DTM Nürburgring 2020, Rennen 1: Zusammenfassung und Highlights (03:41 Min.)

Nico Müller hat das Samstagsrennen der DTM auf dem Nürburgring von der Pole Position gewonnen. Bei der Rückkehr der Serie nach 19 Jahren auf das Grand-Prix-Layout (heute 5,148 Kilometer) setzte sich der Audi-Pilot vor Markenkollege Rene Rast und BMW-Pilot Marco Wittmann durch. Müller feierte den vierten Saisonsieg sowie den achten seiner DTM-Karriere.

Der Schweizer und frischgebackene Vater hatte die ersten drei Rennen 2020 gewonnen und baute seine Führung in der Meisterschaft nun weiter aus. Für Audi war es der siebte Sieg im neunten Saisonrennen sowie der 19. seit der Einführung des Class-1-Reglements Anfang 2019.

Pole-Setter Müller ließ das erste von zwei Rennen an diesem Wochenende wie eine Spazierfahrt aussehen. Nach einem guten Start und einem schnellen Boxenstopp zur Rennmitte führte er das Feld zeitweise mit mehr als zehn Sekunden Vorsprung vor seinen Audi-Markenkollegen an.

Spannender ging es hinter dem Titelfavoriten zu. Mike Rockenfeller fuhr nach einem frühen Boxenstopp zu Beginn der zweiten Rennhälfte auf dem zweiten Platz und visierte seinen ersten Podestplatz in der laufenden Saison an. Aufgrund des stärkeren Reifenverschleißes konnte der DTM-Veteran seine Position allerdings nicht halten und musste Rast, Frijns und auch Marco Wittmann ziehen lassen.

Während BMW-Fahrer Wittmann in der Spitzengruppe abreißen lassen musste und die Ziellinie später als Vierter überquerte, schenkten sich Rast und Frijns beim Kampf um Platz zwei nichts. Sechs Minuten vor dem Rennende startete der Niederländer ein Überholmanöver, überfuhr dabei die Kerbs und hob mit seinem Audi ab. Frijns bekam das Auto nicht wieder unter Kontrolle, drehte sich und fiel auf Platz fünf zurück.

Rast entging knapp einer Kollision und setzte die Fahrt auf dem zweiten Platz fort. So übernahm Wittmann kampflos den dritten Platz auf dem Podium und erzielte seinen zweiten Podestplatz 2020. "Wir hatten etwas Glück, dass wir nach dem Dreher von Robin aufs Podest gefahren sind", sagte der zweifache DTM-Champion. "Es war eine Genugtuung, mal wieder auf dem Podium gestanden zu haben. Das ist unter den normalen Bedingungen leider unser Maximum."

Rockenfeller überquerte die Ziellinie als Vierter vor Frijns. Die beiden BMW-Piloten Philipp Eng und Timo Glock (von Startplatz 12) sowie Audi-Fahrer Loic Duval komplettierten die Top-8.

Das Samstagsrennen auf dem Nürburgring markierte die Halbzeit der Corona-Saison 2020. Am Sonntag wartet das zehnte Rennen (ab 13:30 Uhr live auf Sat.1 und im Livestream auf der DTM-Webseite) auf dem Grand-Prix-Layout. Eine Woche später gastiert die DTM erneut in der Eifel, dann auf dem 3,629 Kilometer kurzen Sprintkurs.

DTM: Fahrer-Meisterschaft nach 9/18 Rennen (Top-5)

PositionFahrerHerstellerPunkte
1Nico MüllerAudi192
2Robin FrijnsAudi149
3Rene RastAudi140
4Loic DuvalAudi73
5Timo GlockBMW68

DTM: Hersteller-Meisterschaft nach 9/18 Rennen (Top-5)

PositionHerstellerPunkte
1Audi614
2BMW275

DTM Nürburgring: So lief das Rennen am Samstag

Die Startaufstellung: Nico Müller gelang es als einzigem Fahrer im Qualifying, die 1:47er-Marke zu knacken. Der Audi-Fahrer errang seine zweite Saison-Pole mit 0,221 Sekunden Vorsprung auf Rene Rast. Robin Frijns sorgte für die neunte Audi-Dreifachpole 2020. Marco Wittmann hatte als bestplatzierter BMW-Fahrer auf Platz vier einen Rückstand von 0,659 Sekunden.

