In dieser Woche gehen auf dem Lausitzring die finalen Testfahrten der DTM über die Bühne. Audi und BMW haben ein letztes Mal in der Saison 2019 die Gelegenheit, ihre neuen Turbo-Rennwagen auf Herz und Nieren zu prüfen. Bei DTM-Neueinsteiger R-Motosport stehen hingegen drei zusätzliche Testtage auf dem Programm.

Das Team mit der exklusiven Lizenz von Aston Martin darf nach den Testfahrten in der Lausitz noch drei weitere Tage auf einer Rennstrecke verbringen, um die gleiche Anzahl an Testtagen aufzuweisen wie die Konkurrenz von Audi und BMW. Die beiden Autobauer haben aktuell jeweils drei Testtage mehr auf dem Konto.

Da die Zeit bis zum Saisonauftakt in Hockenheim (03.-05. Mai) äußerst knapp ist, findet der exklusive R-Motorsport-Test höchstwahrscheinlich während der laufenden Saison statt.

Nach Informationen von Motorsport-Magazin.com könnten die drei ausstehenden Testtage im direkten Anschluss an das zweite Rennwochenende in Zolder (17.-19. Mai) oder an den dritten Lauf in Misano (07.-09.06.) durchgeführt werden. Der Auftakt in Hockenheim kommt nicht in Frage, da die DTM an gleicher Stelle auch das Saisonfinale bestreitet und R-Motorsport dadurch potenziell einen größeren Vorteil erhalten könnte.

Nach Informationen von Motorsport-Magazin.com ist bislang noch kein formaler Antrag von R-Motorsport beim Deutschen Motor Sport Bund (DMSB) eingegangen. Für Testfahrten während der Saison muss das Team einen Antrag stellen, den Audi, BMW sowie der DMSB absegnen müssen.

Laut DTM-Boss Gerhard Berger hat R-Motorsport hier keinen Widerstand zu befürchten. "Damit hätten alle kein Problem, weil alle sagen, dass jeder Neueinsteiger mehr als willkommen ist", sagte der Österreicher zu Motorsport-Magazin.com. "Und man muss ihm eine faire Chance geben, schnell mit dabei zu sein. Das ist zum Vorteil der Serie und zum Vorteil von allen."

Eine durchaus nachvollziehbare Argumentation mit Blick auf das Gesamtkonstrukt. Aber auch eine, von der nicht alle begeistert sind. Hinter vorgehaltener Hand fürchten Ingenieure aus den Reihen der Konkurrenz, dass R-Motorsport durch die Tests während der Saison einen größeren Vorteil ziehen könnte als bei Testfahrten vor dem Saisonstart.

Audi, BMW und Aston Martin vor dem Start in die DTM-Saison 2019, Foto: Hoch Zwei
Audi, BMW und Aston Martin vor dem Start in die DTM-Saison 2019, Foto: Hoch Zwei

Denn: Sollte R-Motorsport nach den Events in Zolder oder Misano testen, hätte das Team bereits Erfahrung aus zwei bis drei Rennwochenenden unter realen Bedingungen gesammelt. Zwar sei R-Motorsport ein Neueinsteiger, doch bei Joint-Venture-Partner HWA wisse man schließlich, wie man Rennautos baut, heißt es im Fahrerlager.

Berger reagiert mit einem großen Schmunzeln: "Die Zusammenarbeit ist in dem Geschäft immer hervorragend - bis das erste Rennen stattgefunden hat..."