Die Vorfälle rund um Rene Rast beim Sonntagsrennen der DTM in Spa-Francorchamps führen zu einer Verhandlung durch den Deutschen Motor Sport Bund. Das teile der DMSB in einem Statement mit, das Motorsport-Magazin.com vorliegt.

Als Termin für die Verhandlung des Falles wird der 14. August 2020 um 10:00 Uhr im Rahmen des nächsten Laufs der DTM auf dem Lausitzring genannt - also der Freitagmorgen vor dem zweiten Rennwochenende der Saison 2020. Am Tag zuvor bestreitet Rast das letzte von insgesamt sechs Rennen innerhalb von neun Tagen der Formel E in Berlin für das Audi-Werksteam.

Aufgrund der Verhandlung ist das Ergebnis des Sonntagsrennens auf der belgischen Traditionsstrecke, das Rast vor seinem Audi-Markenkollegen Nico Müller gewann, noch nicht final.

"Bei der umfangreichen Untersuchung der Fahrzeugdaten durch die Techniker des DMSB hat sich in den Tagen nach dem Rennen ergeben, dass #33 René Rast zwei Mal das Push-to-Pass-System aktiviert hat, obwohl er als Führender des Rennens das System nicht hätte nutzen dürfen", heißt es im Statement des DMSB.

Konkret handelt es sich um die Vorfälle in den Runden 24 und 25 des 26 Runden langen Rennens auf dem Ardennenkurs, in denen der zweifache und amtierende DTM-Champion den Zusatz-Boost per Knopfdruck am Lenkrad aktivierte.

Rund um die Situation gibt es zahlreiche Fragezeichen, die nun bei der Verhandlung geklärt werden müssen. Wie konnte er als Führender das Push-to-Pass überhaupt nutzen, obwohl das Marshalling-System dies automatisch hätte verhindern müssen?

Drückte er den Knopf aufgrund missverständlicher Informationen aus dem Renn-Eifer heraus? Und wieso nutzte er die 60 Extra-Pass an einer Stelle (zwischen der Kurvenkombination Malmedy-Rivage), an der es laut Experten keinen nennenswerten Vorteil bringen soll?

Rene Rast gewann das zweite Spa-Rennen vor Nico Müller, Foto: Audi Communications Motorsport
Rene Rast gewann das zweite Spa-Rennen vor Nico Müller, Foto: Audi Communications Motorsport

Auf Anfrage von Motorsport-Magazin.com teilte Audi mit: "Beim DTM-Rennen am Sonntag in Spa ist es bei René Rast zu einer Fehlmeldung im Marshalling-System gekommen. In Folge dessen hat ihm das System in Führung liegend fälschlicherweise zwischen Kurve sieben und acht ein aktives Push-to-Pass-System in Form der grünen Anzeige signalisiert."

"René hat daraufhin instinktiv den Knopf gedrückt und das System aktiviert. Nach Analyse der Daten durch Audi Sport hat René die erhöhte Durchflussmenge des Push-to-Pass-Systems in Summe für 2,88 Sekunden abgerufen. Der effektive Zeitgewinn lag bei 0,01 Sekunden."