Das junge Team T3 Motorsport will in der DTM-Saison 2022 weiter mit Lamborghini antreten. Spekulationen über einen möglichen Markenwechsel schob Teamchef Jens Feucht nun einen Riegel vor. Die Gerüchte entstanden aus dem Verlust der Werksunterstützung durch den italienischen Sportwagenbauer, der sich in der DTM stattdessen auf Neueinsteiger GRT Grasser Racing Team fokussiert. Der Rennstall aus Österreich schickt in der anstehenden Saison vier Lamborghini Huracan GT3 ins Rennen.

Mit wie vielen Autos T3 Motorsport antritt und welche Fahrer bzw. Fahrerinnen zum Einsatz kommen, gab Feucht noch nicht bekannt. In der Saison 2021 besetzten die DTM-Rookies Esmee Hawkey und Esteban Muth die Cockpits der beiden Lambos. Werksfahrer Mirko Bortolotti bescherte T3 in Assen einen Podestplatz bei seinem Gaststart, wird für 2022 aber mit GRT in Verbindung gebracht.

Die ausbleibende Werksunterstützung seitens Lamborghini sei laut Feucht "schon fast ein KO-Kriterium" gewesen. Aber: "Im Nachhinein auch großer Ansporn, erst recht alles für eine zukünftige DTM-Teilnahme zu tun. Wir haben intensiv über einen Markenwechsel nachgedacht und auch mit mehreren Herstellern gesprochen. Ohne Herstellerunterstützung ist die Teilnahme an der DTM fast unmöglich, außer du hast einen sehr, sehr großzügigen Investor im Hintergrund, den es bei uns leider nicht gibt."

T3: Das sprach gegen einen Markenwechsel

Nach Informationen von Motorsport-Magazin.com soll der britische Hersteller Aston Martin ein Kandidat für den Markenwechsel gewesen sein. Feucht erklärte die Entscheidung pro Lambo: "Da wir den Lamborghini immer besser verstehen und das Rennen mit Mirko Bortolotti gezeigt hat, dass wir als Team mit dem Lamborghini siegfähig sein können, haben wir uns entschlossen mit Lamborghini weiterzumachen. Wir wollen um Podeste kämpfen und nicht noch eine Saison für die Entwicklung mit einem anderen Hersteller vergeuden."

Kampfansage an die Gegnerschaft: T3 Motorsport strebt Siege in allen Wettbewerben sowie im markeninternen Konkurrenzkampf an. Neben der DTM plant das Team weiterhin im ADAC GT Masters anzutreten. Auch das 24-Stunden-Rennen von Spa-Francorchamps sei laut Feucht eine Möglichkeit für 2022. Zudem engagiert sich die ambitionierte Mannschaft in den GT4-Nachwuchsserien DTM Trophy und ADAC GT4 Germany.

Foto: LAT Images
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T3-Debüt bei 24 Stunden von Daytona

Ein weiteres Großprojekt bildet die erstmalige Teilnahme beim 24-Stunden-Rennen Daytona am 29./30. Januar 2022. T3 Motorsport setzt in Kooperation mit Southern Motorsport unter der Nennung von 'T3 Motorsport North America' einen Lamborghini in der GTD-Klasse ein. Auch die Fahrer stehen nun fest: Lambo-Spezialist Franck Perera teilt sich den GT3-Huracan mit Misha Goikhberg und Mateo Llarena.

"Das Fahrzeug wurde an das Reglement angepasst und umgerüstet auf Telemetrie", erklärte Feucht. "Dann so kleine Details wie Trinksystem, Beleuchtung usw. wurden geändert. Ansonsten sind unsere Ingenieure dabei sich mit dem Setup und dem Streckenlayout zu beschäftigen. Die Feinabstimmung wird dann beim Roar Before the Rolex 24 erledigt, wenn wir das Feedback der Fahrer bekommen. Hier wird Franck Perera sicher eine Schlüsselrolle als Daytona-Sieger haben."

Nach dem IMSA-Auftakt und gleichzeitigem Saisonhöhepunkt in Daytona wollte Feucht weitere Einsätze in der US-amerikanischen Sportwagenmeisterschaft nicht ausschließen. Das Engagement in den Vereinigten Staaten soll ohnehin ausgebaut werden. "Sebring ist noch nicht 100% bestätigt, aber es sieht ganz gut aus. Für weitere Rennen sind wir offen, wenn dies die Termine aller anderen Serien, an denen wir teilnehmen, ermöglichen."