Die DTM startet ab der Saison 2022 bekanntermaßen erstmals bei ProSieben, dem Schwestersender der bisherigen TV-Heimat Sat.1. Fans der Traditionsserie müssen sich zwar an den neuen Sendeplatz gewöhnen, wohl nicht aber an neue Gesichter auf dem Bildschirm: Die ran-Mannschaft, die seit 2018 konstant durch die Rennübertragungen führt, soll weiter an Bord bleiben.

Der langjährige TV-Kommentator Eddie Mielke begleitet die DTM auch kommendes Jahr am Mikrofon, wie er auf Nachfrage von Motorsport-Magazin.com bestätigte. Das gilt ebenso für die Rennen der Formel E, die 2022 zusammen mit der DTM von Sat.1 zu ProSieben wandern. 7Sports, die Sportbusiness-Unit der ProSiebenSat.1 Media SE, hatte sich zu Beginn dieses Jahres die TV-Rechte an der Elektro-Rennserie für Deutschland gesichert.

Mielke ist auch dieses Jahr noch einmal für den Senderkonzern im Einsatz: Am kommenden Wochenende kommentiert er zusammen mit dem früheren DTM-Champion Martin Tomczyk (am 07. Dezember 40 Jahre alt geworden) das Saisonfinale der neuen Rennserie Extreme E, die auf dem Spartensender ProSieben MAXX gezeigt wird. Den Titelkampf zwischen den Teams von Nico Rosberg und Lewis Hamilton überträgt ProSieben MAXX am Sonntag, 19. Dezember 2021 von 13:00 bis 15:00 Uhr.

Neben Mielke wechselt voraussichtlich auch der weitere Teil der bewährten ran-Truppe samt DTM und Formel E zu ProSieben. Vor der Kamera berichten seit 2018 Andrea Kaiser und Matthias Killing über die deutschen Traditionsrennserie aus der Boxengasse. Killing verschaffte sich zuletzt sogar im Rennwagen den Respekt der Szene, als er sich in einem Showrennen am Rande des DTM-Finals auf dem Norisring gegen Mielke durchsetzen konnte. ran streamte die Stadtkurs-Hatz der beiden BMW M2 Cup sogar live auf seiner Webseite.

DTM-Champions am Mikrofon

Das gelungene Konzept der DTM-Übertragungen mit einem Rennfahrer an Mielkes Seite dürfte 2022 bei ProSieben beibehalten werden. In der abgelaufenen Saison wechselten sich die drei Champions Timo Scheider, Martin Tomczyk und Rene Rast je nach Verfügbarkeit am Mikrofon ab.

Wer nächstes Jahr die Experten-Rolle einnimmt, dürfte wie bisher von den jeweiligen Renn-Engagements abhängen. Der dreifache Meister Rast kehrt nach einjährigem Formel-E-Intermezzo als Fahrer in die DTM zurück und startet für das Audi-Kundenteam Abt Sportsline, wie Motorsport-Magazin.com bereits berichtet hatte. Der 35-Jährige steht für die DTM-Übertragungen also nicht zur Verfügung.

Auch Scheider gehört mit seinen 43 Jahren noch längst nicht zum 'alten Eisen' im Motorsport. Der zweifache DTM-Champion, zuletzt auf die Rallycross-WM fokussiert, gab am vergangenen Wochenende sogar sein Comeback in einem GT3-Rennwagen. In Portimao testete Scheider erstmals einen Mercedes-AMG GT3 für das Team 10Q Racing. Sein Motorsportprogramm ist ebenso wenig bestätigt wie das von Tomczyk, der 2021 die Endurance-Rennen der GT World Challenge mit Walkenhorst und die 24h Nürburgring mit ROWE bestritt.

Kaiser, Mielke, Killing: Das ran-Team für den Motorsport, Foto: DTM
Kaiser, Mielke, Killing: Das ran-Team für den Motorsport, Foto: DTM

Scheider: "Eddie ist für mich die Stimme der DTM"

Kein Geheimnis: Die Champions würde liebend gern wieder zusammen mit Mielke die DTM-Rennen kommentieren. "Ich fand, dass wir extrem gut harmoniert haben", sagt Tomczyk im Interview auf der DTM-Webseite. "Eddie ist natürlich der stürmische, laute Part, der die Spannung reinbringt. Deshalb ist er für mich einer der besten Motorsport-Kommentatoren in Deutschland. Ich kenne verschiedene Meinungen, ja, aber das ist meine und dazu stehe ich. Er präsentiert das Rennen lebhaft, voller Emotionen und actionreich."

Scheider ergänzt anerkennend: "Ich könnte mir keinen besseren wünschen als Eddie an meiner Seite. Er ist für mich die Stimme der DTM! Und ich hoffe, er wird es auch noch lange bleiben."

Killing und Scheider haken bei DTM-Boss Berger nach, Foto: ITR
Killing und Scheider haken bei DTM-Boss Berger nach, Foto: ITR

ProSieben bei Zielgruppe beliebter als Sat.1

Zuletzt verzeichneten die DTM-Rennen einen leichten Rückgang bei Zuschauerzahlen und Marktanteil - sicherlich auch geschuldet durch die Folgen der Corona-Krise, die zu zahlreichen Überschneidungen mit anderen Sport-Großveranstaltungen oder auch der Formel 1 und MotoGP führte. 2021 erreichte die DTM einen Marktanteil von 5,9 Prozent in der Zielgruppe, 2020 lag er bei 6,08 Prozent. Dieses Jahr schalteten durchschnittlich rund 430.000 Zuschauer ein.

ProSieben ist beim jüngeren Publikum - der TV-Zielgruppe - sogar beliebter als Sat.1. 2020 erreichte ProSieben bei den 14-49-Jährigen einen Markanteil von 9,1 Prozent und belegte im Ranking den zweiten Platz hinter RTL. Sat.1 kam im vergangenen Jahr auf einen entsprechenden Anteil von 7,7 Prozent. Mit der Neuaufstellung der DTM in Form einer Säulenstruktur mit Serien wie der DTM, der DTM Trophy, DTM Classic, eSports oder künftig der DTM Electric versucht die Serie unter der Führung von Gerhard Berger aktiv, ein jüngeres Publikum zu erreichen.

Eddie Mielke begleitete Stefan Bradls ersten DTM-Test, Foto: Jörg Wießmann
Eddie Mielke begleitete Stefan Bradls ersten DTM-Test, Foto: Jörg Wießmann