Neue GT3-Autos: Wie sieht die Zukunft der DTM aus?: (11:58 Min.)

Wie sieht das Starterfeld der DTM 2021 nach dem Wechsel auf die GT3-Kategorie aus? Zahlreiche Teams wurden zuletzt von der DTM-Dachorganisation ITR kontaktiert, um konkretes Interesse abzuklappern. Schon beim vergangenen 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring war eine ITR-Delegation in der Eifel unterwegs, um Gespräche mit den unterschiedlichen GT3-Vertetern aufzunehmen.

Gerhard Berger zeigte sich zuletzt zuversichtlich, ein attraktives Starterfeld nach dem Ende der Class-1-Ära zu finden. "Mit 18 Autos wäre ich zufrieden, aber auch ein bisschen enttäuscht", sagte der Österreicher beim letzten DTM-Lauf in Zolder zu Sat.1. "Es sollten mehr werden. Das würde ich nach dem heutigen Gefühl so einschätzen."

Sollte sich ein Team frühzeitig einschreiben, sinkt die Nenngebühr. Das ist üblich in vielen Rennserien. Interesse an der neuen Plattform, die in Deutschland in direkte Konkurrenz zum ADAC GT Masters tritt, ist vorhanden. Ein klares Bekenntnis gibt es öffentlich noch nicht. Beim DTM-Finale in Hockenheim Anfang November will Berger weitere Informationen preisgeben.

Berger: Ziemlich starke Markenvielfalt

Der frühere Formel-1-Fahrer: "Ich gehe davon aus, dass wir eine ziemlich starke Markenvielfalt haben werden. Die Top-Teams, die wir uns wünschen, haben sich eigentlich alle schon gemeldet. Momentan habe ich das Gefühl, dass wir ein sehr starkes Starterfeld haben können." Berger zeigte sich überrascht von einem "Ansturm an Teams" und Fragen von Herstellern, die ein Engagement unter dem kostspieligen Class-1-Reglement noch abgelehnt hatten.

Audi und BMW haben trotz des Austrittes aus der ITR ihre Unterstützung an der DTM zugesagt. Die beiden deutschen Hersteller machten dabei deutlich, dass es sich nicht um einen Werkseinsatz wie bisher handeln werde. Audi-Motorsportchef Dieter Gass ging davon aus, dass einige Audi R8 LMS GT3 im Jahr 2021 in der DTM-Startaufstellung stehen werden. "Interesse an der Meisterschaft ist vorhanden", sagte Gass.

Der Sportchef der Ingolstädter weiter: "Wir haben ein paar Teams mit sehr starkem Interesse. Ich kann aktuell nur hoffen, dass sie das Paket finden, das sie brauchen. Auch unsere aktuellen Teams in der DTM wollen Wege finden, wie sie mit ihrer Organisation weitermachen können." Dazu meinte Teamchef Thomas Biermaier vom frischgebackenen Teammeister Abt Sportsline: "Wir wollen in der DTM bleiben, müssen aber prüfen, ob wir das richtige Paket zusammenbekommen."

BMW-Chef: So viele Hersteller wie möglich

Neben Audi und BMW bleibt die Hoffnung auf ein Starterfeld mit einer großen Markenvielfalt. Die fehlte der DTM über viele Jahre hinweg und der angestrebte Austausch mit den japanischen Herstellern aus der Super GT scheiterte grandios. Die 2006 von der FIA ins Leben gerufene GT3-Kategorie bietet in dieser Hinsicht zumindest ein großes Potenzial - wenn es privaten Teams gelingt, das nötige Budget aufzutreiben.

"Auf einer Premium-Plattform wie der DTM wäre es gut, so viele Hersteller wie möglich zu haben", sagte BMW-Motorsportdirektor Jens Marquardt und bestätigte Interesse von drei, vier BMW-Kundenteams, darunter 24h-Sieger ROWE und Walkenhorst. "Die ITR will auch kein Feld, wo ein Hersteller acht oder zehn Autos einsetzt. Eine Markenvielfalt ist viel besser und mit zwölf Herstellern hätte man schon 24 Autos. Es geht mehr um eine Bandbreite an Herstellern als wenige mit vielen Autos."