Die DTM ist in ihr Finalwochenende 2019 gestartet! Am Donnerstag in Hockenheim durften die japanischen Mitstreiter aus der Super-GT-Serie, Honda, Lexus und Nissan, erstmals mit ihren Fahrzeugen ausrücken. In zwei jeweils einstündigen Testsessions konnte die Fraktion aus dem Land der aufgehenden Sonne erstmals Daten sammeln für den Wettstreit gegen Audi, BMW und Aston Martin. Motorsport-Magazin.com war für euch bereits vor Ort und hat erste Infos gesammelt.

Das Programm

Honda, Lexus und Nissan nutzten die beiden Testsessions am Donnerstag in Hockenheim vor allem dafür, um Daten zu sammeln. Daten musste auch der DMSB sammeln, schließlich stehen vor dem Wochenende möglicherweise noch BoP-Anpassungen an. Die japanischen Hersteller konzentrierten sich am Vormittag vor allem darauf, ein Verständnis für Strecke und Reifen aufzubauen, während am Nachmittag Longruns auf dem Plan standen.

Bei Honda konnte Jenson Button als einziger Vertreter das Herstellerprogramm durchziehen, Lexus und Nissan hingegen splitteten aufgrund ihrer Fahrerduos das Programm. Nick Cassidy saß am Vormittag am Steuer des Lexus, Ryo Hirakawa am Nachmittag. Bei Nissan startete Tsugio Matsuda in den Tag, Ronnie Quintarelli übernahm in der Nachmittagssession.

Die Rundenbilanz

Ein Blick auf die Rundenbilanz zeigt, dass zumindest Lexus und Nissan fleißig Kilometer gemacht haben. Lexus verbuchte in den zwei Teststunden insgesamt 28 gezeitete Runden, zehn davon am Vormittag mit Nick Cassidy am Steuer und 18 am Nachmittag durch Ryo Hirakawa. Nissan kommt am Ende gar auf 31 gezeitete Runden. Tsugio Matsuda fuhr am Vormittag, auch bedingt durch eine kleine Reparaturpause, nur sieben gezeitete Runden, Ronnie Quintarelli dagegen deren 24. Honda hält sämtliche Informationen unter Verschluss.

Die Zeiten

Der Blick auf die Rundenzeiten ist mit äußerster Vorsicht zu genießen - aus verschiedenen Gründen: DTM-Promoter ITR stellte beim Testtag am Donnerstag kein offizielles Timing bereit, somit waren die handgestoppten Zeiten der Japaner der einzige Anhaltspunkt an diesem Tag. Außerdem beeinträchtigten die niedrigen Temperaturen (Tageshöchstwert: 14 Grad Celsius) das Griplevel des Hockenheimrings.

Trotz dieser Einschränkungen lässt sich konstatieren: Die Super-GT-Fahrzeuge sind flott! Lexus' Tagesbestzeit liegt nach Informationen von Motorsport-Magazin.com bei 1:30,92 Minuten, aufgestellt durch Nick Cassidy am Vormittag. Auch Nissan fuhr seine Bestzeit schon am Vormittag, sie erreichten eine Zeit von 1:32,07 Minuten. Honda hat, wie bereits erwähnt, keinerlei Informationen zu Rundenzeiten und Rundenbilanz bereitgestellt. Luft nach oben ist auf jeden Fall vorhanden, schließlich fuhr BMW-Pilot Philipp Eng im Frühjahr bereits 1:28.972!

Das Fazit

Jenson Button (Honda): "Zunächst musste ich mich an das Auto gewöhnen, denn das ist ein anderes Auto als das, mit dem ich normalerweise fahre. Das ist ein Testauto und Sitz, Lenkrad und Pedalerie sind ganz anders als sonst. Als ich mich daran gewöhnt habe, sind wir durch unser Programm gegangen. Heute Morgen lief es ganz gut, aber am Nachmittag wurde es schwieriger. Wir haben neue Reifen aufgezogen, wurden aber nicht viel schneller. Das müssen wir erst noch verstehen. Dann haben unsere Reifen beim Longrun ziemlich stark abgebaut. Insgesamt war es eine schöne Erfahrung. Das Problem ist, dass es wohl am gesamten Wochenende regnen wird, also könnte der Tag am Ende wertlos sein."

Nick Cassidy (Lexus): "Ich weiß nicht, wie ich den Tag bewerten soll, schließlich haben wir keine Referenz. Wir nutzen zudem nur ein Testauto. Von daher war es schön, eine Session zu haben, um ein paar ungewöhnliche Dinge zu identifizieren und uns daran zu gewöhnen. Für das Setup haben wir nicht allzu viel gemacht. Die Reifenabnutzung ist natürlich ein großes Fragezeichen. Es gibt ein paar Dinge, die es uns in Trockenrennen nicht leicht machen. Wir alle haben natürlich wenig Erfahrung mit Hankook, aber so ist es nun mal."

Ronnie Quintarelli (Nissan): "Heute Morgen ist mein Teamkollege gefahren, und im zweiten Teil der Session musste er anhalten. Er hat den Randstein am Ausgang von Turn 1 zu hart getroffen und dabei das Heck beschädigt. Am Nachmittag war ich unterwegs, und wir sind fast nur Longruns gefahren, um die Haltbarkeit der Reifen herauszufinden. Es ist nicht leicht, die Reifen haben schon sehr abgebaut. Am Ende haben wir neue Reifen aufgezogen und sind ein wenig leichter gefahren, um die Performance zu evaluieren. Wir haben Probleme mit dem Grip, verglichen mit den Reifen in Japan. Aber der Longrun hat uns gute Informationen geliefert, damit wir uns morgen verbessern können."