Die Neue DTM ab 2021 nimmt langsam Formen an. Wie viele und welche Teams ihre GT3-Fahrzeuge auf der neuen Plattform von Gerhard Berger einsetzen, steht offiziell noch nicht fest. Dafür gibt es Neues in Sachen Kalenderplanung. Was viele Fans in Deutschland freuen wird: Der Norisring ist fest eingeplant, sofern es die Umstände zulassen.

"Wenn es nicht von der Stadt wegen Corona abgesagt wird, dann fahren wir zu 100 Prozent auf dem Norisring, weil wir einen Vertrag haben", sagte Berger in einer Medienrunde am Rande des DTM-Laufs im belgischen Zolder. "Wir fahren dort gerne und der Norisring hat uns gern bei sich."

Eigentlich hätte die DTM auch in diesem Jahr auf dem Nürnberger Stadtkurs gastieren sollen, doch nach einigem Hickhack musste das Saisonhighlight in Folge der Corona-Krise und Auflagen der Stadt abgesagt werden.

Sollten die Umstände es 2021 ermöglichen, ein DTM-Stadtrennen zuzulassen, steht der Termin auch bereits fest. Laut Norisring ist das 78. Int. ADAC Norisring-Speedweekend für den 02. bis 04. Juli 2021 eingeplant - vorbehaltlich der Genehmigung von FIA und DMSB.

Berger zum Nordschleifen-Traum

Mit dem Norisring würde 2021 ein Klassiker in den Rennkalender der DTM zurückkehren. Ein anderer Wunsch von Berger lässt sich hingegen wohl nicht so schnell umsetzen: ein Comeback auf der Nürburgring-Nordschleife. Zuletzt hatte der scheidende BMW-Motorsportchef Jens Marquardt dem Österreicher nahegelegt, sich mit einem Rennen in der 'Grünen Hölle' zu beschäftigen.

Berger über die Nordschleife im DTM-Kalender: "Ich beschäftige mich mit der Idee, seit ich in der DTM begonnen habe. Mit den Class-1-Autos war es technisch kaum möglich, aber mit dem neuen Reglement könnte es eine Gelegenheit geben. Allerdings gibt es mehrere Aspekte zu berücksichtigen und soweit bin ich noch nicht. Die Nordschleife wäre etwas, bei dem mein Herz höherschlagen würde."

Hürden der Nordschleife

Zwar wäre es problemlos möglich, mit Fahrzeugen der Kategorie GT3 auf der Nordschleife Rennen auszutragen, das ist allerdings mit nicht wenigen 'Abers' verbunden. Im Mittelpunkt stehen die immensen Kosten, ein Rennen auf der schwierigsten Rennstrecke der Welt zu veranstalten. Allein Streckenposten und Sicherheitspersonal verursachen einen weitaus höheren Aufwand als bei traditionellen Rundstrecken.

Eine weitere Hürde ist der große Aufwand für die entsprechende TV-Produktion. Wenn überhaupt, könnte sich die Austragung im Rahmen eines anderen Events wie dem 24-Stunden-Rennen rechnen. 1992 und 1993 etwa fuhr die DTM schon am Donnerstag vor dem 24h-Rennen - und das vor mehr als 100.000 Zuschauern.

"Die Strecke für ein Rennen mit dem ganzen Produktionsaufwand und der Sicherheitsgeschichte auszustatten, kann man in der kurzen Zeit gar nicht richtig planen", sagte Berger. "Ich würde das eher als ein langfristiges Projekt sehen. Ich habe das Thema schon lange im Kopf und diskutiere es auch immer wieder mit meinen Leuten, aber einen ganz klaren Plan gibt es noch nicht."

Späterer Saisonstart möglich

Der Rennkalender soll sich 2021 am Aufbau der vergangenen Jahre orientieren: neun bis zehn Rennwochenenden mit rund der Hälfte der Läufe auf deutschen Strecken. Während die Saison dieses Jahr eigentlich bereits im April in Monza hätte beginnen sollen und wegen Corona in den August verschoben wurde, könnte es nächstes Jahr ebenfalls zu einem späteren Auftakt kommen.

"Normalerweise würde ich gerne früh anfangen, um dem Fan wieder Sport zu bieten", erklärte Berger. "Ich glaube aber, dass das kein guter Rat ist. Ich glaube eher, dass wir spät beginnen werden, um so viel Zeit wie möglich zu geben. Wir wissen auch alle, dass die Auswirkungen der Krise erst nächstes Jahr in Zahlen zu spüren sein werden. Deshalb ist 2021 ein kritisches und schwieriges Jahr."