Der Sohn des früheren Grand-Prix-Siegers Ralf Schumacher hat auf dem niederländischen Motorrad-Kurs vor den beiden DTM-Rennen am Wochenende einen der beiden im Besitz des holländischen Teams MP Motorsport befindlichen A1-GP-Doppelsitzer pilotiert und dabei DEKRA-Gäste in dem Zweisitzer um den 4,555 km langen Kurs chauffiert.

MP Motorsport gehört zu den führenden holländischen Formel-Teams und bietet Interessenten neben Einsätzen in verschiedenen Formel-Rennserien auch die Gelegenheit, als 'Beifahrer' im Formel-Doppelsitzer Rennsport-Atmosphäre zu schnuppern.

Die Leistung des Zweisitzers von fast 600 PS hat die DEKRA-Gäste so beeindruckt, dass sie nach der 'Spazierfahrt' völlig sprachlos waren, oder sich sogar auf den Boden hocken mussten, um die gerade erlebten Eindrücke zu verarbeiten. Einem der Gäste war das dann doch nicht ganz geheuer und er stieg, noch bevor die rasante Runde in Angriff genommen wurde, wieder aus. Dazu muss man wissen, dass die Rundenzeiten, die David Schumacher fuhr, für die Pole-Position in der DTM gereicht hätten.

Ungewohntes Fahrgefühl für David Schumacher im Doppelsitzer

"Ich bin aber nicht am Limit gefahren, denn schließlich sitzt ja noch jemand hinter mir und derjenige hätte sicher keinen Spaß gehabt, wenn ich auf der letzten Rille gefahren wäre", betonte Schumacher im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com. "Ich fand es cool, zumal ich erstmals in einem Formel-Doppelsitzer gesessen bin. Zuvor habe ich mich daheim im Simulator vorbereitet, weil ich die Strecke in Assen nicht kannte."

Das Problem sei gewesen, das Gewicht und die Balance richtig einzuschätzen, denn der Zweisitzer hätte nur wenig mit einem richtigen Formel-Rennwagen zu tun, auch weil das Fahrverhalten gegenüber einem Einsitzer wegen des langen Radstandes ein ganz anderes sei.

"Assen ist aus meiner Sicht eine schnelle und anspruchsvolle Rennstrecke, auf der das Überholen aber schwierig ist", meinte Schumacher, der sich darüber freute, "den Leuten ein Feeling vermitteln zu können, mit welcher Power und Geschwindigkeit dieser ungewöhnliche Rennwagen bewegt wird."

DTM-Gaststart für David Schumacher?

Zu den Gästen zählte auch Christoph Dommisch, bekannt als Sat.1-Youtuber und NFL-Netman. Der ebenfalls angekündigte niederländische Fußball-Weltstar Arjen Robben, der unter anderem zehn Jahre für den deutschen Rekordmeister FC Bayern München im Einsatz war, hatte aus persönlichen Gründen kurzfristig abgesagt.

Christoph Dommisch hielt seine Erlebnisse mit dem Smartphone fest, Foto: DEKRA
Christoph Dommisch hielt seine Erlebnisse mit dem Smartphone fest, Foto: DEKRA

"Mit der DTM beschäftige ich mich nur ab und an und wenn meine eigenen Rennsportaktivitäten zulassen, sagte David Schumacher, der sich zu seiner sportlichen Zukunft nichts entlocken ließ. "Dazu möchte ich momentan nichts sagen."

Wie Motorsport-Magazin.com aus dem Umfeld der ITR erfahren hat, gab es bei der DTM-Dachorganisation bezüglich eines Gaststarts von David Schumacher eine Anfrage, die offiziell aber weder bestätigt, noch dementiert wurde. Zeit hätte er, denn seine Formel-3-Saison endet an diesem Wochenende mit dem Finale in Sotschi. Für die beiden noch ausstehenden Events in Hockenheim und Nürnberg gebe es einige Anfragen von Fahrern und Teams, bestätigte DTM-Chef Gerhard Berger das offensichtlich große Interesse. Dazu muss man allerdings, wie die ITR bestätigte, wissen, dass Gaststarts beim Finale auf dem Norisring nur dann möglich sind, wenn der betreffende Pilot auch zuvor in Hockenheim an den Start gegangen ist.