Der Titelverteidiger startet mit einem leicht veränderten Fahrzeugdesign ins DTM-Jahr 2020: Audi hat nun Rene Rasts RS 5 für die kommende Saison vorgestellt. Die rot-weiße Folierung bleibt erhalten, erhält aber einen guten Schuss mehr Rot über die gesamte Karosserie hinweg. Rast tritt weiter für das Audi Sport Team Rosberg und mit der Startnummer #33 an.

In einem Video zeigt Rast nicht nur sein neues Auto, sondern verrät einige Details, die offiziell noch nicht von der DTM kommuniziert wurden. So steigt die Leistung des Push-to-Pass-Systems 2020 an, wie Motorsport-Magazin.com bereits vor einiger Zeit berichtet hatte.

"Nicht nur das Design hat sich geändert", sagt Rast im Video. "Wir können uns auch über technische Neuerungen freuen. Durch Push-to-Pass können wir nun mehr PS zusätzlich abrufen. Waren es im vergangenen Jahr noch 30 PS, erhalten wir nun 60 PS Mehrleistung. Zum Überholen ist das optimal."

Um die Mehrleistung einzusetzen, wurde 2019 der auf 95 kg/h limitierte Kraftstoff-Durchfluss kurzzeitig per Knopfdruck erhöht. Dabei wurden über einen Bypass des Fuel Flow Restrictors für eine Dauer von 5 Sekunden zusätzliche 5 kg/h Kraftstoff bereitgestellt, was eine Leistungserhöhung von etwa 30 PS zur Folge hatte. 2020 können die Fahrer doppelt so viel Leistung abrufen.

DTM 2020: Motorleistung wird reduziert

Ebenfalls interessant: Audi gibt die Leistung des RS 5 DTM für 2020 mit rund 580 PS und über 650 Newtonmeter Drehmoment an. Bei der Einführung der Turbo-Generation im vergangenen Jahr sprach der Autobauer aus Ingolstadt von über 610 PS. Auch in diesem Jahr dürfte die Motorenlaufleistung in Verbindung mit der Haltbarkeit ein Thema bleiben. 2019 kam Audi als einziger Hersteller ohne zusätzliche Motoren durch die Saison.

Der TFSI-Motor des Audi RS 5 DTM des Modelljahrs 2020 verfügt über eine gegenüber dem Vorjahr um rund fünf Prozent reduzierte Motorleistung. Hintergrund: Die DTM hat für die Saison 2020 die Menge des Kraftstoffs, die pro Stunde zum Triebwerk fließen darf, von 95 Kilogramm auf 90 Kilogramm gesenkt.

Rast weiter: "Nicht nur das Push-to-Pass wurde angepasst. Auch an der Aerodynamik haben sich Kleinigkeiten geändert. Im Großen und Ganzen ist der neue Audi RS 5 DTM aber sehr ähnlich zum Rennauto des Vorjahres. Denn das Reglement erlaubt in diesem Jahr nicht viele Anpassungen."

DTM 2020: Rene Rast erklärt seinen neuen Audi RS 5 DTM: (01:51 Min.)

Tests abgesagt - Saisonstart ungewiss

Wie gut Audi in diesem Jahr im Vergleich zu BMW aussieht, lässt sich aktuell nicht abschätzen. Die in dieser Woche auf dem Hockenheimring geplanten Testfahrten mussten wegen der Coronavirus-Pandemie abgesagt werden. Ob es einen Nachholtermin gibt und die Saison wie geplant vom 24.-26. April im belgischen Zolder beginnt, ist zum aktuellen Zeitpunkt nicht klar.

Audi zeigt DTM-Flotte für 2020

Audi hat an diesem Montag auch die weiteren Fahrzeuge und einige neue Partner für die Saison 2020 vorgestellt. Mike Rockenfeller, DTM-Champion des Jahres 2013, fährt einen Audi RS 5 DTM im blau-gelben Outfit. Loic Duval pilotiert einen rot-grauen Audi RS 5 DTM, den er schon beim gemeinsamen Dream Race der DTM und der Super GT Ende 2019 in Fuji steuerte.

Umgewöhnen müssen sich die Fans von Jamie Green: Der dienstälteste DTM-Pilot im gesamten Starterfeld fährt in dieser Saison einen schwarz-grauen Audi RS 5 DTM. Gewohntes Bild dagegen bei Nico Müller und Robin Frijns, die weiterhin in grün-weiß und blau an den Start gehen.

Neue Farben für Audi in der DTM-Saison 2020, Foto: Audi Communications Motorsport
Neue Farben für Audi in der DTM-Saison 2020, Foto: Audi Communications Motorsport

Audi kommt als Triple-Titelverteidiger

Audi dominierte das Geschehen im ersten Jahr der neuen Turbo-Ära. Mit dem von einem Zwei-Liter-Turbomotor angetriebenen Audi RS 5 erzielten die sechs Fahrer zwölf Siege, zwölf Pole Positions, zwölf schnellsten Runden und 40 von 54 möglichen Podiumsplatzierungen. Audi sicherte sich die Meisterschaften in der Fahrer-, Hersteller- und -Teamwertung. 2020 treten die Ingolstädter mit der gleichen Werksbesetzung an.

Der 33-jährige Rast sicherte sich im seinem dritten vollen DTM-Jahr den zweiten Titel nach 2017. Dieses Kunststück war zuvor keinem anderen Fahrer in der über 30-jährigen Geschichte der Tourenwagenserie gelungen.

Auf dem Weg zum vorzeitigen Meisterschaftsgewinn errang der gebürtige Mindener sieben Siege, 13 Podestplätze, acht Pole Positions sowie zwei schnellste Rennrunden. Vor allem seine Stärke im Qualifying machte den Unterschied im Titelkampf mit Audi-Markenkollege Nico Müller aus.