Gelungener Einstand für den Oreca 05: Tristan Gommendy hat das brandneue Gefährt in den Farben von Thiriet by TDS Racing an die Spitze der Tageswertung an Tag zwei der Testfahrten auf dem Paul Ricard HTTT gebracht. In 1:48.432 Minuten war Gommendy fast neun Zehntel schneller als der Zweitschnellste des Dienstags, der Oreca 03 von SMP Racing in den Händen von Anton Ladygin (1:49.329). Auf SMP Racing lag am zweiten Testtag auch das Hauptaugenmerk, denn der russische Rennstall präsentierte erstmals den BR01.

Das neue Gefährt wurde komplett in schwarz enthüllt, fuhr aber keine einzige Runde, da noch notwendige Teile fehlen. SMP Racing leidet weiterhin unter den Sanktionen der USA und der EU gegen Russland. Da der Mutterkonzern von Dunlop als Teil eines Joint Ventures mit Goodyear in den USA beheimatet ist und in diesem Jahr als Einheitsreifenlieferant auftritt, könnte SMP Racing in Schwierigkeiten kommen, Reifen zu beziehen. Boris Rotenberg, der die Einsätze mit seiner SMP Bank finanziert und nach dem das BR01 Coupe benannt ist, gilt als enger Vertrauter Wladimir Putins.

Da ist das gute Stück: SMP Racing zeigte erstmals den BR01 in voller Pracht, Foto: Mikhail Aleshin/Twitter
Da ist das gute Stück: SMP Racing zeigte erstmals den BR01 in voller Pracht, Foto: Mikhail Aleshin/Twitter

Zurück zum Geschehen: Gommendys Bestzeit vom Dienstag war nicht schnell genug, um die Gesamtbestzeit des gesamten Tests aufs Parkett zu zaubern. Diese Ehre gebührt weiter Nathanael Berthon im Vorgängermodell Oreca 03R von Murphy Prototypes, indem er am Montag eine 1:48.155 gefahren hatte. Im Gesamtklassement reicht die Zeit von Gommendy aber für Rang zwei mit 0,277 Sekunden Rückstand. Einen Angriff auf die Gesamtbestzeit verhinderte einsetzender Regen in der Nachmittagssession des zweiten Tages.

GTC-Zeiten deutlich verbessert

Greaves Motorsport und Jota Sport konnten ihre Zeiten vom Vortag nicht weiter verbessern; in 1:48.955 (Jon Lancaster) und 1:48.967 (Harry Tincknell) landen die beiden Gibson 015S mit ihren Zeiten aus der Nachtsession am Montag auf den Gesamträngen drei und vier. Der einzige LMP3, der Ginetta des Teams LNT Racing, konnte sich am zweiten Tag deutlich steigern: Michael Simpson fuhr in 1:57.932 Minuten mitten unter die besten GT-Fahrzeuge. Für die Saison bedeutet das, dass LMP3 und GT-Boliden sich womöglich gegenseitig im Weg stehen könnten.

Die Arbeit zahlte sich aus: Tagesbestzeit für Marc VDS, Foto: ELMS
Die Arbeit zahlte sich aus: Tagesbestzeit für Marc VDS, Foto: ELMS

In der GTE-Kategorie gab es am Dienstag keine Verbesserungen der Gesamtbestzeit. Die ersten drei Positionen im Gesamtklassement entsprehcen somit der Reihenfolge des Montags: Alessandro Pier Guidi für AT Racing auf Ferrari (1:56.980 Minuten) vor Adam Carroll im Porsche 911 RSR von Gulf Racing UK (1:57.926) und Raffaele Giammaria auf einem AF-Corse-Ferrari (1:58.210). Erwähnenswert ist die Tagesbestzeit am Dienstag durch den BMW Z4 von Marc VDS in 1:58.376 Minuten.

Insgesamt waren die GTE-Fahrzeuge aber am Dienstag langsamer als die GT3-Autos aus der GTC-Kategorie. Luca Persiani fuhr im Ferrari 458 GT3 von SMP Racing in 1:57.747 Minuten nicht nur die schnellste GTC-Zeit, sondern auch die zweitschnellste Zeit eines GT-Boliden der gesamten Testfahrten. Nah heran kamen Francesco Castellacci im AF-Corse Ferrari (1:58.020) und Eric Dermont im BMW Z4 GT3 von TDS Racing (1:58.055). Für die ELMS geht es nun am 10. Und 11. April in Silverstone im Rahmen der WEC ins erste Rennwochenende.