Das erste Aufeinandertreffen zwischen DTM und Super GT beim Saisonfinale auf dem Hockenheimring begann mit reichlich Action: Im 1. Training am Freitag knallte Nick Cassidy mit seinem Lexus LC 500 nach sechs Minuten auf regennasser Fahrbahn in die Streckenbegrenzung.

Der Neuseeländer war nicht der einzige Gaststarter aus Japan, den es bei schwierigen Bedingungen auf den ungewohnten Hankook-Regenreifen in der Sachskurve erwischte. Nur 14 Minuten später verlor auch Tsugio Matsuda die Kontrolle über seinen Nissan GT-R und rutschte ins Kiesbett. Der Japaner konnte einen Einschlag zumindest vermeiden.

Für die beiden Gastfahrer, die neben Jenson Button (Honda NSX-GT) beim regulären DTM-Saisonfinale in den beiden Rennen starten werden, war das Training damit erst einmal unterbrochen. Die japanischen Boliden, die in Japan in der GT500-Kategorie antreten, mussten mit einem Abschlepper aus dem Kiesbett transportiert werden.

Auch die deutschen Vertreter hatten unterdessen ihre liebe Mühe, auf der nassen Piste ihre Autos auf dem Asphalt zu halten. Kurz vor Matsudas Abflug drehte sich zunächst Audi-Pilot Robin Frijns und wenig später auch der bereits feststehende DTM-Champion Rene Rast auf der Strecke.

Die regnerischen Verhältnisse - ein Vorgeschmack auf den weiteren Verlauf des Wochenendes - ließen nur bedingt wettbewerbsfähige Rundenzeiten zu. Am schnellsten unterwegs im ersten von zwei Trainings am Freitag war Timo Glock. Der BMW-Pilot benötige 1:47.841 Minuten für seine beste Runde auf der 4,574 Kilometer langen Traditionsstrecke, auf der die DTM 2020 nur zum Saisonfinale gastiert.

Hinter Glock ordnete sich BMW-Markenkollege Marco Wittmann als Zweiter in der Zeitenliste ein. Der zweifache DTM-Champion erzielte seine persönliche Bestzeit in 1:48.010 Minuten. Mike Rockenfeller (Audi), Sheldon van der Linde (BMW) und der amtierende Meister Rast komplettierten die Top-5.

Der frühere Formel-1-Weltmeister Jenson Button kam besser als seine Gaststarter-Kollegen mit dem Regen zurecht und hielt seinen Mittelmotor-Honda in den 45 Minuten auf der Strecke. Der Brite fuhr seinen besten Umlauf in 1:50.489 Minuten - Platz 16 in der Zeitenliste.

Matsuda konnte die Fahrt nach dem frühen Abflug fortsetzen und wurde 19. vor Schlusslicht Cassidy. WRT-Rookie Pietro Fittipaldi musste wegen technischer Probleme komplett auf das Training verzichten. Button kassierte im Anschluss des Trainings eine Verwarnung, weil er bei den folgenden Übungs-Starts nicht das korrekte Prozedere beachtete und zu früh losfuhr.

Am Donnerstag vor dem Rennwochenende hatten die drei Japaner bei zwei einstündigen Testfahrten Zeit, sich an die Verhältnisse zu gewöhnen. Gleichzeitig sollte bei dieser Gelegenheit sowie bei den heutigen Trainings festgestellt werden, ob eine Gewichtsanpassung mittels einer Balance of Performance nötig ist, um ein ähnliches Niveau zu den DTM-Rennwagen herzustellen.

Das 2. Training mit einer Dauer von 30 Minuten beginnt um 16:30 Uhr. Die wichtigsten Informationen erhaltet ihr auch im Live-Ticker von Motorsport-Magazin.com.