In dieser Woche stehen die letzten Testfahrten der DTM vor dem Saisonauftakt 2019 an. Erstmals gastiert die Tourenwagenserie zum viertägigen ITR-Test von Montag, 15. April bis Donnerstag, 18. April auf dem Lausitzring. Audi, BMW und die beiden Neueinsteiger R-Motorsport sowie Audi-Kundenteam WRT wollen die Tage in der Lausitz nutzen, um sich weiter mit den neuen Turbo-Autos vertraut zu machen.

Bei den bisherigen Turbo-Testfahrten in Estoril und Jerez haben die Hersteller ihre Karten noch nicht auf den Tisch gelegt. Die Tage auf dem Lausitzring dürften zumindest einen besseren Eindruck vermitteln, wer möglicherweise die Oberhand hat mit den rund 610 PS starken Tourenwagen.

Ein besonderes Augenmerk gilt R-Motorsport, das mit dem brandneuen Aston Martin Vantage DTM debütiert. In der Lausitz tritt das Team um Teamchef Florian Kamelger nach Informationen von Motorsport-Magazin.com mit zwei Rennwagen an. Ob schon beim Saisonauftakt in Hockenheim alle vier Aston Martin in der Startaufstellung stehen, ist noch nicht offiziell bekannt.

Der ehemalige Mercedes-Pilot Daniel Juncadella sowie DTM-Rookie Ferdinand Habsburg sitzen zum Testauftakt am Montag am Steuer der Aston Martin, die von Joint-Venture-Partner HWA in Affalterbach aufgebaut wurden.

Der Aston Martin Vantage DTM steht vor seinem Renndebüt, Foto: R-Motorsport
Der Aston Martin Vantage DTM steht vor seinem Renndebüt, Foto: R-Motorsport

Am Dienstag spulen DTM-Neuling Jake Dennis und erneut Juncadella weitere Kilometer unter realen Bedingungen ab. Am Mittwoch und Donnerstag greift der DTM-Champion von 2010, Paul Di Resta, ins Geschehen ein. Dennis und Habsburg können an diesen Tagen ebenfalls weitere Erfahrung sammeln.

Ein weiterer Blickfang in der Lausitz: Pietro Fittipaldi. Der Enkel des zweifachen Formel-1-Weltmeisters Emerson Fittipaldi dreht ab Dienstag seine ersten Runden in einem DTM-Auto. Der junge Brasilianer testet für Audi-Kundenteam WRT. Ein Vertrag für die Saison ist noch nicht unterschrieben, doch nach Informationen von Motorsport-Magazin.com stehen die Chancen gut, dass Fittipaldi das zweite Cockpit neben DTM-Rookie Jonathan Aberdein besetzen wird.

WRT-Teamchef Vincent Vosse hätte damit im letzten Moment den zweiten Fahrer gefunden, den er lange Zeit hatte suchen müssen, nachdem sich Ferdinand Habsburg für R-Motorsport entschied. Den Kontakt stellte Audis Formel-E-Teamchef Allan McNish her. "Pietro ist ein talentierter Junge und frisches Blut würde der DTM gut tun", sagte der Schotte beim Formel-E-Rennen in Rom am vergangenen Wochenende zu Motorsport-Magazin.com.

Offen bleibt die Frage nach der Konkurrenzfähigkeit von WRT. Der belgische Rennstall testet auf dem Lausitzring zum ersten Mal überhaupt den neuen Audi RS 5 DTM. WRT erhält von Audi aktuelles Material, doch der Test- und Erfahrungs-Rückstand ist beträchtlich. Ein echter Vergleich fehlt ohnehin, nachdem es BMW nicht gelungen ist, ein eigenes Kundenteam zu finden, das das Millionen-Budget aufbringen kann.

Die Werksteams von Audi und BMW setzen in der Lausitz ihr Testprogramm fort. Bei den bisherigen Vorbereitungen schien der Autobauer aus Ingolstadt im Vorteil zu sein. Audi spulte in Estoril und bei den beiden Gelegenheiten in Jerez nach Informationen von Motorsport-Magazin.com knapp 825 Kilometer mehr ab als die Konkurrenz aus München. Zudem waren die Audis im Schnitt einige Zehntelsekunden schneller als die BMW M4 DTM auf der Gegenseite.

Bei Audi greifen in der Lausitz erstmals Loic Duval, Robin Frijns und Jamie Green ins Geschehen ein. Das Trio hat bislang keinen einzigen Kilometer im Turbo-Audi auf einer Rennstrecke absolviert. Die bisherige Entwicklungsarbeit übernahmen Rene Rast, Nico Müller und Mike Rockenfeller.

Bei BMW stehen der Österreicher Philipp Eng, Neuzugang Sheldon van der Linde und Joel Eriksson vor ihrer Streckenpremiere mit dem BMW M4 DTM. Das bisherige Testprogramm hatten Bruno Spengler, Marco Wittmann und Timo Glock übernommen.