Marco Wittmann hat BMW den ersten Sieg in der DTM-Saison 2021 beschert! Der zweifache Champion setzte sich im Sonntagsrennen auf dem Circuit Zolder von der Pole Position durch. Mit dem Auslaufmodell M6 GT3 wehrte sich der Walkenhorst-Pilot erfolgreich gegen Maximilian Götz (HRT-Mercedes) und Liam Lawson (AF Corse Ferrari), die das Podium auf den Plätzen zwei und drei komplettierten.

Lucas Auer überquerte die Ziellinie mit seinem Winward-Mercedes zwar als Zweiter hinter Wittmann, hatte aber dickes Pech: In der zweiten Rennhälfte wurde dem Österreicher eine 5-Sekunden-Zeitstrafe aufgebrummt, weil sein Winward-Team gegen die Regeln verstoßen hatte: Mechaniker der Mercedes-Mannschaft standen zu früh vor dem Boxenstopp in der Boxengasse. Dadurch fiel Auer im Endergebnis auf den fünften Platz zurück.

Auf der Rennstrecke, die schon im Samstagsrennen (Sieger: Kelvin van der Linde) wenige Überholmanöver in der Spitzengruppe hervorgebracht hatte, fuhr Wittmann souverän seinem 16. Sieg in der DTM entgegen. In der ewigen Statistik zog er damit mit BMW-Ikone Bruno Spengler gleich, der ebenfalls 16 DTM-Rennen gewinnen konnte. Wittmann ist gleichzeitig der fünfte unterschiedliche Rennsieger 2021.

"Das ganze Wochenende lief toll für uns", jubelte Wittmann. "Wir hatten im Vorfeld niemals erwartet, dass wir so stark sein würden. Aber seit Freitag war das Paket top! Die Pole war der Schlüssel heute. Auch das Team kann stolz auf sich sein, es ist erst ihr sechstes DTM-Rennen und vieles wie die schnellen Boxenstopps ist neu für sie. Sie haben einen tollen Job und keine Fehler gemacht."

Podest-Sammler holen weitere Podiumsplätze

Dank eines taktisch cleveren Rennens mit dem Pflicht-Boxenstopp zur richtigen Zeit, erzielte Götz seinen dritten Podestplatz im sechsten Saisonrennen. Der HRT-Mercedes-Pilot hatte das Rennen von der achten Position aufgenommen und bereits in der Startphase samt eines Safety Car einige Plätze gutgemacht. Lawson im Ferrari - mit 15 Kilo mehr BoP-Kilo an Bord als in Rennen 1 - verbuchte sogar seinen vierten Podestplatz. Der Youngster von AF Corse startete von P6 ins Rennen und sammelte nach dem Ausfall am Samstag weitere gute Punkte für die Meisterschaft.

Nico Müller gab nach dem Bekanntwerden von Auers Zeitstrafe noch einmal richtig Gas und verringerte einen größeren Abstand in den letzten Runden entscheidend. Das Resultat: Er rutschte am Österreicher vorbei auf den vierten Platz. Der DTM-Vizemeister hatte sich für einen vergleichsweise späten Boxenstopp entschieden - der Plan ging auf. Alex Albon (AF Corse Ferrari) wurde Sechster vor Sheldon van der Linde (ROWE-BMW), Kelvin van der Linde (Abt-Audi) und Lokalmatador Esteban Muth (T3-Lamborghini).

Mercedes schießt Mercedes raus

Für Vincent Abril war das Rennen noch vor dem Beginn der zweiten Runde beendet. Der HRT-Mercedes-Pilot fiel nach einer Kollision mit Markenkollege Philip Ellis (Winward-Mercedes) aus, der ihn in der Startphase am Heck erwischt hatte. Der Lausitzring-Sieger aus der Schweiz kassierte eine Durchfahrtsstrafe, während Abrils gestrandetes Auto eine Safety-Car-Phase auslöste.

"Ich bekam einen massiven Schlag von hinten", sagte Abril, dem zuletzt unter anderem ein Podestplatz vom Saisonauftakt in Monza nachträglich aberkannt wurde. "Das passiert in diesen Rennen, wo du von weit hinten startest. Schade, denn im Qualifying hätten wir eigentlich die Pace für Reihe eins gehabt. Das ist schon frustrierend."

Auch Sophia Flörsch sah die Ziellinie nicht. Die Nachwuchspilotin stellte ihren Abt-Audi in Runde 27 aus Sicherheitsgründen in der Box ab und meldete in einer ersten Reaktion ein "langes Bremspedal".

