Noch zwei Wochenenden mit vier Rennen, dann hat Timo Glock es endlich überstanden: seine Horror-Saison in der DTM. Nach dem hoffnungsvollen Auftakt auf dem Hockenheimring ging es nur noch bergab für den BMW-Piloten. Pleiten, Pech und Pannen zogen sich nahtlos durch das Jahr des früheren Formel-1-Fahrers.

Glocks Zwischenbilanz vor dem nächsten Rennwochenende auf dem Nürburgring (13.-15. September): Platz 13 in der Meisterschaft, nur Audi-WRT-Rookie Pietro Fittipaldi und das Quartett von DTM-Neueinsteiger Aston Martin liegen noch dahinter. Selbst Sheldon van der Linde (36 Punkte) hat in seinem ersten DTM-Jahr für BMW mehr Zähler gesammelt als der erfahrene Glock (33 Punkte).

"Ich bin froh, wenn die Saison vorbei ist", sagte Glock offen bei Motorsport-Magazin.com. "So ein extremes Jahr habe ich noch nie erlebt." Ein herber Dämpfer für den mit 37 Jahren ältesten Fahrer der DTM, der sich in seiner siebten Saison mit BMW Hoffnungen auf die Meisterschaft gemacht hatte.

Und das nicht ohne Grund: In den vergangenen drei Jahren legte Glock bei seiner Performance kontinuierlich zu. 2016 wurde er Gesamtzehnter, in der darauffolgenden Saison Siebter und die Saison 2018 schloss er mit einem Sieg und fünf Podestplätzen sogar auf dem fünften Tabellenrang ab.

Timo Glocks DTM-Bilanz

DTM-StatistikTimo Glock
Rennen108 (seit 2013)
Siege5
Podestplätze14
Pole Positions5
Führungskilometer620
Punkte523
Beste Platzierung5 (2018)

Doch anstatt den Aufwärtstrend fortzusetzen, befindet sich Glock in einem tiefen Loch. In nur fünf von 14 Rennen gelang es ihm, in die Top-10 zu fahren. Seit sechs Rennen wartet Glock auf die nächsten Punkte. Er leidet genau wie seine Mitstreiter unter der mangelnden Performance des BMW M4 im Vergleich zum überlegenen Audi RS 5.

Glocks beste Leistung im Qualifying gelang ihm am regnerischen Samstag in Assen mit Platz fünf. Diese Position verteidigte er anschließend bis über die Ziellinie - sein zweitbestes Resultat nach dem vierten Platz beim Regenrennen in Hockenheim zum Saisonstart.

Kurios: Vier der fünf letzten Qualifyings schloss er auf dem neunten Startplatz ab, doch für Meisterschaftspunkte reichte es nie. "Wir hoffen immer, dass wir Chancen haben", sagte Glock zuletzt am Lausitzring. "Und es gibt ja auch Wochenenden, an denen es läuft. Aber bei mir ist in allen Belangen der Wurm drin. Wir müssen versuchen, irgendwie aus dem Schlamassel rauszukommen."

Frust bei BMW: Die Performance fehlt, Foto: BMW Motorsport
Frust bei BMW: Die Performance fehlt, Foto: BMW Motorsport

Seit dem dritten Rennwochenende der Saison in Misano tun sich Glock und BMW allgemein schwer gegen die Konkurrenz aus Ingolstadt. Der eklatante Unterschied wurde zuletzt im Lausitzring einmal mehr deutlich. In den Qualifyings waren die BMW völlig unterlegen. Am Samstag fehlten den sechs schnellsten M4-Fahrern durchschnittlich 0,442 Sekunden zu Audi, sonntags betrug der Rückstand im Schnitt 0,453 Sekunden.

Glocks Hoffnung für die kommenden Rennen auf dem Nürburgring: endlich mal wieder ohne Probleme durchkommen. Zahlreiche technische Probleme und auch unverschuldete Kollisionen - allein drei Mal mit BMW-Teamkollegen - sorgten für großes Kopfschütteln. "Ich hoffe, dass es jetzt mal wieder etwas besser funktioniert", so Glock, der bei zehn DTM-Rennen in der Eifel dreimal in die Punkteränge fuhr.

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