Der DRS-Flügel war in den vergangenen sechs Jahren ständiger Begleiter der DTM - zur Saison 2019 wird die Überholhilfe wahrscheinlich abgeschafft werden. Laut Informationen von Motorsport-Magazin.com ist das DRS nicht mehr im Reglement 2019 vorgesehen. Eine finale Bestätigung steht allerdings noch aus, weil es innerhalb der Serie auch Stimmen gibt, die sich für den klappbaren Flügel starkmachen.

Bei den anstehenden Testfahrten in Estoril vom 11. bis 14. November kommt bei den 2019er-Autos von Audi und BMW ein starrer Heckflügel zum Einsatz. Ein Test mit DRS ist nicht vorgesehen. Mit der Einführung des Class One-Reglements erhalten die Rennwagen eine neue Flügelspezifikation. Der neue Flügel ist an die japanische Super GT-Serie angelehnt und breiter als das DTM-Modell von 2018.

Zudem verfügt der Heckflügel nur noch über ein Blatt. Die letzte Version aus der DTM von 2017 war mit einem klappbaren Doppelsteg versehen, um den Nutzen der Überhol-Hilfe effektiver zu gestalten. In den ersten Jahren nach der DRS-Einführung 2013 hatte die DTM zunächst auf einen Klappflügel mit nur einer Querstrebe gesetzt.

Zum Vergleich: Der Heckflügel in der 2018er-Version mit Doppelsteg, Foto: BMW Motorsport
Zum Vergleich: Der Heckflügel in der 2018er-Version mit Doppelsteg, Foto: BMW Motorsport

Bei den Motorsport-Fans oftmals als künstlicher Eingriff verschrien, zeigte das DRS allerdings auch seine Vorzüge in der DTM. Besonders auf Strecken wie dem Hockenheimring, dem Norisring oder dem Red Bull Ring sorgte der Klappflügel für deutlich mehr Überholmanöver und auch bessere Möglichkeiten, zum Überholen anzusetzen.

Das DRS war seit jeher ein zweischneidiges Schwert in der Tourenwagenserie. Fast jährlich wurde das Reglement angepasst, um den Effekt zu optimieren. "Eigentlich möchte ich puren Motorsport ohne DRS", sagte Audi-Motorsportchef Dieter Gass beim Hockenheim-Finale zu Motorsport-Magazin.com. "Aber das DRS hat schon dazu beigetragen, dass wir so tolle Rennen hatten. Davor darf man die Augen nicht verschließen, auch, wenn man es grundsätzlich nicht mag."

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Angesichts der neuen Regeln samt Turbomotor mit rund 620 PS sowie verringerter Aerodynamik durch Japan-Spec Unterboden und Heckflügel lässt sich noch nicht genau abschätzen, wie groß der Einfluss auf die Renn-Action sein wird. Es gilt über allem: Die Rennen sollen ähnlich actionreich bleiben wie zum Großteil in der Saison 2018.

"Wir müssen schauen, was es dafür braucht", sagte BMW Motorsport Direkter Jens Marquardt am Rande des Finales in Hockenheim zu Motorsport-Magazin.com. "Es wäre schön, wenn es ohne (DRS; d. Red.) geht. Wenn es nicht geht, muss man sich anschauen, was man machen kann."

Laut Audi-Kollege Gass würde die DTM jedoch auch Rennen vertragen, die mit vergleichsweise wenigen Überholmanövern auskommen - je nach Rennstrecke: "Ich glaube, dass eine starke Serie wie die DTM Rennen mit nicht so vielen Überholmanövern auf traditionellen Strecken verkraften kann, wo es super-spektakulär ist, mit diesen Autos darauf zu fahren."