DTM Hockenheim 2019: Highlights vom 2. Rennen (03:19 Min.)

Nico Müller hat das letzte Rennen der DTM-Saison 2019 gewonnen! Der Vize-Meister setzte sich im regnerischen Sonntags-Rennen auf dem Hockenheimring durch. Hinter Müller, der seinen dritten Saisonsieg feierte, komplettierten Mike Rockenfeller und Champion Rene Rast das Podium auf den Plätzen zwei und drei - Dreifachsieg für Audi!

Müller erbte die Pole Position von Mike Rockenfeller, der wegen seiner dritten Verwarnung am Samstag um fünf Plätze strafversetzt worden war. Beim Start konnte sich der Schweizer zügig an der Spitze absetzen, während dahinter wilde Duelle herrschten. Involviert war unter anderem Rast, der nach wenigen Kurven vom achten bis auf den zweiten Platz nach vorne stürmte. Auch Rockenfeller und Glock mischten von Beginn an um die vorderen Positionen mit.

Nach einer 13-minütigen Rotphase - ausgelöst durch den Brand am Aston Martin von Daniel Juncadella - und zahlreichen frühen Boxenstopps lieferten sich Müller und Rast ein spektakuläres Duell. Müller behielt die Oberhand vor dem bereits feststehenden DTM-Champion und ließ auch in der Folge nichts mehr anbrennen.

Glock, der das Rennen vom zweiten Startplatz aufgenommen hatte, musste sich zum Abschluss seiner Pleite-Saison mit P4 zufriedengeben. Am Samstag hatte der BMW-Pilot wegen eines Problems mit einer offenen Tür einen möglichen Podestplatz verpasst. Hinter Glock fuhren Jamie Green und Joel Eriksson nach ihren Boxenstopps in der allerletzten Runde, Robin Frijns (Audi), Jake Dennis (Aston Martin), Bruno Spengler (BMW) und Loic Duval (Audi) in die Punkteränge.

Bestplatzierter Fahrer aus dem Lager der Super GT, die in Hockenheim mit drei Rennwagen gastiert, war erneut Jenson Button. Der frühere Formel-1-Weltmeister pilotierte seinen von einem Mittelmotor angetriebenen Honda NSX-GT auf den 16. Platz. Am Samstag überraschte Button mit Platz sechs im Qualifying und anschließend mit P9 in seinem ersten Rennen im Rahmen der DTM.

Nissan stoppt zu früh

Ronnie Quintarelli pilotierte am Sonntag den Nissan GT-R, der am Samstag wegen Problemen mit der Kardanwelle verspätet ins Rennen gestartet war. Der erfahrene Italiener überquerte die Ziellinie im zweiten Lauf auf dem 17. Platz.

Dabei wurde das Nissan-Team vom ungewohnten Regelwerk eiskalt erwischt: Unmittelbar nach dem Re-Start infolge der Safety-Car-Phase legte Quintarelli seinen Boxenstopp ein. Um diesen als Pflicht-Reifenwechsel angerechnet zu bekommen, hätte er allerdings einmal die Ziellinie überqueren müssen. So kam es später zu einem zweiten Besuch der Boxengasse.

Lexus fällt vorzeitig aus

Für den dritten Gaststarter im Bunde, Nick Cassidy, war das Rennen schon nach der ersten Runde beendet. Von Startplatz 16 erwischte der Lexus-Pilot im Duell WRT-Rookie Jonathan Aberdein rechts an der Seite, verlor die Kontrolle über den LC 500, rumpelte über die Wiese und konnte die Fahrt nicht fortsetzen.

Aston Martin fängt Feuer

Aston Martin erlebte ein böses Erwachen zum Abschluss seiner ersten Saison in der DTM. Während der Formationsrunde musste Paul Di Resta seinen Boliden mit einem technischen Problem am Streckenrand abstellen. "What the fuck", kommentierte der ehemalige DTM-Champion das Malheur.

Während der ersten Runde nach dem Start fing dann plötzlich der Aston Martin von Daniel Juincadella Feuer. Der Spanier konnte das Cockpit rechtzeitig verlassen, während die Rennleitung mit roten Flaggen für rund 13 Minuten unterbrach.

DTM Hockenheim 2019: Rennergebnis

1 Müller (AUDI)
2 Rockenfeller (AUDI) + 3.8
3 Rast (AUDI) + 8.4
4 Glock (BMW) + 11.8
5 Green (AUDI) + 13.1
6 Eriksson (BMW) + 16.2
7 Frijns (AUDI) + 22.2
8 Dennis (R-M) + 37.0
9 Spengler (BMW) + 51.3
10 Duval (AUDI) + 55.9
11 Habsburg (R-M) + 58.8
12 Wittmann (BMW) + 59.8
13 Van der Linde (BMW) + 60.417
14 Eng (BMW) + 61.873
15 Fittipaldi (WRT) + 90.051
16 Button (HON) + 115.243
Ausgefallen:
Quintarelli (NIS)
Aberdein (WRT)
Juncadella (R-M)
Cassidy (LEX)

DTM - Japan-Experte Michael Krumm: So tickt die Super GT (08:33 Min.)

