Das riecht nach einer Vorentscheidung in der DTM-Meisterschaft: Rene Rast hat sich im Sonntags-Qualifying der DTM auf dem Nürburgring eine starke Ausgangslage geschaffen. Der Tabellenführer und Samstags-Sieger fuhr auf den zweiten Startplatz, während Titelrivale Nico Müller nicht über den 14. Platz hinauskam.

Die simple Titel-Rechnung: Wenn Rast heute auf dem Nürburgring (13:30 Uhr live bei Sat.1) das Rennen gewinnt, ist er Meister - egal, was Müller im Rennen erreicht.

Etwas ausführlicher: Rast muss im drittletzten Lauf der Saison sieben Punkte mehr erzielen als sein Audi-Markenkollege, um beim Finale in Hockenheim (04.-06. Oktober) rechnerisch nicht mehr einholbar zu sein.

Zusammen mit den zwei Extra-Punkten aus dem Sonntags-Qualifying kommt Rast aktuell auf 264 Meisterschaftszähler. Müller steht bei 215 Punkten, nachdem er am Samstag in Folge eines Fehlers beim Rennstart aus den Punkterängen gefallen war.

Rast dürfte diesmal keine großen Schwierigkeiten haben, die Führung im Rennen zu übernehmen. Vor ihm steht nur Jamie Green - sein Teamkollege vom Audi Sport Team Rosberg, der Rast schon zuletzt am Lausitzring ohne Gegenwehr vorbeigelassen hatte.

Beinahe hätte Rast sogar seine achte Pole Position in der laufenden Saison erzielt. Mit seiner persönlichen Bestzeit von 1:20.033 Minuten hatte der Fahrer mit der Startnummer 33 nur eine Tausendstelsekunde (!) Rückstand auf Pole-Setter Green.

Während Rast zum zwölften Mal im 16. Saisonrennen aus der ersten Reihe startet, erlebt Müller ein echtes Debakel in der Eifel. Der 14. Platz ist sein schlechtestes Qualifying-Ergebnis in diesem Jahr. Ein Sensorproblem und ein eigener Fehler auf der schnellen Runde hätten laut Müller zu diesem Resultat geführt.

Kurios: Müller war auf P14 der am schlechtesten platzierte Audi-Fahrer! Der Autobauer aus Ingolstadt feierte am sonnigen Vormittag eine Sechsfach-Pole: Hinter Green und Rast fuhren Mike Rockenfeller, Robin Frijns, Jonathan Aberdein und Loic Duval auf die weiteren Plätze.

Bestplatzierter BMW-Pilot war Timo Glock auf der siebten Position. Nach dem Qualifying steht ebenfalls fest: Ein BMW-Fahrer kann in diesem Jahr rechnerisch nicht mehr Meister werden. Der letzte Kandidat, Marco Wittmann, beendete das Qualifying auf P8. Mit Platz drei im Rennen am Samstag hatte er zumindest eine minimale Titelchance gewahrt.