Sechzig Teams wird man pro Split auf der Strecke sehen, die nach den Leistungen der Fahrer (iRating) sortiert sein werden. Insgesamt kann man mit über zehn Splits rechnen, was somit Tausenden von Fahrern entspricht, die sich in ihren Teams zusammengeschlossen haben und üblicherweise mit vier bis fünf Teamkollegen die 24 Stunden versuchen werden bestmöglich zu meistern.

Fahrer erwartet ein "Überlebenskampf"

Jürgen Frank ist ein Kenner der Nordschleife, dreht privat im Rahmen von Trackdays jährlich viele Runden in der Eifel und wird für das SimRC.de Team im Ruf C-Spec an den Start gehen. Seine drei Teamkollegen Maximilian Schieder, Lukas Dolzer und Dustin Hickmann komplettieren das vierköpfige Gespann. Vor dem Rennen sprachen wir mit ihm über seine Vorbereitungen auf dieses sehr spezielle Rennen.

Was erwartet euch Fahrer morgen auf der Nordschleife?

Zuallererst erwartet uns ein Überlebenskampf auf der schwersten, längsten und spektakulärsten Rennstrecke der Welt, wo auch nur kleinste Fehler gnadenlos bestraft werden, da die Leitplanken sehr nah am Asphaltband liegen. Des Weiteren wird der Verkehr, für uns als Flachkäfer-Treter mit einer schnelleren sowie zwei langsameren Klassen im Rennen, eine wichtige Rolle spielen und hoffentlich für wenige überraschende Momente sorgen. Doch auch die Pace der einzelnen Fahrer wird entscheidend sein, vor allem wenn es um die vordersten Positionen geht.

Wie sieht die Wettervorhersage aus?

Wir rechnen mit einem warmen Tag auf der Nordschleife und wenig Wolken. So wird der Asphalt wohl ähnlich heiß sein, wie das 24h-Rennen selbst.

Wie habt ihr euch als Team für das Rennen vorbereitet?

In der IMSA SportsCar Championship nutzten diese Woche viele Fahrer die Rennen zur idealen Vorbereitung, Foto: iRacing
In der IMSA SportsCar Championship nutzten diese Woche viele Fahrer die Rennen zur idealen Vorbereitung, Foto: iRacing

Wir sind seit dem Release der Nordschleife in der Spirit of VLN-Rennserie aktiv, die nach dem Vorbild der echten VLN-Serie Rennen auf dem Nürburgring abspult. Dort sind wir, ebenfalls wie beim 24h-Rennen dieses Wochenende, mit dem Ruf C-Spec unterwegs und konnten unsere Pace und Konstanz sukzessiv steigern. Außerdem sind wir diese Woche stark in der IMSA, ebenfalls im Ruf C-Spec, vertreten, da diese Serie in dieser Woche auf dem Nürburgring inklusive Nordschleife unterwegs ist und damit das Fahren auf dieser Rennstrecke in Rennsituationen geübt werden kann. Ich persönliche nutze diese Woche in der IMSA auch zum Erhöhen meines iRatings, um eine Teilnahme unseres Teams im Topsplit des 24h-Rennens zu gewährleisten.

Warum zählt ausgerechnet dieses Rennen zu den großen Highlights für viele Fahrer und Zuschauer?

Wie schon erwähnt, ist diese Strecke die anspruchsvollste und längste Rennstrecke der Welt. Da es die Strecke noch nicht so lange in iRacing gibt, ist es auch das erste 24h-Rennen auf dieser Strecke und somit noch einmal besonderer als sonst. Aufgrund dessen kann mit großem Interesse seitens der Fahrer gerechnet werden, was zu vielen Anmeldungen und somit zu höheren Anforderungen führt, um den Topsplit zu erreichen.

Ich freue mich meinerseits schon riesig auf dieses Rennen, da diese Strecke für mich eine große Herausforderung darstellt und bereits viel trainiert habe. Außerdem habe ich mittlerweile eine sehr ordentliche Konstanz und Speed auf dieser Strecke aufbauen können. Für die Zuschauer wird das Rennen auch ein besonderes Schmankerl sein, sie können sich auf halsbrecherische Verfolgungsjagden durch die Eifel freuen. Leider rechnen wir auch mit relativ hohen Unfallzahlen, die Zuschauer werden gebeten Mitleid mit den betroffenen Teams zu haben, da ein Unfall auf der Nordschleife meist mit langer Reparaturzeit bestraft wird und somit besonders weh tut.

Unfallfrei ist die Devise

Wie wird die Herangehensweise für das Rennen aussehen? Was ist der Plan des Teams?

Wir wollen unfallfrei durch das Rennen kommen, allein das würde meiner Meinung nach ein Top-Resultat bedeuten. In den Startstunden hoffen wir auf die Rücksicht aller Teilnehmer, speziell in der extrem engen ersten Kurve des Rennens. Hier sah man diese Woche in der IMSA und auch letzte Woche in der BSS bereits abenteuerliche Versuche von Fahrern Positionen zu gewinnen, die aber zumeist mehrere zerstörte Rennwagen zur Folge hatten. Außerdem versuchen wir das Auto über das ganze Rennen hinweg zu schonen, das heißt hohe Curbs zu meiden, um Schäden an der Aerodynamik des Wagens zu vermeiden. Da wir eine wirklich solide Performance auf dieser Strecke aufweisen können, sind sehr gute Platzierungen in diesem Rennen drin.

Welche Rolle spielt die mentale Fitness, speziell wenn es in Richtung der Nachtstints geht? Wie hält man sich da fit?

Die mentale Fitness spielt, speziell auf dieser Strecke, eine elementare Rolle. Auf keiner anderen Strecke wird eine so hohe Konzentration gefordert wie auf dieser. Ausruhen kann man sich nur einmal pro Runde auf der sehr welligen Döttinger Höhe, außerdem kann man auf der Grand-Prix-Strecke ein kleines Bisschen die Konzentration zurücknehmen, sofern es die Rennsituation erlaubt. Wenn es in die Nacht geht, wird es besonders schwierig. Fährt man dann noch allein auf weiter Flur und lässt die Konzentration etwas nach, sind Ausritte neben die Strecke vorprogrammiert. Somit sollte man sich selbst immer fordern, um die Konzentration nicht zu verlieren - Tempo relativ hoch halten, immer 'etwas' pushen.

Ansonsten sollte man natürlich fit und ausgeschlafen ins Rennen gehen. Die Zeiten der Einsatz-Stints für unsere Fahrer wurden bereits eingeteilt und mit Einbeziehen jedes Fahrers besprochen. Wir hoffen somit gute Voraussetzungen für das 24h Rennen zu haben. Ich wünsche hiermit noch mal allen, Fahrern sowie Zuschauern, viel Spaß bei diesem Renn-Highlight.

Liveübertragung über volle 24 Stunden

Das angesprochene Renn-Highlight wird um 15:00 Uhr starten und auf RaceSpot.tv, GSRC sowie v8sonline wird das Rennen über die vollen 24 Stunden zu sehen sein. In diesem Fall sei es erlaubt ein paar Stunden der Übertragung zu verpassen, aber gegen 15 Uhr ist unsere klare Empfehlung, den Livestream einzuschalten.