Tattoo oder nicht Tattoo, das ist hier die Frage! Beim DTM-Wochenende in Hockenheim hat Marco Wittmann nicht nur einen herben Rückschlag im Kampf um die Meisterschaft erlebt, sondern auch noch eine seit Zolder bestehende Wette verloren.

Im Samstags-Rennen wurde der zweifache DTM-Champion von Rookie Esteban Muth und dessen T3-Lamborghini überholt - der 19-jährige Belgier hatte damit die Wette für sich entschieden, die besagte, dass sich Muth ein Tattoo mit der Startnummer #11 von Wittmann stechen lassen muss, falls ihm kein Überholmanöver in der Saison gelingt.

In Hockenheim war es schließlich soweit, der DTM-Rookie überholte Wittmann in der 24. Runde. Aber: Wittmann geht in Berufung! Der Grund: In der selben Runde musste der Walkenhorst-Pilot seinen BMW M6 GT3 wegen zahlreicher Beschädigungen an der Box parken und das Rennen vorzeitig aufgeben.

Kann das also als 'echtes' Überholmanöver gewertet werden? Schließlich überließ der machtlose Wittmann seinem Hintermann Muth völlig kampflos die Position. Eine Frage, die vor dem Saisonfinale am Norisring kommendes Wochenende nun das DTM-Fahrerlager umtreibt.

Für Wittmann ist die Sache glasklar: ungültig! "Er hat mich am Samstag überholt, aber in der Runde musste ich mit einem schwer beschädigten Auto aufgeben", schrieb Wittmann auf seiner Instagram-Seite. "Also habe ich ihn offensichtlich vorbeigelassen und nicht aufgehalten. Die Frage ist nun: War das Überholmanöver gültig oder nicht?"

Wittmann ruft zur Abstimmung auf

Wittmann rief in diesem Zuge alle Fahrer und Fans auf, darüber abzustimmen. Am Montagmorgen - inklusive siebenstündigen Ausfalls der Facebook-Dienste Instagram und WhatsApp - ließ sich noch keine klare Tendenz herauslesen. Beste Wahl-Manier auch in der DTM! 54 Prozent der Stimmen fielen auf 'ungültig', 46 Prozent auf 'gültig'.

Das Fahrerlager ist merklich zerrissen. Unter den bislang rund 350 Kommentaren unter dem entsprechenden Post meldeten sich zahlreiche DTM-Kollegen zu Wort. Allen voran Wett-Rivale Muth, der wenig überraschend der Meinung war, dass er die Wette gewonnen habe.

Zustimmung gab es unter anderem von T3-Teamkollegin Esmee Hawkey und Sheldon van der Linde. Die beiden waren übrigens dabei, als diese irre Wette im Zuge einer durchzechten Nacht am Sonntag/Montag nach dem DTM-Rennwochenende in Zolder in der Lobby eines Hotels nahe der Strecke ausbaldowert worden ist, wie Motorsport-Magazin.com aus höchst sicherer Quelle weiß.

Unterstützung erhielt Wittmann unter anderem von Titelanwärter Liam Lawson ("Zu 100 Prozent ungültig") oder Daniel Juncadella, der einen Showdown am Norisring forderte. Auch DTM-Rookie Dev Gore schlug sich auf Wittmanns Seite.

Dass sich Fahrer so vieler unterschiedlicher Hersteller derart leidenschaftlich in eine Debatte einbringen, hatte die DTM schon lange nicht mehr erlebt... Unklar allerdings, wie die irre Tattoo-Wette der DTM letztendlich geklärt wird. Unseres Wissens nach wurden keine exakten Vertrags-Details zur Wette festgelegt.

Guck mal, Esteban Muth: So könnte dein Wittmann-Tattoo aussehen!, Foto: Toni Alex/Schaeffler
Guck mal, Esteban Muth: So könnte dein Wittmann-Tattoo aussehen!, Foto: Toni Alex/Schaeffler

Wittmann-Tattoo: Schaeffler-Mitarbeiter haben's schon!

Egal wie die Abstimmung ausgeht und Muth sich eventuell doch tätowieren lassen muss - oder Wittmann im Zuge der verlorenen Wette seinen Respekt vor dem Belgier in einem Instagram-Post verewigen muss (schiefer Einsatz, das eine oder andere Bier lässt grüßen...): Mindestens zwei Tattoos mit Wittmanns Startnummer #11 kann man bereits im Fahrerlager sehen, wenn man genau hinschaut.

Die beiden höchst engagierten Schaeffler-Mitarbeiter Sören Zinner und Michi Herzog haben sich die Nummer ihres Markenbotschafters bereits aufs Fußgelenk stechen lassen! Wir würden sagen: Sichtbarer können Loyalität und Hingabe nicht sein. Und vielleicht gesellt sich mit Esteban Muth nach dem Norisring-Finale ja doch noch ein drittes Fußgelenk dazu...

Hingabe auf der Haut verewigt: Sören Zinner (r.) und Michi Herzog samt ihren Wittmann-Tattoos, Foto: Toni Alex/Schaeffler
Hingabe auf der Haut verewigt: Sören Zinner (r.) und Michi Herzog samt ihren Wittmann-Tattoos, Foto: Toni Alex/Schaeffler