Zum Abschluss der Saison 2019 dreht die DTM ihre letzten Runden des Jahres beim Young Driver Test im südspanischen Jerez. Nach dem Auftakt am Mittwoch zog an diesem Donnerstag Robert Kubica alle Blicke auf sich. Der Pole, der sich eine Zukunft der DTM gut vorstellen kann, fuhr erstmals den M4-Rennwagen von BMW.

Kubica kam auf Anhieb gut zurecht und legte im Laufe des Tages 128 Runden zurück. "Schon in den ersten Runden hatte ich in diesem Auto ein gutes Gefühl, und das ist immer gut", bestätigte der 35-Jährige, der zum ersten Mal seit 2013 ein DTM-Auto - damals in einem Mercedes C-Coupe - fuhr.

BMW-Markenkollege Marco Wittmann spulte am Donnerstag 130 Umläufe auf dem Circuito de Jerez ab. Während Kubica erstmals im BMW M4 Platz nahm, saß Wittmann bereits am Mittwoch im Auto. "Wir haben neue Setup-Herangehensweisen für 2020 ausprobiert", sagte der zweifache DTM-Champion.

Kubica erhält am Freitag eine weitere Gelegenheit, sich mit dem rund 600 PS starken DTM-Rennwagen vertraut zu machen. An der Seite des 35-Jährigen fährt zum Abschluss der letzten Testfahrten der Saison der Österreicher Philipp Eng.

Rast fehlt krankheitsbedingt

Audi muss in Jerez unterdessen auf Rene Rast verzichten. Der zweifache DTM-Meister fehlt krankheitsbedingt und musste die Testfahrten kurzfristig absagen. Das Aushängeschild der Tourenwagenserie soll sich zuhause voll auskurieren, um 2020 wieder durchstarten zu können. Vize-Meister Nico Müller übernimmt die Testarbeit für Rast.

Der Schweizer legte bereits am Mittwoch ein ordentliches Pensum an den Tag. "Wir sind viele Runden gefahren, obwohl wir wegen des Nebels am Morgen eine kleine Verzögerung hatten", sagte Müller gestern. "Danach lief es ziemlich glatt und wir haben viele Daten gesammelt. Ich bin rund 125 Runden gefahren, das war gut. Das Auto fühlte sich gut an und es macht Spaß, auf dieser Strecke mit den Biestern zu fahren."

DTM Young Driver Test 2019: Video-Highlights zu Tag 2 in Jerez: (05:13 Min.)

Rookie Scherer: Unterstützung von DTM-Champion

Neben Müller war bei Audi mit Fabio Scherer ein zweiter Schweizer im Einsatz. Der 20-Jährige, der vom früheren DTM-Meister Martin Tomczyk und dessen Frau Christina beraten wird, startet in der DTM-Saison 2020 für das Audi-Kundenteam WRT. Der belgische Erfolgsrennstall bestätigte am Mittwoch Scherer und IndyCar-Rückkehrer Ed Jones als Fahrerpaarung für das kommende Jahr.

Der 24-jährige Jones hatte bei seinem ersten Einsatz für WRT in Jerez einiges zu lernen: "Ich bin noch nie zuvor ein Auto mit Dach gefahren! Auf meinem ersten Run war es interessant, mich anzupassen. Der Test ist eine gute Gelegenheit, zu sehen, wie sich das Auto verhält und wie das Team arbeitet. Ich freue mich schon sehr auf die Saison 2020."

Fittipaldi: Formel-Rückkehr 2020

Jonathan Aberdein, der in diesem Jahr beim DTM-Debüt mit WRT beeindruckte, kam als Referenzfahrer für Scherer und Jones zum Einsatz. Aberdeins Teamkollege aus der abgelaufenen Saison, Pietro Fittipaldi, wird die DTM verlassen. Der Weltmeister-Enkel kehrt in den Formelsport zurück und startet 2020 in der japanischen Super Formula für das von Motopark betreute B-MAX Racing Team.

Scherer, der zuletzt in der FIA Formel 3 für das Sauber-Juniorteam Charouz antrat, nach seiner Premiere im DTM-Auto: "Das war beeindruckend. Es ist unglaublich, wie viel Power das Auto hat. Es ist wirklich sehr schnell."

Bei den am Freitag endenden Testfahrten probt die DTM zudem eine mögliche Änderung für 2020. Nach Informationen von Motorsport-Magazin.com könnte die Nutzung des Push-to-Pass-Systems angepasst werden. Zur Debatte steht eine erhöhte Relevanz des Zusatz-Boosts in den Rennen. Möglich ist dies über die reine Leistung, die Anzahl der erlaubten Aktivierungen sowie die Dauer eines einzelnen Einsatzes.