Jenson Button war bei seiner DTM-Premiere in Hockenheim mittendrin statt nur dabei: Der Honda-Gaststarter aus der Super GT setzte am Samstag bereits erste Glanzlichter mit Startplatz sechs im Qualifying und Position neun im Rennen. Anschließend zeigte sich Button vor allem von den Zweikämpfen mit den DTM-Kollegen begeistert.

"Nach der Safety-Car-Phase habe ich das Rennen wirklich genossen. In Japan sind keine Berührungen erlaubt, hier in Europa dagegen schon. Aber: Man muss sich Raum geben. Ich habe die Kämpfe genossen. Als ich von Van Der Linde in der letzten Kurve abgedrängt wurde, konnte ich am Ausgang innen durchschlüpfen. Hier gibt es gute Stellen zum Überholen und ich freue mich schon auf ein paar mehr Zweikämpfe morgen", schwärmte Button nach dem Rennen.

Button kämpfte dabei um Top-10-Positionen und musste sich nicht nur gegen Van Der Linde behaupten. Auch die beiden Aston Martin von Paul Di Resta und Jake Dennis, der BMW von Joel Eriksson und Audi-Fahrer Jamie Green mischten in diesem aufregenden Kampf im Mittelfeld munter mit. Zuvor musste sich der ehemalige Formel-1-Weltmeister Button nach einem verunglückten Boxenstopp durch das Feld kämpfen. Den nahm er aber mit britischem Humor.

Jenson Button scherzt über Honda-Stopp

"Der Stopp war ein wenig zu lang. Ich habe da noch zu Mittag gegessen und eine Tasse Tee getrunken", scherzte der Honda-Pilot. "Nein aber im Ernst: Es tut mir natürlich auch leid für die Jungs. Sie haben Boxenstopps unter diesen Regeln zuvor nie geübt und sind hier am Rennwochenende unter Druck. Das war schon hart und hat uns ein paar Plätze gekostet", so Button nach dem Rennen. Auch das Timing des Boxenstopps fiel aus Buttons Sicht nicht optimal aus.

"Wir hätten ein wenig früher zum Boxenstopp reinkommen sollen. Mit neuen Reifen und weniger Benzin an Bord hätten wir dann ein wenig mehr nach der Abnutzung schauen können. Unsere Drücke sind in den ersten Runden durch die Decke gegangen, und dann sind wir nur noch herumgerutscht", meint der Super-GT-Champion von 2018. Alles in allem sind die Hankook-Reifen immer noch der limitierende Faktor für die japanischen Hersteller.

DTM Hockenheim II 2019: Highlights vom 1. Rennen: (03:33 Min.)

"Normalerweise lernst du in einer Saison die Reifen kennen und baust dann die Geometrie des Fahrzeugs drum herum. Unsere Geometrie ist aber auf Bridgestone ausgelegt, die eine andere Größe und Konstruktion haben als die Hankook-Reifen. Wir bräuchten vorne eine weichere Konstruktion, und mit diesem Wissen hätte unser Auto auch eine ganz andere Geometrie", weist Button hin. In Kombination mit der Fahrzeug-Balance kämpft Honda vor allem mit fehlender Temperatur in den Vorderreifen sowie Übersteuern am Kurvenausgang.

Bei aller Vorfreude auf das zweite Rennen am Sonntag: Aufgrund dieser Gemengelage hofft Button auf ein trockenes Rennen am Sonntag, auch wenn der Wetterbericht nicht gerade vielversprechend aussieht. Sollte es doch trocken bleiben, könnte Button sich selbst und die DTM-Fans erneut mit aufregenden Zweikämpfen verwöhnen.