Die Frage in den DTM-Qualifyings 2020 reduziert sich weiterhin auf die Frage: Welcher Audi-Fahrer schnappt sich die Pole Position für das nachfolgende Rennen? Die Antwort am Sonntagvormittag auf dem Nürburgring lautete wie am Vortag: Nico Müller.

Der Meisterschaftsführende fuhr zum dritten Mal in der laufenden Saison sowie zum sechsten Mal in der DTM auf den ersten Startplatz. Doppel-Pole für das Audi Sport Team Abt Sportsline: Robin Frijns belegte hinter Müller den zweiten Startplatz. Der Niederländer, der zuletzt in Assen seinen ersten DTM-Sieg errungen hatte, warf am Samstag einen Podestplatz im späten Duell mit Rene Rast weg.

Müller hat nun beste Aussichten, seinen zweiten Sieg auf dem Grand-Prix-Kurs (Rennen ab 13:30 Uhr live bei Sat.1 und im DTM-Livestream) einzufahren und die Führung in der Meisterschaft weiter auszubauen. Im Qualifying auf der 5,148 Kilometer langen Strecke benötigte Müller 1:46.958 Minuten für seine beste Runde im zweiten Run - ein Zehntel langsamer als am Samstag.

Rene Rast nimmt das zehnte Rennen der Saison vom dritten Startplatz in Angriff. Der amtierende Meister führte das Klassement nach den ersten schnellen Runs an, wurde in der letzten Runde aber hinter das Abt-Duo durchgereicht. Rast fehlten 0,245 Sekunden auf Müllers Pole-Zeit.

Audi erzielte nicht nur zum zehnten Mal in Folge mindestens die ersten drei Plätze im Qualifying, dem Autobauer aus Ingolstadt gelang sogar eine Sechsfach-Pole. Hinter den Titelanwärtern Müller, Frijns und Rast folgten Mike Rockenfeller, Loic Duval und Jamie Green auf den Positionen vier bis sechs.

Und BMW? Abgeschlagen! Sheldon van der Linde kam mit 0,761 Sekunden am nächsten an die Audi-Armada heran und festigte seinen Status als bester Qualifying-Pilot der Münchner. "Der Abstand ist groß zu den Audis, aber unsere Renn-Pace ist stark", versprühte der junge Südafrikaner ein wenig Hoffnung." Jonathan Aberdein, Robert Kubica und Marco Wittmann komplettierten die Top-10.

Audi sicherte sich die 22. Pole Position seit der Einführung des Class-1-Reglements. Saisonübergreifend war es die 17. in Folge für den Autobauer aus Ingolstadt. "Bis jetzt war es ein ziemlich eindeutiges Bild im Qualifying", sagte BMW-Motorsportdirektor Jens Marquardt am Sonntagmorgen.

Marquardt weiter: "Aber wir kommen näher und es muss unser Ziel sein, so schnell wie möglich in die erste Reihe zu fahren. Wir müssen aber aufpassen, dass wir nicht unsere Quali- für unsere Renn-Pace opfern. Bis jetzt ist es immer einem Audi-Piloten gelungen, die magische Runde zusammenzubekommen. Das ist eine Herausforderung, aber die nehmen wir an."