DTM Zolder: So lief das Rennen am Sonntag

Die Startaufstellung: Marco Wittmann fuhr mit dem Walkenhorst-BMW überraschend zu seiner ersten Pole Position in der laufenden Saison sowie zur ersten seit Brands Hatch 2019. Die erste Startreihe komplettierte mit Lucas Auer im Winward-Mercedes ein weiterer alter Bekannter mit DTM-Erfahrung. Wittmann profitierte nicht zuletzt von einem Ausfall von Timo Glock (ROWE-BMW), in dessen Folge das Qualifying mit roten Flaggen vorzeitig abgebrochen und nicht wieder aufgenommen wurde. Samstags-Sieger Kelvin van der Linde startete hinter Abt-Teamkollege Mike Rockenfeller - ebenfalls in Rennen 1 auf dem Podest - als Vierter. Nico Müller und Liam Lawson nahmen das Rennen von den Plätzen fünf und sechs in Angriff.

Das Wetter: Eine halbe Stunde vor dem Beginn der Startaufstellung regnete es leicht über dem Circuit Zolder. Temperaturen um die 20 Grad und Sonnenschein ließen die Strecke aber schnell wieder komplett auftrocknen. Das Rennen ging bei ebendiesen Bedingungen vor mehr als 3.000 Zuschauern auf den Tribünen über die Bühne.

Der Start: Marco Wittmann verteidigte seine Pole Position durch die ersten Kurven und konnte sich sogar einen dezenten Vorsprung auf Verfolger Lucas Auer herausarbeiten. Dahinter verlor Mike Rockenfeller von P3 zwei Positionen und fiel hinter Kelvin van der Linde und Liam Lawson zurück. Während der Startphase wurde Vincent Abril am Heck von Mercedes-Markenkollege Philip Ellis getroffen und drehte sich. Der Franzose musste seinen HRT-Mercedes im Kiesbett in Kurve 5 parken, was zu einer frühen Safety-Car-Phase führte.

Der Re-Start zur 6. Runde: Nach dem fliegenden Re-Start überrumpelte Liam Lawson Vordermann Kelvin van der Linde und übernahm die dritte Position hinter Marco Wittmann und Lucas Auer. Nico Müller kam kurz von der Strecke ab und fiel vom fünften bis auf den zehnten Platz zurück. Christian Klien im McLaren und der Ferrari von Alex Albon kamen sich beim Kampf um die Punkte in der Schikane gefährlich nahe, es ging aber gut.

Die Boxenstopps: Aus den Punkterängen heraus entschied sich DTM-Debütant Christian Klien für einen frühen Reifenwechsel in Runde 7. Einen Umlauf später folgten Daniel Juncadella, Timo Glock und Sophia Flörsch zum Pflicht-Boxenstopp. Lucas Auer von P2 und Max Götz von P6 bogen in Runde 9 in die Boxengasse ab.

In Runde 10 folgte der Führende Marco Wittmann mit seinem Boxenstopp - und es gelang dem BMW-Piloten bei der Ausfahrt aus der Boxengasse, vor Verfolger Auer in Front zu bleiben. Auch Mike Rockenfeller, Maxi Buhk, Dev Gore und Esteban Muth ließen in dieser Runde ihre Reifen wechseln. Liam Lawson folgte in Runde 11, verlor dabei aber den dritten Platz an Götz, der einige Runden früher gestoppt hatte, und fiel auf P4 zurück.

Kelvin van der Linde folgte im 12. Umlauf und hatte Pech, als er nicht nur hinter Lawson, sondern auch hinter Ellis herauskam, der seinen Pflicht-Boxenstopp noch nicht absolviert hatte. Zu diesem Zeitpunkt fuhren nur Alex Albon (Runde 28), Nico Müller (Runde 26), Ellis und Sheldon van der Linde (Runde 29) auf ihren Startreifen.

Die Ausfälle: Vincent Abril kam am Sonntag nur fünf Kurven weit. Nach der Startphase wurde der HRT-Mercedes-Pilot im hinteren Feld von Markenkollege Philip Ellis (Winward-Mercedes) am Heck getroffen. Abril verlor die Kontrolle über das Auto und drehte sich. Der Franzose musste im Kiesbett parken. Der Vorfall führte zur ersten Safety-Car-Phase des Rennens.

Sophia Flörsch musste ihren Abt-Audi in Runde 27 vorzeitig in der Boxengasse abstellen, als Grund meldete sie in einer ersten Reaktion ein "langes Bremspedal".