Gestern hatte Gerhard Berger angekündigt, wie die Zukunft der DTM aussehen soll. Das Class-One-Reglement, das seit dem Ausstieg von Audi Ende April als gescheitert gilt, soll durch angepasste GT3-Fahrzeuge ersetzt werden. "Die Unterstützung wird weit weg von dem Werks-Support sein und in etwa einer ähnlichen Situation wie der im Kundensport entsprechen", erklärt Audi-Motorsport-Chef Dieter Gass die Zusammenarbeit von Audi mit den DTM-Teams im kommenden Jahr. Die bisherigen DTM-Werkseinsätze sollen also durch Kundenteams ersetzt werden. Doch was sagen die Verantwortlichen der derzeitigen Rennställe dazu? Werden sie auch in der neuen DTM an den Start gehen?

Biermaier: "Zu früh für Kalkulationen"

In einem sind sich alle drei Audi-Werksteams einig: Die Informationen rund um die neue Plattform, auf der die DTM 2021 fortgeführt werden soll, sind noch zu dünn, um sich schon auf eine Teilnahme festzulegen. "Die Option ist sicher da. Aber es gibt nach gestern noch immer einige Fragezeichen, die beantwortet werden müssen", sagte Team-Rosberg-Teamchef Kimmo Liimatainen.

Das größte Fragezeichen für die Teams sei die Finanzierbarkeit der neuen GT-Pro-Plattform, gibt er zu Bedenken. In dieselbe Kerbe schlägt auch Abt-Teamboss Thomas Biermaier: "Es ist noch zu früh um eine grobe Kalkulation anzustellen. Denn wir haben noch keine detaillierten Zahlen dazu, was etwa die sportlichen oder technischen Regularien angeht. Deshalb ist das noch zu früh."

Dennoch kündigt er an, dass das Team mit allen Mitteln versuchen werde, in der DTM zu bleiben: "Ich denke wir können gute Partner finden, denn die DTM ist eine der erfolgreichsten Serien in Europa. Deshalb bin ich hoffnungsvoll und zuversichtlich, dass man uns auch im nächsten Jahr in der DTM sehen wird."

Auch Ernst Moser, Teamchef vom Audi-Team Phoenix, bekennt sich klar zur DTM – aber auch unter der Voraussetzung, dass diese 2021 finanzierbar ist. "Wir sind jetzt seit 20 Jahren in der DTM und wird werden mit Sicherheit versuchen in dieser Serie zu bleiben. Mit der Unterstützung der Hersteller habe ich ein gutes Gefühl, was diese Plattform angeht."

Doch solange noch keine genaueren Details sowohl zu den sportlichen Regularien als auch zu den technischen und finanziellen Details des neuen GT-Pro-Klassements bekannt sind, traut sich noch kein Audi-Team sichere Zusagen aufzustellen.

Bei BMW ist die Situation hingegen noch etwas verfahrener. Während Audi mit dem R8 LMS im GT3-Sport gut aufgestellt ist, kommt BMW mit dem Debüt ihres neuen GT3-Fahrzeugs zu spät. Der BMW M4 GT3 soll erst im Herbst 2021 homologiert werden. Sein Vorgänger, der BMW M6 GT3 debütierte 2016 und ist inzwischen etwas in die Jahre gekommen.