151 Tage vor dem ersten Rennen hat die DTM einen veränderten Kalender für die Saison 2021 präsentiert. Die geplante Premiere im russischen Sankt Petersburg ist auf das nächste Jahr verlegt worden, stattdessen beginnt die Saison drei Wochen später als erhofft am 18. bis 20. Juni 2021 in Monza. Ob sich das Vorhaben und die weiteren sieben Rennwochenenden tatsächlich wie geplant umsetzen lassen, hängt maßgeblich vom weiteren Verlauf der Corona-Pandemie ab.

Weitere Anpassungen sind in der DTM ebenso wahrscheinlich wie in allen anderen Rennserien weltweit. Kurz vor dem Jahreswechsel hatte bereits der ADAC Veränderungen am Ablauf des ADAC GT Masters, der nationalen GT3-Konkurrenzserie zur DTM, vorgenommen. Dies allerdings nicht wegen der anhaltenden Krise, sondern, um die Zusammenarbeit mit der SRO von Stephane Ratel zu stärken.

Zu diesem Zweck änderte das ADAC GT Masters die Daten von zwei Rennwochenenden, um direkte Überschneidungen mit Rennen der Ratel-Serien GT World Challenge (ehemals Blancpain) und Intercontinental GT Challenge zu vermeiden. "Es ist für uns sehr wichtig, die Terminkalender aufeinander abzustimmen, damit die Teams und Fahrer ohne Überschneidungen an den weltweit bedeutendsten GT3-Rennen teilnehmen können. Das ist uns gelungen", wurde ADAC-Sportpräsident Hermann Tomczyk in einer Pressemitteilung zitiert.

DTM vs. SRO: Vier Kalender-Kollisionen 2021

Terminkollisionen im GT3-Bereich sind inzwischen auch ein großes Thema im Umfeld der DTM, die nach den Ausstiegen von Audi und BMW fortan auf private Teams setzen will. Während sich SRO und ADAC in Abstimmung aus dem Weg gehen, kommt es mit der Rennserie von Gerhard Berger weiter zu einigen Überschneidungen.

Nach aktuellem Planungsstand kollidieren DTM und GT World Challenge/Intercontinental GT Challenge bei vier Gelegenheiten. Mehrere Teamverantwortliche haben in letzter Zeit Kritik geübt an der Kalenderplanung - einige Teams sind aufgrund ihrer Kostenkalkulation auf parallele Teilnahmen an unterschiedlichen Rennserien angewiesen. Aus diesem Grund legte das ADAC GT Masters schon in der Vergangenheit den Fokus eher auf die Kalender anderer GT-Serien, während die DTM sich wegen TV-Konkurrenz vorrangig nach der Formel 1 richtete.

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DTM vs. ADAC GT Masters: Lage entspannt sich

Dabei haben die jüngsten Änderungen der beiden deutschen GT3-Serien ausnahmsweise einmal einen positiven Effekt für das Gesamtbild. Durch die Entscheidung der DTM, von den beiden angedachten Terminen für Monza (11.-13. oder 18.-20. Juni) den späteren Zeitpunkt zu wählen, fällt eine mögliche Terminkollision mit dem Lauf des ADAC GT Masters auf dem Red Bull Ring (11.-13. Juni) automatisch weg.

Da der ADAC wegen des IGTC-Rennens in Suzuka seinen Zandvoort-Termin vom 20. bis 22. August auf den 09. bis 11. Juli vorverlegt, wird gleichzeitig eine Überlappung mit der DTM vermieden, die Mitte August auf dem Nürburgring gastiert. So kommen sich DTM und ADAC GT Masters nach aktueller Planung bei nur noch zwei statt bis zu vier Gelegenheiten ins Gehege: Anfang August mit Zolder (DTM)/Nürburgring (ADAC GT Masters) sowie beim DTM-Finale in Hockenheim Anfang Oktober, wenn die ADAC-Serie parallel auf dem Sachsenring fährt.

Ein Pluspunkt für Motorsport-Fans in Deutschland, doch die vier Kollisionen zwischen DTM und SRO sind hinter den Kulissen weiter ein heißes Thema. Zeitgleiche Engagements in beiden Rennserien dürften nur für die wenigsten GT3-Teams realistisch sein. Vor den letzten Kalenderänderungen waren sogar bis zu sechs Terminüberschneidungen möglich.

DTM: Bestehender Vertrag mit Russland

Immerhin: Mit dem Russland-Rennen fällt das aus logistischer Sicht teuerste Rennen für die Teams aus dem DTM-Kalender raus. Nach Informationen von Motorsport-Magazin.com gibt es einen bestehenden Dreijahres-Vertrag mit den Betreibern der neuen Rennstrecke namens Igora Drive, auf der die DTM ab 2022 gastieren soll.

Da Russland alternativlos gestrichen worden ist, trägt die Serie 2021 nur acht Rennwochenenden mit 16 Rennen aus. In der Geschichte der DTM seit 1984 gab es nie zuvor eine Saison mit weniger als neun Veranstaltungen. 'Nur' 16 Läufe gab es hingegen schon einmal zur Zeit der Doppel-Rennen: Im Jahr 2000, bei der Rückkehr der DTM, mussten zwei geplante Rennen auf dem Lausitzring kurzerhand wegen Starkregens abgesagt werden.

Bergers Zielsetzung sieht 20 Autos von mindestens fünf unterschiedlichen Marken für die DTM-Saison 2021 vor. Die Rennen sollen weiterhin live bei Sat.1 übertragen werden. Auf der Gegenseite vermeldete das ADAC GT Masters zum Ende des vergangenen Jahres 33 eingeschriebene GT3-Autos von 20 Teams. Der Senderwechsel von Sport1 zu RTL Nitro - bekannt von den Übertragungen der 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring - soll die Reichweite steigern.

DTM und ADAC GT Masters: Rennkalender 2021

DatumRennserieOrt
14.-16. MaiADAC GT MastersOschersleben
11.-13. JuniADAC GT MastersSpielberg
18.-20. JuniDTMMonza
02.-04. JuliDTMNorisring
09.-11. JuliADAC GT MastersZandvoort
23.-35. JuliDTMLausitzring
06.-08. AugustDTMZolder
06.-08. AugustADAC GT MastersNürburgring
20.-22. AugustDTMNürburgring
03.-05. SeptemberDTMSpielberg
10.-12. SeptemberADAC GT MastersLausitzring
17.-19. SeptemberDTMAssen
01.-03. OktoberDTMHockenheim
01.-03. OktoberADAC GT MastersSachsenring
22.-24. OktoberADAC GT MastersHockenheim