Mattias Ekström, Alex Zanardi, Sebastien Ogier - drei klangvolle Namen, die mit ihren Gasteinsätzen das DTM-Starterfeld in der Saison 2018 bereichert haben. Die Idee, prominente Rennfahrer im Rahmen der regulären Rennen starten zu lassen, sollte 2019 fortgesetzt werden.

Mit Ausnahme von Audi, die in Misano mit dem Gaststart von MotoGP-Star und Ducati-Werkspilot Andrea Dovizioso die Werbetrommel rührten, sieht es dieses Jahr allerdings mau aus.

Bei den verbleibenden Rennen auf dem Nürburgring (13.-15. September) und in Hockenheim (04.-06. Oktober) setzen weder BMW noch DTM-Neueinsteiger Aston Martin/R-Motorsport einen Gastfahrer ein.

Realistisch betrachtet wäre ohnehin nur noch das Rennwochenende in der Eifel in Frage gekommen, schließlich ziehen beim Saisonfinale auf dem Hockenheimring die drei Super-GT-Gastautos der japanischen Hersteller Honda, Lexus und Nissan die volle Aufmerksamkeit auf sich.

Die Argumentation von R-Motorsport, das dieses Jahr mit vier Aston Martin Vantage in der Tourenwagenserie debütiert, klingt verständlich. "Wir haben kein fünftes Auto und müssten deshalb einen Fahrer ersetzen", sagt Teamchef Dr. Florian Kamelger zu Motorsport-Magazin.com. "Ich denke nicht, dass das derzeit angemessen wäre."

Im Falle von BMW hatten Fans und Medien lange Zeit erwartet, dass der Autobauer aus München spätestens beim Nürburgring-Wochenende einen Gaststarter mit bekanntem Namen aus der Wundertüte zieht. Wohlwissend, dass es schwierig werden würde, den Einsatz des beinamputierten Fanlieblings Alex Zanardi 2018 in Misano noch einmal zu toppen.

2018 der große Star beim DTM-Rennen in Misano: Alex Zanardi, Foto: BMW Motorsport
2018 der große Star beim DTM-Rennen in Misano: Alex Zanardi, Foto: BMW Motorsport

Nun steht fest, dass die Münchner 2019 auf einen Gastfahrer verzichten. Verpflichtend ist der Einsatz für einen in der DTM involvierten Hersteller nicht, es besteht per Reglement lediglich die Option.

"Wir bemühen uns seit Längerem und haben mit unterschiedlichen Kandidaten gesprochen", sagte Rudi Dittrich, Leiter BMW Motorsport Fahrzeugentwicklung, zuletzt beim DTM-Event auf dem Lausitzring. "Leider ging es bei ein paar nicht, etwa aus terminlichen Gründen. Wenn es dieses Jahr nicht klappt, dann nächstes."

Anfallende Kosten für den Gaststart seien nicht der Grund, warum es voraussichtlich in der laufenden Saison nicht mehr reicht. Nach Informationen von Motorsport-Magazin.com schlägt ein Gasteinsatz in der DTM inklusive Vorbereitung auf der Rennstrecke, Simulator-Sessions, Anpassungen des Fahrzeuges etc. mit bis zu einer halben Million Euro zu Buche.

Audi konnte bei Doviziosos Gaststart auf den Einsatz eines fünften Autos verzichten. Das Motorrad-Ass besetzte eines der Rennautos von Kundenteam WRT. In diesem Zuge wechselte WRT-Rookie Pietro Fittipaldi zum Audi Sport Team Rosberg, um dort den Platz von Jamie Green einzunehmen, der in Misano wegen einer Blinddarm-OP aussetzen musste.

DTM-Boss Gerhard Berger sieht die Angelegenheit gelassen. Schließlich sind die Hersteller nicht verpflichtet, einen Gastfahrer einzusetzen. Die bisherigen Einsätze haben der Serie allerdings stets große Aufmerksamkeit verschafft. Berger: "Das war zum Vorteil von Audi, die Dovizioso-Nummer hatte einen richtigen Einschlag in den sozialen Medien. Ob BMW das auch nutzt, liegt an ihnen."