Da war sie also, die mit großer Spannung erwartete Rennpremiere von R-Motorsport in der DTM. Beim Saisonauftakt in Hockenheim trat der brandneue Aston Martin Vantage DTM erstmals gegen die etablierte Konkurrenz von Audi und BMW an.

Das Debüt bei regnerischen Bedingungen in der Kurzfassung: Paul Di Resta erzielte überraschend schon im Qualifying den ersten Punkt mit dem dritten Platz im Qualifying. Im Rennen legte Juncadella mit zwei weiteren Zählern für Platz neun nach.

Dass R-Motorsport gemeinsam mit Joint-Venture-Partner HWA die Rennwagen innerhalb von nur 90 Tagen aufgebaut hat, machte sich beim Debüt allerdings bemerkbar. Paul Di Resta und Ferdinand Habsburg konnten das Rennen aufgrund technischer Schwierigkeiten nicht beenden. Und auch Jake Dennis kam nicht unbeschadet durch die 34 Runden, ansonsten wären es wohl weitere Punkte für den DTM-Newcomer beim ersten Auftritt gewesen.

Das erste Fazit der Mannschaft von Teamchef Dr. Florian Kamelger fiel durchaus positiv aus. Großen Jubel gab es unter den Augen von Gast und Aston-Martin-CEO Andy Palmer schon nach dem Qualifying, als Di Resta und Dennis im Regen-Qualifying Plätze in der zweiten und dritten Startreihe erzielten.

"Wir können echt glücklich sein, aber wir hätten uns nach dem Qualifying etwas mehr erwartet", sagte Kamelger und zeigte damit, wie ambitioniert der Newcomer in der DTM-Welt antritt. "Nicht ein Podium, aber dass wir das Tempo aufrecht erhalten. Das ist aus verschiedenen Gründen nicht gelungen. Wir haben eine Checkliste, die immer noch nicht abgearbeitet ist. Jeder Kilometer in den Autos ist unglaublich viele Daten wert."

Umso ärgerlicher, dass für DTM-Rookie Ferdinand Habsburg bereits nach der ersten Runde Feierabend war. Ein technisches Problem zwang den jungen Österreicher zur vorzeitigen Aufgabe. Das Ende eines schwierigen Debüts für Habsburg, den schon im Qualifying mit seinem Aston Martin zu kämpfen hatte und aus der letzten Reihe starten musste.

"Ich verliere Geschwindigkeit auf der Geraden, das Auto beginnt zu stottern", lautete seine erste Erklärung. Um keine unnötigen Risiken einzugehen, entschied sich das Team dazu, Habsburg frühzeitig in die Box zu beordern. "Ein paar Extra-Runden wären schon schön gewesen", räumte er ein. "Aber die Resultate kommen, ich habe da keine Sorgen."

R-Motorsport schon in Hockenheim mit allen vier Aston Martin Vantage am Start, Foto: LAT Images
R-Motorsport schon in Hockenheim mit allen vier Aston Martin Vantage am Start, Foto: LAT Images

Unterdessen kämpfte Di Resta während des Rennens mit der Pace und vor allem mit seinen Bremsen. Eine Weile konnte der DTM-Champion von 2010 den sechsten Platz verteidigen, wurde in der Folge aber durchgereicht. Nach dem Boxenstopp zur Rennmitte ging es für Di Resta nicht weiter, er musste seinen Aston Martin Vantage in der Garage abstellen.

"Wir wissen, dass noch ein langer Weg vor uns liegt, aber Startplatz drei bei schwierigen Verhältnissen war schon einmal ein erster Erfolg für uns", sagte der Schotte. "Das hat ganz klar unsere kühnsten Erwartungen übertroffen." Punkte wären auch für DTM-Rookie Dennis drin gewesen, bis der Brite wegen eines losen Kupplungspedals viel Zeit beim Boxenstopp verlor.

Keine Frage: Bei R-Motorsport ist noch viel Luft nach oben. Doch allein die Tatsache, dass es dem Team im letzten Moment gelungen ist, rechtzeitig zum Saisonstart die komplette Fahrzeugflotte an den Start zu bringen, nötigte dem gesamten Fahrerlager großen Respekt ab.

"Es ist eine großartige Leistung des Teams R-Motorsport, hier in Hockenheim vier Aston Martin Vantage DTM-Fahrzeuge an den Start zu bringen", sagte Aston-Martin-Boss Palmer vor Ort. "Es steckt eine Menge Arbeit dahinter, innerhalb kürzester Zeit diese Fahrzeuge zu entwickeln und zu bauen."