Die DTM hat in ihrer ersten Saison mit GT3-Autos und Kundenteams offenbar noch die eine oder andere Überraschung für die Fans in petto. Wie Motorsport-Magazin.com vor wenigen Tagen exklusiv berichtet hatte, soll überraschenderweise dieses Jahr ein Porsche in der Startaufstellung stehen. Das Münchner Erfolgsteam aus dem GT Masters, SSR Performance, soll den Gaststart leiten. Die offizielle Bekanntgabe samt prominentem Fahrer wird in Kürze erwartet.

Mit Autos des Stuttgarter Sportwagenbauers hatte auch nach zahlreichen Diskussionen über BoP-Einstufungen eigentlich niemand mehr gerechnet. Offenbar ist DTM-Chef Gerhard Berger wieder einmal ein Coup gelungen. Der Österreicher war einem Porsche-Start in 'seiner' Serie ohnehin nie abgeneigt, wie er im Interview mit Motorsport-Magazin.com noch einmal bekräftigt.

"Ich fand schon immer, dass Porsche wirklich gut in die DTM passt. Sie können also kommen, wenn sie Lust haben", sagt Berger mit einem Lachen im Gesicht. Bestätigen will der frühere Formel-1-Fahrer den mindestens einmaligen Gaststart eines Porsche 911 GT3 R allerdings nicht: "Was man hört und was am Ende wirklich umgesetzt wird, sind meist zwei unterschiedliche Angelegenheiten."

Berger: Ganze Reihe von Anfragen

Immerhin kündigt Berger weitere Gaststarts an. So ist bereits bestätigt, dass der frühere Formel-1-Fahrer Christian Klien mit dem McLaren 720 S von JP Motorsport nach seinem Debüt in Zolder auf dem Nürburgring zurückkehrt. Ebenso fix ist das DTM-Comeback von Hubert Haupt, dem Teambesitzer des Mercedes-Teams HRT unter der Leitung des frühen HWA-CEO und Mercedes-DTM-Teamchefs Uli Fritz. Haupt steigt beim kommenden Rennwochenende auf dem Nürburgring in einen Mercedes-AMG GT3.

Berger vor dem vierten Rennwochenende der Saison zuversichtlich: "Wir haben eine ganze Reihe von Anfragen und sehr guten Zuspruch. In der Branche ist mittlerweile bekannt, dass die DTM eine extrem harte Meisterschaft ist, in der es aber fair zugeht und in der die Zutaten wie BoP oder Reifen sehr gut funktionieren."

Rückblick: Markenvielfalt in der DTM

Die DTM glänzte vor allem in ihren Anfangsjahren mit einem bunten Mix aus vielen Marken und noch mehr Fahrzeugtypen. So waren es zuletzt vor mehr als 30 Jahren (1987) sogar noch zwei mehr als aktuell, nämlich neun Marken (Alfa Romeo, BMW, Ford, Mercedes-Benz, Opel, Rover, Toyota, Volkswagen und Volvo), die allerdings wie jetzt auch in der neuen GT3-Ära der DTM, nicht bei allen Events vertreten waren.

Noch mehr Marken waren es 1986 mit 13. DTM-Rekord sind sogar 14 Marken, die in den Jahren 1984 und 1985 mit Privatteams um Meisterschaftspunkte kämpften. Neben Audi waren darunter auch DTM-Exoten wie Chevrolet, Fiat, Mazda, MG, Mitsubishi und Nissan. Solch eine große Ansammlung an Interessenten ist in der heutigen Zeit aber nicht mehr vorstellbar.