Der Nürburgring machte in den vergangenen Monaten eine harte Zeit durch. Seit der Flutkatastrophe, welche große Teile Deutschlands und unter anderem auch die Eifel betraf, mussten sämtliche Rennveranstaltungen auf der Traditionsstrecke abgesagt werden. Doch ab dem August werden wieder Rennen gefahren. Die DTM ist die erste Rennserie, die auf den Eifelkurs zurückkehrt.

Nürburgring wieder in Rennaction

Seit Mitte Juli eine Flutkatastrophe große Teile Westeuropas und auch die Eifel hart traf, wurde der "Ring" in eine bedeutende Einsatzzentrale für die Hilfskräfte umfunktioniert. Das bleibt die GP-Strecke auch noch in den ersten beiden August-Wochen. Gleichzeitig röhren auf der Nordschleife wieder die Motoren. Mit Samstag, dem 31. Juli, gehen wieder Touristenfahrten auf der 20,8-Kilometer langen Nordschleife über die Bühne.

Am 15. August wird die Einsatzzentrale auf dem GP-Kurs wieder abgebaut. Genau pünktlich zur vierten Runde der DTM-Saison 2021, die am darauffolgenden Wochenende wie geplant über die Bühne geht. Auch das Rahmenprogram verzeichnet keine Einbußen. Es umfasst die DTM Trophy, die DTM Classic-Tourenwagen-Serie, den BMW M2 Cup und den Lotus Cup Europe.

DTM vom 20. bis 22. August am Nürburgring

Wie bereits in den letzten Jahren üblich, nutzt die DTM bei ihrem Rennwochenende vom 20. bis zum 22. August nicht den vollständigen GP-Kurs, sondern fährt ihre Rennen auf der 3,629-Kilometer langen Sprint-Anbindung aus. Im letzten Jahr fanden aufgrund der Corona-Krise sogar zwei Rennevents auf dem Nürburgring statt, damals zog man für zwei der insgesamt vier Rennen auf den aus der Formel 1 bekannten GP-Kurs um.

Eine in Medien spekulierte Möglichkeit, die DTM könne sogar auf der Nordschleife fahren, weist Nürburgring-Pressesprecher Alexander Gerhard entschieden zurück. "Das war für uns nie ein Thema!" Ob es dazu – wie es sich DTM-Chef Gerhard Berger wünscht – möglicherweise irgendwann kommt, steht aktuell in den Sternen.

Das hat auch etwas mit den viel zu schnellen Rundenzeiten der GT3-Sportwagen zu tun, die vor allem der FIA und dem DMSB ein Dorn im Auge sind. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis in der NLS-Serie die Schallmauer von 7:50 Minuten durchbrochen wird. Nach Informationen von Motorsport-Magazin.com aus FIA-Kreisen sind Zeiten "unter acht Minuten" und Durchschnittsgeschwindigkeiten von fast 190 km/h nicht "zeitgemäß" und sogar "gefährlich". So heißt es beispielsweise, die Verantwortlichen sollen den Bogen nicht überspannen! Will heißen: Die von der FIA ausgestellte Lizenz (Zulassung) für die Nordschleife mit GT3-Sportwagen wäre bei einem weiteren schweren Unfall mit Personenschaden ernsthaft gefährdet.

Die Rückkehr soll nicht nur dem ehemaligen F1-Kurs helfen, sondern auch der Region Auftrieb verleihen, wie Nürburgring-Geschäftsführer Mirco Markfort meinte. "Wichtig ist, die Hilfe für die gesamte Region zu stemmen: Auf der einen Seite haben wir von der Naturkatastrophe betroffene Ortschaften und auf der anderen Seite viele Unternehmen, die vom Geschehen am Nürburgring abhängig sind – sie haben gerade Hauptsaison", erklärte er die Zwickmühle in der sich die Strecke als Veranstaltungsort und als Einsatzzentrale befindet.

Oldtimer-Grand-Prix abgesagt

Nicht ganz so viel Glück wie die DTM bei ihrer Terminplanung, hatte der AvD mit seinem Oldtimer-Grand-Prix. Die traditionelle Veranstaltung, dessen 49. Austragung eine Woche vor der DTM auf dem Programm stand (13.-15. August), wird in diesem Jahr ersatzlos gestrichen. Ein Datum für das nächstjährige Event wurde aber bereits bekanntgegeben. Der Oltimer-GP soll vom 12. bis zum 14. August 2022 über die Bühne gehen.

Zahlreiche weitere Rennserien mussten bereits aufgrund der Flutkatstrophe und den schlimmen Folgen ihre geplanten Wochenenden auf dem Nürburgring streichen. Darunter waren unter anderem das ADAC Racing Weekend und die ADAC GT Masters, welche allerdings versuchen, einen neuen Termin zu finden.

Die Rallycross-WM hat nach der Terminabsage am 31.07/01.08. bereits einen neuen Termin von den verantwortlichen am Nürburgring erhalten. Am 27. und 28. November bestreitet die WRX nicht nur ihr Saisonfinale auf dem wiederbelebten Kurs in der Müllenbach-Schleife der Grand-Prix strecke, sondern auch ihre Premiere am Ring. Die AvD Histo-Tour (11.-13.08.) wurde ebenfalls ein Opfer der Krisensituation genauso wie der beliebte Truck-Grand-Prix, der ursprünglich vom 16. bis 18. Juli geplant war.