Premium-Reifenhersteller Hankook und die DTM machen an diesem Wochenende beim fünften Saisonstopp auf dem TT Circuit Assen Halt. Die wohl populärste internationale Tourenwagenserie ist zum ersten Mal auf dem 4,555 Kilometer langen Kurs zu Gast, der ursprünglich speziell für Motorradrennen entworfen wurde.

Der exklusive DTM-Reifenpartner Hankook hat zwar mit unterschiedlichen Rennserien bereits vielfältige Erfahrungen auf der Strecke in den Niederlanden sammeln können. Für den Ventus Race Rennreifen in DTM Spezifikation liegen dem Hersteller jedoch noch keine Daten vor. Der TT Circuit Assen ist für Hankook ebenso wie für die Fahrzeughersteller in der DTM Neuland.

Der TT Circuit Assen wurde 1955 als permanente Rennstrecke eröffnet und in der Folgezeit mehrmals modifiziert und umgebaut. Durch den Wegfall der Nordkurve im Jahr 2006 wurde die Streckenlänge von 7,705 auf die heutige Distanz von 4,555 Kilometer verkürzt.

Der Kurs in der niederländischen Provinz Drente ist technisch anspruchsvoll. Während der erste Teil langsamer durchfahren wird, geht es im zweiten Abschnitt mit sehr schnellen Passagen richtig zur Sache. Die Kurven sind leicht überhöht, die längste Gerade misst 960 Meter.

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"Ähnlich wie Misano ist Assen als Motorradstrecke konzipiert. Daher sind die Kerbs flach, weswegen die Anforderungen an die Konstruktion des Hankook Rennreifens hier eher gering sind. In den teilweise sehr engen und winkeligen Passagen wird dagegen die Lauffläche des Ventus Race beim Herausbeschleunigen stärker beansprucht", erklärt Thomas Baltes, Hankooks verantwortlicher DTM-Renningenieur.

Auch beim zurückliegenden Stopp am Norisring hat der Leistungszuwachs der DTM-Boliden mit dem mehr als 600 PS starken Turbomotor zu einer höheren Belastung des Hankook Rennreifens geführt als in den Jahren zuvor.

Thomas Baltes: "Der Fahrbahnbelag auf dem Nürnberger Stadtkurs, über den normalerweise der Straßenverkehr rollt, ist bei weitem nicht so aggressiv und reifenfordernd wie der Asphalt eines reinen Rennkurses. Dennoch hat das ständige Beschleunigen mit durchdrehenden Rädern vor allem auf der Hinterachse für einen höheren Verschleiß gesorgt als wir das bisher am Norisring kannten."

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Wichtige Faktoren in Assen werden der Fahrstil des Piloten und sein Reifenmanagement sein. Allerdings spielt dabei die Position im Feld eine große Rolle. "Wenn ein Pilot wie René Rast oder Bruno Spengler am Norisring an der Spitze ihre eigenen Rennen fahren, können sie natürlich anders mit ihren Reifen umgehen als ein Fahrer, der in Positionskämpfe verwickelt ist. Mike Rockenfeller ist im zweiten Lauf am Norisring von Startplatz elf auf Rang drei vorgefahren und hat den Hankook Rennreifen über die gesamte Distanz voll gefordert. Auf einem aggressiveren Asphalt wie in Assen ist so eine Taktik jedoch nicht unbedingt ratsam," so Hankooks leitender DTM-Renningenieur.

Thomas Baltes rechnet auf dem TT Circuit Assen mit einer durchschnittlichen Reifenbelastung im Vergleich zu den anderen DTM-Strecken. "Bei dem Strecken-Layout in Assen können die Teams über das Setup noch mehr aus dem Hankook Rennreifen herausholen. Auf dem Norisring ging es im Wesentlichen um das Bremsen und Beschleunigen. In Assen wird in den überhöhten Kurven und in den schnellen Passagen im zweiten Teil die Fahrzeug-Abstimmung eine entscheidende Rolle beim Kampf um den Sieg spielen."