Timo Glock hatte sich vorgenommen, in seiner siebten Saison in der DTM erneut die Meisterschaft in Angriff zu nehmen. Kein Wunder, schloss der BMW-Pilot das Vorjahr immerhin auf dem fünften Gesamtplatz ab und feierte damit sein bislang bestes Ergebnis in der Tourenwagenserie.

Nach den ersten drei Rennwochenenden der Saison 2019 - der ersten mit den neuen Class-1-Rennwagen - sieht es allerdings düster aus. Glock erzielte nur 21 Punkte im Verlauf der sechs Rennen, als Zwölfter ist er der schlechtplatzierteste Fahrer aus dem Sechser-Aufgebot von BMW. Selbst DTM-Rookie Sheldon van der Linde hat Glock in der Gesamtwertung überholt.

"Im Motorsport geht es bergauf und bergab", sagt Glock vor dem Rennwochenende auf dem Norisring zu Sat.1. "Momentan geht's bergab. Da gehen dir viele Gedanken durch den Kopf." In solch einer schwierigen Situation versuche er natürlich, seinem Team nicht zu zeigen, dass sie ihn belastet.

Dass das aber nicht immer so einfach ist, bringt er in bester Glock-Manier geradewegs auf den Punkt: "Bullshit! Fakt ist: Das belastet dich von morgens bis abends, weil du ja ein Ziel hast. Du kommst in die Saison rein und willst um die Meisterschaft fahren."

Angesichts des momentanen Rückstandes in der Meisterschaft - Spitzenreiter Rene Rast hat schon 72 Punkte mehr - braucht Glock jetzt unbedingt einen Lauf, um sich noch in den Titelkampf einschalten zu können. Den führen momentan eher seine Markenkollegen Philipp Eng und Marco Wittmann auf den Plätzen zwei und vier im Gesamtklassement.

Auf Glock warten am Norisring seine DTM-Rennen 101 und 102. In der Vergangenheit war der Nürnberger Stadtkurs kein allzu erfolgreiches Pflaster für den ehemaligen Formel-1-Piloten. Bei bislang zehn Starts erzielte Glock 2017 mit Platz fünf sein bestes Resultat. Die letzten drei Rennen auf dem Norisring beendete er jeweils als Zehnter.

Timo Glocks Bilanz in der DTM

StatistikDTM-Bilanz
Rennen100
Siege5
Podestplätze15
Pole Positions5
Schnellste Runden5
Führungsrunden145
Punkte gesamt511
Bestes Endergebnis5 (2018)

In der laufenden Saison hatte Glock trotz oftmals guter Ausgangslagen nicht selten Pech in den Rennen. Bemerkenswert: Glock, mit 37 Jahren der älteste Fahrer im Feld, startete in jedem der sechs Rennen innerhalb der Top-10. Beim Saisonauftakt in Hockenheim mischte er mit den Plätzen vier und sechs in den beiden Rennen auch gut vorne mit.

Danach ging es jedoch bergab, wie Glock es selbst ausdrückte. In Zolder und Misano sprang nur ein einziger Punkt heraus, Glock wurde in der Meisterschaft konsequent bis ins hintere Drittel durchgereicht. Nur die beiden DTM-Rookies Jonathan Aberdein und Pietro Fittipaldi sowie das Quartett von Newcomer Aston Martin steht noch hinter ihm.

In Hockenheim und Zolder führten Berührungen mit den BMW-Kollegen Bruno Spengler und Marco Wittmann in den Sonntagsrennen zu Problemen an Glocks M4 DTM. Am Samstag in Zolder erwischte ihn eine Safety-Car-Phase zum falschen Zeitpunkt und das Misano-Wochenende war durchzogen von technischen Problemen.

Timo Glock (Mitte, quer) startet dieses Jahr nicht mehr in einem gelben BMW M4 DTM, Foto: LAT Images
Timo Glock (Mitte, quer) startet dieses Jahr nicht mehr in einem gelben BMW M4 DTM, Foto: LAT Images

Glocks Wunsch vor dem BMW-Heimspiel am kommenden Wochenende (Samstag und Sonntag ab 13:00 Uhr live bei Sat.1): "Ich hoffe, dass am Norisring das Glück, das uns bislang ein wenig gefehlt hat, zurückkehrt und uns dort ein problemloses Wochenende erwartet."