DTM Hockenheim: So lief das Rennen am Sonntag

Die Startaufstellung: Nico Müller erbte seine zweite Saison-Pole von Mike Rockenfeller im Nachgang. Rocky fuhr im Qualifying auf den ersten Startplatz, erhielt am Samstag aber seine dritte Verwarnung und somit eine 5-Platz-Strafe. Es war Rockenfellers erste Pole Position seit Moskau 2015. Timo Glock erzielte Startplatz zwei, Jamie Green und Joel Eriksson teilten sich die zweite Reihe. Champion Rene Rast wurde Achter, bestplatzierter Gaststarter aus der Super GT war Nick Cassidy (Lexus LC 500) auf P16.

Das Wetter: Regen am Sonntag in Hockenheim. Bereits das Qualifying ging bei nassen Bedingungen über die Bühne, auch im Rennen regnete es weiter. Kühle Temperaturen von rund 11 Grad erschwerten den Umgang mit den Hankook-Regenreifen.

Der Start: Wegen des starken Regens wurden zwei Formationsrunden gefahren, daraus ergab sich eine neue Renndistanz von 49 Minuten plus einer Runde. Die Rennleitung entschied schließlich, das Rennen stehend zu starten. Dann wurde es spektakulär: Hinter Pole-Setter Nico Müller kämpften Timo Glock und Mike Rockenfeller um die zweite Position - bis sich plötzlich der der von P8 gestartete Rene Rast einmischte und innerhalb von nur drei Kurven Platz zwei übernahm! Nach den Ausfällen von Nick Cassidy und Daniel Juncadella wurde zunächst eine Safety-Car- und dann eine Rotphase ausgerufen.

Top-10 vor dem Re-Start zur 5. Runde: 1. Müller, 2. Rast, 3. Rockenfeller, 4. Wittmann, 5. Glock, 6. Green, 7. Eng, 8. Duval, 9. Eriksson, 10. Frijns

Die Boxenstopps: Nach dem 'falschen' Boxenstopp von Ronnie Quintarelli (siehe Zwischenfälle) war Jenson Button in der 4. Runde der erste Fahrer, der seinen Pflicht-Boxenstopp auf einen neuen Satz der Hankook-Regenreifen absolvierte.

In Runde 5 wurde es dann voll in die Boxengasse: Rockenfeller, Wittmann, Glock, Frijns, Dennis, Habsburg, van der Linde, Aberdein und Eng kamen gleichzeitig zum Pflicht-Reifenwechsel herein. Ganz heikle Szene: Wittmann erwischte nach der Ausfahrt vom Boxenplatz den vorbeifahrenden Aberdein leicht am Heck. Der Vorfall ging glimpflich aus, aber Wittmann kassierte eine Durchfahrtsstrafe.

Nach dem Stau in der Boxengasse folgten der Führende Nico Müller (Runde 6) und Rene Rast (Runde 7) wenig später zum Reifenwechsel. Müllers Stopp dauerte recht lange, sodass Rast auf der Strecke aufschließen konnte. Beide lieferten sich kurz ein hartes Duell, bevor Müller die Oberhand behielt.

Zu diesem Zeitpunkt fuhren nur Green, Eriksson und Spengler noch auf ihren Startreifen und damit auf den vorderen Positionen. Quintarelli absolvierte schließlich in Runde 12 seinen Reifenwechsel, der als Pflicht-Stopp angerechnet wurde.

Green und Eriksson blieben bis zum letzten Moment mit den Startreifen auf der Strecke, bevor sie nach Ablauf der Zeit in der letztmöglichen Runde in die Boxengasse abbogen. Green kam als Vierter zurück auf die Strecke, Eriksson als Sechster.

Die Zwischenfälle: Ronnie Quintarelli wollte seinen Pflicht-Reifenwechsel direkt nach der Safety-Car-Phase in Runde 5 absolvieren. Problem: Fahrer müssen per Reglement einmal die Ziellinie überqueren, damit der Boxenstopp angerechnet wird. Wenig später rutschte der Nissan-Pilot auf den kalten Hankook-Regenreifen von der Strecke.

Direkt im Anschluss mussten Philipp Eng und Pietro Fittipaldi durch die Boxengasse fahren. Sie hatten vor dem Re-Start gegen die 3-Minuten-Regel verstoßen und kassierten dafür eine Durchfahrtsstrafe. Auch Marco Wittmann musste der Boxengasse einen ungeplanten Besuch abstatten, nachdem er Jonathan Aberdein bei der Ausfahrt aus seinem Boxenplatz berührt hatte.

Die Ausfälle: Paul Di Resta (Startplatz 17) musste seinen Aston Martin schon während der Formationsrunde am Streckenrand abstellen. Mit einem "What the fuck" kommentierte der frühere DTM-Champion seinen vorzeitigen Ausfall.

Es blieb auch in der ersten Rennrunde aufregend. Lexus-Gaststarter Nick Cassidy fuhr von Startplatz 16 im Duell dem WRT-Rookie Jonathan Aberdein rechts in die Seite, verlor die Kontrolle und kam von der Strecke ab. Für Cassidy war das Rennen damit vorzeitig beendet.

Der Cassidy-Zwischenfall löste zunächst eine Safety-Car-Phase aus, bis plötzlich Daniel Juncadellas Aston Martin Feuer fing und heftig rauchte. Der Spanier konnte sein Cockpit schnell verlassen, doch der Bolide musste gelöscht werden. Das sorgte für eine 13-minütige Rotphase.