Mercedes hat ein dickes Ausrufezeichen zum Start in die DTM-Saison 2021 gesetzt. Im ersten Qualifying des Jahres in Monza führten vier Mercedes-AMG GT3 die Zeitenliste an. DTM-Rookie Vincent Abril schnappte sich die erste Pole Position der Saison und damit die ersten Meisterschaftspunkte (3 für die Pole) - obwohl ihm während seiner schnellsten Runde ein Eichhörnchen in die Quere kam und für kurzzeitige Verwirrung sorgte!

Hinter dem Piloten aus dem HRT-Team des früheren DTM-Piloten Hubert Haupt errang DTM-Rückkehrer Daniel Juncadella (GruppeM-Mercedes) den zweiten Startplatz. Dabei hatte der Spanier das 2. Freie Training am Freitagnachmittag wegen eines technischen Problems komplett verpasst. Die Sternfahrer Lucas Auer (Winward-Mercedes) und Maximilian Götz (HRT-Mercedes) teilen sich die zweite Startreihe beim ersten von zwei Rennen (ab 13:30 Uhr live bei Sat.1) an diesem Wochenende.

Auer holte den dritten Platz ohne größere Vorbereitung. Der Österreicher fuhr am gesamten Trainings-Freitag nur acht Runden, weil sich sein Winward-Team entschieden hatte, massiv Reifen zu sparen. Von den fünf zur Verfügung stehenden Reifensätzen dürfen die Fahrer laut Reglement nur zwei Sätze im Training nutzen, die restlichen drei für beide Qualifyings und Rennen. In der DTM 2021 ist Reifensparen angesagt! Da Winward zuletzt in Monza getestet hatte, kann das Team die aufgesparten Tainings-Reifen am nächsten Rennwochenende auf dem Lausitzring (maximal drei Sätze, nur im Training) nutzen.

Hinter den vier Mercedes-AMG GT3 sorgte Esteban Muth für eine kleine Überraschung. Der 19-jährige Belgier aus dem Lamborghini-Team T3 Motorsport fuhr auf den fünften Platz, nachdem er das 20-minütige Qualifying erst spät in der Session aufgenommen hatte. Mit Philip Ellis (Winward-Mercedes) fuhr ein sechster der insgesamt sieben AMG-GT3 in die Top-6.

Ferrari-Pilot Liam Lawson (AF-Corse-Ferrari) und Nico Müller (Rosberg-Audi) komplettierten die Top-8. "Es lief wie befürchtet", sagte der DTM-Vizemeister. Auch Marken-Kollege Kelvin van der Linde (Abt) war nach Platz neun alles andere als begeistert: "Ich dachte, dass ein bisschen mehr geht, aber auf dem zweiten Run kam nix, obwohl die Runde eigentlich okay war."

Mercedes drei Zehntel schneller

Abril benötigte 1:46.488 Minuten für seine schnellste Runde im Königlichen Park zu Monza. Damit war der Franzose rund 1,2 Sekunden schneller als Marken-Kollege Ellis, der am Freitag die Bestzeit im Training bei rund 15 Grad wärmeren Streckentemperaturen (Samstag: 35 Grad) erzielt hatte. Juncadella und Auer folgten mit nur rund einer Zehntel Rückstand auf den Plätzen zwei und drei. Der Lamborghini Huracan mit Muth am Steuer hatte 0,375 Sekunden Rückstand auf die Pole-Zeit.

Nichts zu holen gab es für die drei BMW M6 GT3 im Feld. Marco Wittmann (Walkenhorst-BMW) und das ROWE-Duo Sheldon van der Linde und Timo Glock landeten auf den Plätzen 15 bis 17. Glock erzielte den Topspeed aller Autos mit 277.63 km/h, Teamkollege van der Linde (272.04 km/h) war am langsamsten auf der Geraden unterwegs.

Dahinter folgten die beiden Audi-Rookies Dev Gore (Rosberg) und Sophia Flörsch (Abt) auf den letzten Positionen. Esmee Hawkey, die zweite Dame im Starterfeld, führte den T3-Lamborghini ohne größere Erfahrung zum zwölften Platz mit rund sieben Zehnteln Rückstand.

Mercedes-Dominanz zur Halbzeit

Zur Qualifying-Halbzeit nach zehn Minuten führte Abril die Zeitenliste mit einer 1:46.488 an. Hinter dem HRT-Piloten ("Ich habe ein Tier getroffen") folgten drei weitere Mercedes mit Lucas Auer, Maximilian Götz und Philip Ellis innerhalb von 0,402 Sekunden.

Bestplatzierter Nicht-AMG auf dem fünften Platz war Liam Lawson mit einem Rückstand von 0,412 Sekunden. Der Ferrari-Pilot schaffte seine persönliche Bestzeit mit seinem dritten Run, nachdem die AF-Corse-Autos lange an der Box gewartet hatten. In den ersten zehn Minuten noch keine gezeitete Runde gedreht hatte das Lamborghini-Duo Esteban Muth und Esmee Hawkey sowie Sheldon van der Linde.

DTM-Doppelchampion Marco Wittmann im Monza-Interview: (22:59 Min.)