Wie geht es in der DTM-Saison 2020 weiter mit R-Motorsport? Seit einigen Wochen halten sich hartnäckig Gerüchte, dass die Zusammenarbeit mit der HWA AG, dem Partner des neu gegründeten Joint-Venture namens Vynamic, zu Ende gehen könnte.

Ein in Medien spekuliertes mögliches Ende des DTM-Engagements nach nur einer Saison hat Wolfgang Schattling, Kommunikationschef von R-Motorsport, gegenüber Motorsport-Magazin.com dementiert.

"Das entbehrt jeder Grundlage", betont der langjährige frühere Mercedes-Mann, der genau das Gegenteil beteuert: "Wir werden unser Motorsportprogramm 2020 mit allen Details inklusive unserer DTM-Pläne dann bekanntgeben, wenn all unsere Planungen abgeschlossen sind."

HWA-Angebot für 2020 liegt vor

Und das könnte dauern. Schattling hofft, dass dies noch im Laufe des Jahres der Fall sein wird, "versprechen kann ich das aber nicht". Er bestätigt zudem, dass von der HWA AG, wie Motorsport-Magazin.com exklusiv berichtet hat, ein Angebot über eine mögliche weitere Zusammenarbeit des Joint Ventures über 2019 hinaus vorliegt.

"Die HWA AG hat R-Motorsport bezüglich der DTM-Saison 2020 ein Angebot als Partner für die Entwicklung, Produktion und den Renneinsatz gemacht", bestätigte vergangene Woche auch Hans Werner Aufrecht, der Vorsitzende des HWA-Aufsichtsrates und langjährige ITR-Vorstandsvorsitzende, bei Motorsport-Magazin.com.

DTM-Autos verkauft - Young Driver Test ohne R-Motorsport

Nach exklusiven Recherchen von Motorsport-Magazin.com hat R-Motorsport die vier in der DTM-Saison 2019 zum Einsatz gekommenen Aston Martin Vantage nach China verkauft. Das wurde ebenso offiziell bestätigt wie die Tatsache, dass das Schweizer Rennteam nicht am Young-Driver-Test der DTM teilnehmen wird. Dieser soll nach Motorsport-Magazin.com-Infos vom 11. bis 13. Dezember in Jerez stattfinden.

Keine Zusammenarbeit mit Audi

R-Motorsport sieht sich schon seit längerer Zeit nach möglichen neuen Partnern für sein Motorsportprogramm um. Nach gesicherten Informationen von Motorsport-Magazin.com aus VW-Kreisen gab es vor geraumer Zeit bereits eine Anfrage an Audi für die Lieferung des von den Ingolstädtern entwickelten Turbo-Motors, der in der DTM zum Einsatz kommt. Offenbar wurde man sich aber nicht in allen Details einig, weshalb es nicht zu einer möglichen Zusammenarbeit kam.

Grund dafür könnte die zunächst angedachte Kooperation von R-Motorsport mit Aston Martin, Red Bull und Honda sein. Die war offenbar nur deshalb nicht zustande gekommen, weil nach dem Mercedes-Ausstieg aus der DTM plötzlich HWA und das Joint Venture ins Spiel gebracht wurden.

Bei einem Besuch des DTM-Rennwochenendes auf dem Nürburgring (13.-15. September) hatte Aston Martin CEO Andy Palmer zuletzt von einem Dreijahresprogramm in der DTM gesprochen und gesagt, dass "weder eine Mindest- noch eine maximale Dauer für dieses Projekt definiert" sei.

Neben der DTM soll nach Motorsport-Magazin.com-Informationen auch das GT-Programm von R-Motorsport fortgesetzt werden. Ob obendrein der WEC-Einsatz mit dem neuen Hypercar Aston Martin Valkyrie gehört, wollte Schattling nicht kommentieren. Fakt ist, dass R-Motorsport-Teamchef Dr. Florian Kamelger mehrfach öffentlich den Wunsch formulierte, mit einem eigenen Team in Le Mans anzutreten.