Im 31. Anlauf hat es geklappt: Ferdinand Habsburg hat beim Samstagsrennen in Zolder seinen ersten Podestplatz in der DTM errungen. Hinter Rennsieger Rene Rast und Robin Frijns überquerte der Österreicher die Ziellinie als Dritter und machte damit den nächsten Audi-Dreifachsieg perfekt.

Es war nicht nur Habsburgs erster Podiumserfolg in seiner zweiten DTM-Saison, sondern auch der erste für das Audi-Kundenteam WRT. Der 23-Jährige war zu Saisonbeginn von DTM-Aussteiger R-Motorsport zur Mannschaft von Teamchef Vincent Vosse gewechselt. Das Podest ausgerechnet beim WRT-Heimspiel in Belgien machte den Triumph umso schöner.

Zum ersten Mal seit dem 26. August 2018 stand Habsburg wieder auf einem Motorsport-Podium, damals in Misano mit der Formel-3-Europameisterschaft. "Sonst trinke ich nie Champagner, aber heute ist das so ein guter Geschmack! Ich freue mich maßlos", jubelte Habsburg in Zolder am Sat.1-Mikro.

Die Basis für den Erfolg hatte er zuvor im Qualifying gelegt. Habsburg qualifizierte sich mit nur drei Hundertstelsekunden Rückstand auf Pole-Setter Rene Rast als Zweiter. In einem Rennen ohne größere Zwischenfälle konnte sich Habsburg nur gegen Titelanwärter Frijns nicht zur Wehr setzen und musste den Niederländer früh passieren lassen. In der Schlussphase war BMW-Verfolger Jonathan Aberdein nur kurzzeitig ein Gegner, bis sich Habsburg absetzen konnte und 22 Sekunden hinter Rast über den Zielstrich fuhr.

Am emotionalen Ausbruch im Cockpit ließ er auch seine Crew teilhaben: "Ich habe den Knopf gedrückt und fast eine halbe Runde am Funk geschrien! Die Jungs haben bestimmt Kopfschmerzen heute Nacht. Ich wollte sie einfach an meinen Emotionen teilhaben lassen. Aber dann kam wieder der Rennfahrer in mir hervor, der sagte, dass ich mich weiter verbessern muss, weil die anderen Beiden am Ende vorne weggezogen sind."

Klammheimlich hat sich Habsburg zu einem ernstzunehmenden Wettbewerber in der DTM gemausert. Während ihm in den Rennen oftmals das nötige Glück fehlte, zählt der Youngster inzwischen zu den Top-Fahren im Qualifying. Dreimal belegte er den vierten Startplatz, am Nürburgring und jetzt in Zolder startete er aus Reihe eins. Zwei sechste Plätze am Lausitzring sowie auf dem Nürburgring waren bis zum Zolder-Podest seine besten Ergebnisse gewesen.

Vergangene Woche beim ersten Aufschlag der DTM in Zolder hatte Habsburg nur kurz am Podest geschnuppert. Am Sonntag verbesserte er sich von Platz vier nach einem Raketenstart bis auf die zweite Position, bevor er von Timo Glock ins Kiesbett und damit ans Ende des Feldes befördert wurde. Mit Platz sieben nach einer glücklichen Safety-Car-Phase betrieb Habsburg Schadensbegrenzung, trauerte aber dem Podium hinterher.

Habsburg drei Rennen vor dem Saisonende: "Rennen für Rennen Erfahrung sammeln und jedes Wochenende ein bisschen schneller fahren: Das war der Plan und das habe ich erreicht. Heute waren alle auf der gleichen Strategie unterwegs und das Glück war kein Faktor. Es ging nur darum, der Schnellste zu sein. Mit dem ersten Podium in solch einer hochklassigen Rennserie fällt dir schon eine kleine Last von den Schultern."