Welche Chancen hat Aston Martin in der DTM 2019? (04:08 Min.)

Es war lange Zeit ein gut gehütetes Geheimnis, jetzt steht offiziell fest: R-Motorsport tritt schon beim Saisonauftakt in Hockenheim (03.-05. Mai) mit der vollen Stärke von vier Aston Martin Vantage DTM an!

Den Einsatz aller vier Rennwagen bestätigte R-Motorsport Teamchef Dr. Florian Kamelger erstmals bei einer Telefonkonferenz an diesem Montagnachmittag.

"Wir werden mit vier Autos da sein", sagte Kamelger auf Nachfrage von Motorsport-Magazin.com. "Das ist eine unglaubliche Teamleistung gewesen. Die Jungs haben Wochenenden, Nächte, Feiertage durchgearbeitet und wir haben gestern das letzte Auto so fertiggestellt, dass wir wissen, dass wir mit vier Autos antreten werden. Es läuft mir kalt den Rücken runter, weil das eine unglaubliche Leistung des gesamten Teams war."

Für R-Motorsport waren die letzten Monate und Wochen ein Wettlauf gegen die Zeit. Innerhalb von nur 90 Tagen gelang es dem Team zusammen mit Joint-Venture-Partner HWA, die Rennwagen rechtzeitig aufzubauen - eine absolute Rekordzeit in der Geschichte der DTM. Eine großartige Leistung auch mit Blick darauf, dass R-Motorsport den DTM-Einstieg ursprünglich erst für 2020 angepeilt hatte.

Kamelger zu den Hintergründen: "Wir wussten, dass wir nicht sechs Wochen vor dem Saisonstart fertig sein würden. Es hat im Detail mit Lieferungen zu tun gehabt, die allesamt sehr knapp waren. Das hat auch mit Bestellungsprozessen zu tun, die man erst auslösen konnte, als man wirklich sicher war, dass wir fahren werden. Da spielen auch viele kaufmännische Dinge mit rein. Wir hatten aber den nötigen Zeitpuffer, um davon ausgehen zu können, dass es funktionieren würde."

Wie die vier Aston Martin Vantage DTM genau aussehen werden, wollte sich Kamelger noch nicht ganz entlocken lassen. Bei den letzten Testfahrten auf dem Lausitzring waren die beiden eingesetzten Autos in den auch aus den Einsätzen in der Blancpain GT Series bekannten Teamfarben 'China-Grey' und 'Flugplatz-Blau' unterwegs.

"Wir werden in Hockenheim eine etwas andere Lackierung auch des Grau-Blau sehen", sagte Kamelger. "Da haben wir uns weiterentwickelt, gemeinsam mit der Designabteilung von Aston Martin. Über alles andere werden wir dann in Hockenheim sprechen."

Am Steuer der vier Aston Martin Vantage DTM sitzen der DTM-Champion von 2010, Paul Di Resta, und sein früherer Mercedes-Markenkollege Daniel Juncadella. Komplettiert wird das Aufgebot von den beiden DTM-Rookies Ferdinand Habsburg und Jake Dennis.

Während Audi und BMW mit je sechs Werksautos antreten (plus zwei Kunden-Audis von WRT), steigt R-Motorsport mit vier Boliden ein. Damit besteht das Starterfeld 2019 aus insgesamt 18 Rennwagen. Die seit Jahren etablierte Konkurrenz aus Ingolstadt und München unterschätzt den Neueinsteiger nicht. Nicht zuletzt wegen HWA, dem erfolgreichsten Team in der Geschichte der DTM.

Wie schnell R-Motorsport aber bei der Musik sein wird, steht in den Sternen. Zu groß sind die Änderungen für die Saison 2019, in der der neue Turbo-Motor unter dem Class-1-Reglement debütiert. Kamelgers Vorgabe für Hockenheim: "Wir haben unser Ziel erreicht, wenn wir mit allen vier Autos ins Ziel kommen, sich diese vier Autos über das Feld verteilen und das hintere Drittel meiden."

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