Der Auftakt der DTM-Testfahrten auf dem Hockenheimring verläuft kürzer als vorgesehen. Am Mittwoch mussten die Teams und Fahrer eine zweistündige Mittagspause einlegen. Geplant - und eigentlich üblich - war eine einstündige Unterbrechung der ersten Kollektiv-Testfahrten in der neuen technischen GT3-Ära der deutschen Traditionsserie.

Der Grund hinter der Änderung des Zeitplans klingt kurios. Auslöser der verlängerten Mittagspause waren nach Informationen von Motorsport-Magazin.com tatsächlich zu laute Autos aus der DTM Trophy!

Die Rahmenrennserie, in der GT4-Fahrzeuge zum Einsatz kommen, dreht in Hockenheim ebenfalls ihre Runden neben den GT3-Boliden der DTM-Teams. Offenbar überschritten bestimmte Trophy-Fahrzeuge die erlaubten Lärmbestimmungen. Die Geräuschkulisse sorgte am Mittwochmorgen kurz nach dem Testbeginn sogar für eine rote Flagge und mehrminütige Unterbrechung.

Messgeräte, die in Kurve 1 auf dem Hockenheimring aufgestellt sind, registrierten Werte, die die Grenze des Erlaubten überschritten. Das sorgte für die erste von zwei roten Flaggen am Mittwochvormittag, die zweite wurde von einem Kiesbett-Austritt durch DTM-Neuling Dev Gore (Rosberg-Audi) ausgelöst.

Insgesamt kam es sogar zu sechs Lärm-Verstößen, bei denen Autos mit einer Lautstärke zwischen 105 und 107 Dezibel gemessen wurden. Auf der Strecke unterwegs waren am Vormittag ausschließlich GT4-BMW, fünf an der Zahl, von Walkenhorst und Hofor.

Dabei sind aktuell auf dem badischen Kurs eigentlich nur maximal 98 Dezibel erlaubt, weil die DTM-Testfahrten als sogenannter C-Test angemeldet worden sind. Bei der Anmeldung eines B-Tests dürfen die Autos etwa bis zu 109 Dezibel laut sein - allerdings gelten dann andere Bestimmungen wie eine verkürze Fahrzeit auf der Rennstrecke respektive eine längere Ruhepause.

Durch die Änderung fehlt den Teams und Fahrern derzeit eine wertvolle Stunde Fahrzeit. Bis zur Mittagspause am Mittwoch führten die beiden HRT-Mercedes von DTM-Rückkehrer Maximilian Götz und Teamkollege Vincent Abril die Zeitenliste an. Bei Temperaturen um den Nullpunkt und zwischenzeitlichem Schneefall belegten Kelvin van der Linde (Abt-Audi) und Liam Lawson (AF Corse Ferrari) die Plätze drei und vier.

"Ich habe mich nach meinen ersten Runden schon sehr wohl im Auto gefühlt", sagte DTM-Newcomer Lawson zu Motorsport-Magazin.com. "Das ist nicht selbstverständlich. Der erste Eindruck war richtig gut, aber die Rundenzeiten wollen wir noch nicht überbewerten."

Lawson geht zusammen mit Ex-Formel-1-Fahrer Alex Albon und Nick Cassidy für AF Corse an den Start. Während sich Lawson und Albon in Hockenheim weiter mit dem Ferrari 488 GT3 vertraut machen können, ist Cassidy stattdessen nach Rom gereist, wo am kommenden Wochenende der nächste Lauf der Formel E bevorsteht.

Die Testfahrten auf dem Hockenheimring laufen am Mittwoch sowie am Donnerstag, für den nach aktuellen Meldungen erneut Schneefall vorhergesagt ist. Alle Informationen, Rundenzeiten und exklusive News direkt aus der Boxengasse liefert Motorsport-Magazin.com an beiden Tagen im ausführlichen Live-Ticker: