Das erste Nürburgring-Wochenende der DTM-Saison war für Robin Frijns ein Wechselbad der Gefühle. Erst warf er durch eine Flugeinlage eine sichere Podest-Platzierung weg, dann folgte der Sieg im Sonntags-Rennen. Dennoch ist der Punkterückstand im Meisterschafts-Kampf gegen Teamkollege Nico Müller angewachsen. Diese Woche will der Niederländer aber auf der Sprint-Variante des Nürburgrings den Spieß umdrehen.

Auf die Frage, mit welchem Ergebnis er an diesem Wochenende glücklich sei, antwortete Frijns bei der Presserunde am Freitag knallhart: "Wenn ich nachher die Meisterschaft anführe". Eine große Herausforderung, die sich der Pilot von Abt-Pilot selbst stellt. Denn sein Punkterückstand auf Nico Müller beträgt bereits 29 Punkte. Obwohl maximal 56 Zähler an einem Wochenende zu vergeben sind, eine mutige Ansage.

Frijns: Werde Fahrstil nicht ändern

Dass er für ein Gelingen dieses Plans auch Schützenhilfe von seinem Titelrivalen und Teamkollegen braucht ist aber auch Frijns klar. Sein Ziel: Er muss den Schweizer bereits im Qualifying im Griff haben. "In den letzten Rennen war Nico immer schon früher vorne weg und dann ist es für mich sehr schwer ihn einzuholen", gibt der zweifache DTM-Rennsieger zu.

"Auf der Strecke hatten wir in dieser Saison noch nicht wirklich einen direkten Kampf" sagte Frijns zu über sein mögliches Titelduell mit Müller. Doch er habe nicht vor, gegen ihn weniger aggressiv zu fahren wie gegen alle anderen Audi-Piloten. "Wir fahren ja alle für denselben Hersteller, deshalb bin ich gewissermaßen auch ein Teamkollege etwa von Rene Rast, aber ich würde meinen Fahrstil auch im Zweikampf mit Nico nicht ändern."

Was das bedeutet, konnte man am letzten Wochenende auf dem Nürburgring sehen, als Frijns in Kurve 1 versuchte, sich mit aller Kraft an Rast vorbeizubremsen, dabei allerdings nach einer Flugeinlage über die Kerbs einen Dreher hinlegte. Ein Fehler, der ihm an diesem Wochenende wohl nicht mehr unterlaufen darf, wenn er tatsächlich Nico Müller die Tabellenführung streitig machen will.

Seine erste Möglichkeit, Müller ein paar Punkte abzunehmen, bietet sich bereits am Samstagvormittag. Dann werden nämlich im Qualifying (Startzeit 10:40 Uhr) die ersten Zähler des Wochenendes vergeben.