Gary Paffett muss auch das dritte Rennwochenende mit den Rennen fünf und sechs (6. bis 8. August) der DTM-Saison 2021 auslassen. Die in Belgien bestehenden Bestimmungen schreiben für Einreisende aus Großbritannien eine zehntägige Quarantäne vor, da es zu den Ländern der 'roten Liste' gehört. Paffett lebt mit seiner Familie im Vereinigen Königreich.

Für den zweifachen DTM-Champion sei es aus verschiedenen Gründen nicht möglich, die Quarantäne einzuhalten, teilt sein Rennstall Mücke Motorsport mit. Das traditionsreiche Team aus Berlin hat versucht, bei der belgischen Botschaft eine Sondergenehmigung zu erwirken. Innerhalb der für die Einsatzplanung nötigen Frist erhielt Peter Mücks Mannschaft aber keine positive Entscheidung. Damit wird in Zolder wie bei den ersten beiden Rennwochenenden in Monza und am Lausitzring Maximilian Buhk den Mercedes-AMG GT3 mit der Startnummer #18 pilotieren.

"Ich bin enttäuscht, dass ich in Zolder wieder nicht mit dem Team Mücke Motorsport antreten kann", sagt Paffett. "Die Reisebeschränkungen sind sehr hinderlich. Das Team hat einen guten Start in die DTM-Saison hingelegt. Ich bin sicher, dass Maxi in Zolder daran anknüpfen wird und wünsche ihm und dem Team viel Glück."

Der Brite wird damit frühestens bei der vierten Saisonstation sein DTM-Comeback geben. Diese findet vom 20. bis 22. August auf dem Nürburgring in der Eifel statt. Dort bestritt der 186-fache DTM-Starter im Jahr 2003 sein Debüt in der Rennserie. Nach dem werksseitigen Ausstieg von Mercedes verließ Paffett die DTM nach der Saison 2018 als amtierender Champion. 2005 gewann er erstmals die Gesamtwertung. Der frühere Formel-1-Testfahrer zählt in der DTM mit 23 Siegen und 17 Pole Positions zu den erfolgreichsten Piloten.

Die beiden vorherigen Rennwochenenden ließ der 40-Jährige wegen Terminüberschneidungen mit den ePrix der Formel E in Puebla und London aus. Dort ging er seinen Verpflichtungen als Berater des Werksteams von Mercedes nach. Bei den offiziellen DTM-Testfahrten vor der Saison verpasste er jeweils einen Testtag. Auf dem Hockenheimring bekam Ersatzmann Buhk am zweiten Testtag die Möglichkeit, sich mit dem innovativen Steer-by-Wire-System Space Drive im Mercedes-AMG-Sportwagen vertraut zu machen. Paffett war bereits zum Formel-E-Event nach Rom abgereist. Auf dem Lausitzring verzichtete Mücke darauf, am dritten Testtag teilzunehmen. Paffett war zu diesem Zeitpunkt auf dem Weg zum Monaco ePrix.

Mücke leistet Testarbeit für Steer-by-Wire-System

"Die Pandemie stellt uns nach wie vor vor Herausforderungen und fordert unsere Flexibilität", betont Teamchef Peter Mücke. "Wir bedauern, dass Gary Paffett nicht wie geplant in Zolder an den Start gehen kann. Die Erwartungshaltung der Fans ist hoch, den DTM Champion endlich wieder live wieder erleben zu können. Danke an Maxi Buhk, dass er in Zolder erneut für unser Team an den Start gehen wird. Der Einsatz ist für die Space Drive Entwicklung ist sehr erkenntnisreich, wir sehen kontinuierliche Fortschritte bei der Entwicklung."

In der DTM sind 2021 drei Fahrzeuge mit dem von Schaeffler Paravan entwickelten System ausgestattet. Neben Paffetts Mercedes-AMG GT3 nutzen auch Abt Sportsline in Sophia Flörschs Audi R8 LMS sowie ROWE Racing im BMW M6 GT3 von Timo Glock die Technik. Bei der Steer-by-Wire-Lenkung werden die Impulse des Fahrers nicht mehr über eine mechanische Lenkstange übertragen, sondern über ein elektronisches System.

Space Drive! Technologie-Revolution unter der Lupe (12:19 Min.)

Buhk hat bei den beiden DTM-Events des Jahres jeweils einmal Punkte eingefahren. Im ersten Rennen der neuen DTM-Ära mit GT3-Boliden im italienischen Monza wird der 28-Jährige nach Vincent Abrils Disqualifikation auf dem sechsten Platz gewertet. Dessen HRT-Team hat allerdings Berufung gegen das Urteil der Sportkommissare eingelegt, sodass das Ergebnis noch nicht finalisiert ist. Am vergangenen Wochenende beendete Buhk das Samstagsrennen in der Lausitz auf dem zehnten Platz.