Das Jahr 2005. Geht man davon aus, dass ein jeder von uns mit diesem Jahr seine ganz persönlichen Emotionen verbindet, so darf man sich dennoch sicher sein: Gary Paffett wird in acht Tagen mit höchst positiven Empfindungen Abschied vom Jahr 2005 nehmen.

Mit fünf Siegen sowie dem souveränen Gewinn des Titels in der Königsklasse des Tourenwagensports erlebte der Brite den vorläufigen Höhepunkt seiner noch jungen Motorsportkarriere - während es dem Briten auch an privatem Glück nicht mangelte: Am vergangenen Wochenende gaben sich Gary Paffett und seine Lebensgefährtin Lisa unweit von London vor den Augen von 120 geladenen Gästen das Jawort.

Vor wenigen Tagen gaben sich Lisa und Gary das Jawort, Foto: Sutton
Vor wenigen Tagen gaben sich Lisa und Gary das Jawort, Foto: Sutton

Doch nicht nur mit Lisa, sondern auch mit McLaren-Mercedes ging der Brite eine Liaison ein: Nach drei Jahren verabschiedet sich der DTM-Meister aus der Welt des Tourenwagensports und wechselt mit einigen Ambitionen in die Formel 1 - zunächst als Testfahrer des britisch-deutschen Rennstalls.

Obgleich sich der Rückzug Paffetts aus der DTM für das H.W.A.-Team möglicherweise in der kommenden Saison durchaus negativ bemerkbar machen wird, hat Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug für seinen Schützling nur lobende Worte übrig. "Gary hat sich in den letzten beiden Jahren enorm entwickelt", erinnert sich Haug im Gespräch mit motorsport-magazin.com an die fulminanten Kämpfe des 24-Jährigen gegen seinen Audi-Rivalen Mattias Ekström zurück, "kein Fahrer hat in dieser Zeit mehr DTM–Rennen gewonnen als er."

2006 wird Gary Paffett regelmäßig im McLaren Platz nehmen, Foto: Sutton
2006 wird Gary Paffett regelmäßig im McLaren Platz nehmen, Foto: Sutton

So stellt der Schwabe mit Genugtuung fest: "Jetzt hat er das Sprungbrett DTM genutzt." Ein Sprungbrett, das auch der frühere H.W.A.-Pilot und Vizemeister von 2003 Christijan Albers mit seinem Wechsel zum Team Minardi zu nutzen gedachte. So sieht Haug Chancen, dass die ehemaligen Teamkollegen Albers und Paffett künftig in der Formel 1 ein Revival ihrer DTM-Kämpfe erleben werden:

"Wenn er sich so weiterentwickelt, wie wir hoffen, ist er 2007 ein potenzieller Formel 1-Starter", blickt Haug in die Zukunft. Während ein Stammcockpit bei McLaren-Mercedes gerade angesichts des für jenes Jahr angesetzten Wechsels Fernando Alonsos zu McLaren nahezu auszuschließen ist, so erscheint ein Formel-1-Debüt im gerüchteumtriebenen zweiten Formel-1-Team mit Mercedes-Motoren nicht ganz unrealistisch.

In welchem Team der junge Familienvater auch seinen Einstand im Formel-1-Rennzirkus geben wird - Norbert Haug ist sich gewiss: "Er wäre der Beweis dafür, dass unsere Nachwuchsarbeit funktioniert." Wofür auch ein gewisser Michael Schumacher in der Formel 1 so manchen Beweis erbringen konnte...