Das Finale der DTM-Saison 2020 auf dem Hockenheimring (06.-08. November) muss in Folge der anhaltenden Corona-Krise ohne Zuschauer auf den Tribünen ausgetragen werden. Diese Entscheidung teilten die DTM-Dachorganisation ITR und die Betreiber der Rennstrecke am Montagmittag mit.

In Anbetracht der aktuellen Entwicklung der Covid-19-Pandemie haben die Parteien gemeinsam entschieden, auf einen Kartenverkauf zum neunten und letzten Saisonlauf zu verzichten. Bereits bei den Läufen im belgischen Zolder an den beiden vorangegangenen Wochenenden hatte die ITR den Kartenvorverkauf vorzeitig gestoppt.

ITR-Geschäftsführer Marcel Mohaupt: "Die aktuelle Entwicklung der Covid-19-Pandemie lässt keine verlässliche Planung zu. Aus diesem Grund und zum Schutz unserer Zuschauer und Fans haben wir gemeinsam mit der Hockenheim-Ring GmbH entschieden, schon heute, knapp drei Wochen vor dem DTM-Finale, auf einen Kartenverkauf zu verzichten. Das tut uns außerordentlich leid, aber wir sind davon überzeugt, dass dies in Anbetracht der Situation die einzig richtige Entscheidung ist."

In diesem Jahr konnten nur im niederländischen Assen und zweimal auf dem Nürburgring Zuschauer in begrenzter Anzahl die DTM-Rennen auf den Tribünen vor Ort miterleben. Beim Finale in Hockenheim, das den Abschluss der kurzlebigen Class-1-Ära bedeutet, bleibt den Fans nur die TV-Übertragung bei Sat.1 sowie der Livestream auf den Webseiten von ran und der DTM.

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Jochen Nerpel und Jorn Teske, Geschäftsführer der Hockenheim-Ring GmbH: "Wir hatten uns auf ein großes Finale der DTM 2020 mit möglichst vielen Zuschauern auf unserem Hockenheimring gefreut. Es ist sehr schade, dass dies in der aktuellen, extrem dynamischen Pandemie-Situation trotz umfangreichen Hygienekonzepts nicht verbindlich planbar ist. Doch die Sicherheit geht vor, darin sind wir uns mit der ITR einig."

Neben den zuletzt ansteigenden Infektionszahlen und weiter verschärften Maßnahmen ging der Hockenheimring davon aus, dass die aktuelle Testphase für Zuschauer-Stadionbesuche, nach der bis zu 20 Prozent der Gesamtkapazität genutzt werden dürfen, anhalten könnte.

Eine Hockenheimsprecherin zu Motorsport-Magazin.com bezüglich der Geisterrennen-Regelung: "Hinzu kommt die große Ungewissheit, dass die Regelungen der angesetzten 6-wöchigen bundesweiten Zuschauer-Testphase in Stadien über den 3. November hinaus trotz vorliegender Hygienekonzepte Anwendung finden werden. Grundsätzlich gilt für beide Partner, dass die Gesundheit jedes einzelnen höchste Priorität hat."

DTM 2021 weiter in Hockenheim

Dafür soll die DTM offenbar 2021 mit neuem GT-Reglement ins Motodrom zurückkehren. Der Rennkalender für die kommende Saison wurde noch nicht veröffentlicht, Nerpel und Teske teilten allerdings mit: "Die Austragung des DTM-Finales in Hockenheim hat eine lange Tradition, aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Wir freuen uns auf viele spannende Rennen im Jahr 2021 in Hockenheim, natürlich auch der DTM - dann hoffentlich wieder mit möglichst vielen Zuschauer vor Ort."

Motorsport und Corona

Die Corona-Pandemie wirkt sich weiterhin auch auf den Motorsport aus. An diesem Freitagmorgen wurde das für Februar 2022 geplante 12-Stunden-Rennen im australischen Bathurst aufgrund der Reisebestimmungen abgesagt. Der Klassiker am Mount Panorama soll 2022 zurückkehren.

Das ADAC GT Masters hatte am vergangenen Wochenende bekanntgegeben, dass der folgende Lauf (31.10.-01.11.2020) nicht wie geplant im niederländischen Zolder, sondern stattdessen auf dem Lausitzring ausgetragen wird. Eine Woche zuvor starten zahlreiche GT-Fahrer beim 24-Stunden-Rennen in Spa-Francorchamps in Belgien, das wie die Niederlande vom Auswärtigen Amt der Bundesrepublik Deutschland zum Risikogebiet erklärt worden ist.