Mike Rockenfeller, Sheldon van der Linde, Jamie Green und Loic Duval komplettierten die Top-8, nachdem der eigentlich Sechsplatzierte Ferdinand Habsburg eine 5-Platz-Strafe wegen Abdrängens von Loic Duval kassiert hatte. Audi sicherte sich saisonübergreifend die 16. Pole Position in Folge sowie die 21. seit der Einführung des Class-1-Reglements.

Das Wetter: Keine Spur von Regen in der Eifel, stattdessen sommerliche Temperaturen um die 23 Grad entlang des Nürburgrings. Für das gesamte fünfte Rennwochenende der DTM-Saison 2020 sind trockene Bedingungen vorhergesagt. In nur einer Woche gastiert die DTM erneut auf dem Nürburgring, dann wieder auf dem 3,629 Kilometer langen Sprintkurs.

Der Start: Nico Müller hatte diesmal keine Schwierigkeiten, vom Fleck zu kommen und führte das Feld durch die ersten Kurven des GP-Kurses an. Dahinter behauptete Rene Rast den zweiten Platz vor Müllers Abt-Teamkollege Robin Frijns. Marco Wittmann kam nicht gut weg, sodass Mike Rockenfeller früh überholen konnte und damit ein Audi-Quartett anführte. Ferdinand Habsburg schnellte früh um vier Plätze bis auf P7 nach vorne, fiel zum Ende der ersten Runde aber bis auf den 13. Platz zurück. Die meisten Positionsgewinne gingen auf das Konto von Philipp Eng, der mit seinem BMW von P6 bis auf die sechste Position nach vorne fuhr. BMW-Markenkollege Timo Glock kämpfte sich von Startplatz 12 in den ersten drei Runden bis auf P8 nach vorne.

Die Boxenstopps: Jonathan Aberdein (Runde 5), Jamie Green (Runde 6), Mike Rockenfeller von P6 und Robert Kubica (beide Runde 8) versuchten es mit relativ frühen Pflicht-Boxenstopps. Nach Fabio Scherer (Runde 9) legte mit Loic Duval, Timo Glock und Ferdinand Habsburg ein Trio im 10. Umlauf seinen Pflicht-Reifenwechsel auf einen neuen Satz Hankook-Slicks ein.

In Runde 11 bogen Marco Wittmann, Philipp Eng und Harrison Newey in die Boxengasse ein. Engs Team war beim Reifenwechsel schneller, sodass der Österreicher in der Box an Wittmanns BMW vorbeihuschte. Der zu diesem Zeitpunkt Führende Nico Müller legte seinen Pflicht-Boxenstopp zusammen mit Sheldon van der Linde im 12. Umlauf ein.

Rene Rast, der kurz zuvor die virtuelle Führung an Robin Frijns verloren hatte, reagierte und absolvierte in Runde 13 seinen Reifenwechsel. Auf der Strecke ordnete sich der amtierende Champion hinter Rast und vor Rockenfeller sowie Wittmann ein. Von P1 absolvierte Robin Frijns als letzter Fahrer aus der Spitzengruppe seinen Boxenstopp in Runde 14 - und musste nach der Boxenausfahrt Müller, Rockenfeller und Rast (inklusive Kontakt) ziehen lassen.

Die Zwischenfälle: Nach einem zuvor ereignislosen Rennen kam es in Runde 15 zu einem Kontakt zwischen Robin Frijns und Rene Rast. Der Niederländer hatte soeben seinen Boxenstopp eingelegt und sah am Ausgang der Boxengasse, wie Nico Müller und Mike Rockenfeller vorbeizogen. Mit seinen ungeheizten Reifen konnte sich Frijns auch gegen Verfolger Rast nichterfolgreich wehren und musste sich nach einem Kontakt mit dem Audi-Markenkollegen geschlagen geben.

Aufreger in Runde 27! Beim Kampf um den zweiten Platz kollidierte Robin Frijns mit Vordermann Rene Rast. Der Niederländer hob beim Überholversuch über dem Kerb ab, segelte an Rast vorbei und drehte sich auf der Strecke. Während Rast die Fahrt auf Platz zwei fortsetzen konnte, fiel Assen-Debütsieger Frijns auf den fünften Platz zurück.