Die DTM-Fans können sich auch in der Saison 2019 auf insgesamt 20 Rennen verteilt auf zehn Rennwochenenden freuen. Das bestätigt DTM-Boss Gerhard Berger im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com: "Wir werden wieder unsere zehn Events haben, davon 50 Prozent in Deutschland und 50 Prozent im Ausland."

Gleiche Anzahl, andere Strecken? Die Veröffentlichung eines ersten Kalenderentwurfs für 2019 ist für Oktober geplant. Berger kündigt an: "Auf welchen Rennstrecken wir fahren, ist noch offen. Da könnte es Veränderungen geben." Gemeint sind vor allem die Rennen im europäischen Ausland, die auf dem Prüfstand stehen.

Sicher ist: Auf dem Weg zur Internationalisierung der DTM soll es weiter ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Rennen in Deutschland und im nahegelegenen Ausland geben. "Wir werden mehr oder weniger die gleichen Länder bedienen, um vor allem in England und Italien weiter Aufbauarbeit zu betreiben", so Berger. "Auch die Niederlande sind ein Thema."

Lehren aus den ersten Nachtrennen

In der laufenden Saison machte die DTM erstmals Halt im italienischen Misano und kehrte außerdem nach Brands Hatch zurück. Die ersten Nachtrennen der DTM-Geschichte in Misano kamen grundsätzlich gut an. Kritik gab es nur an der späten Startzeit des Sonntagslaufs, der alles andere als zuschauerfreundlich war. Sollte die DTM auch 2019 in Misano fahren, bleibt es wohl beim späten Samstagsrennen und einem früheren Lauf am Sonntag.

Alternativen in Italien wären neben den Formel-1-Strecken von Monza und Imola die DTM-bekannten Kurse Mugello (8 Rennen zwischen 1994-2008), der Adria International Raceway (3 Rennen zwischen 2003-2010) oder das Autodromo Vallelunga Piero Taruffi. Die nach dem früheren Formel-1-Piloten benannte Rennstrecke hat den nicht zu unterschätzenden Vorteil, nur rund 30 km nördlich der italienischen Hauptstadt Rom zu liegen, was vor allem viele italienische Rennfans anlocken könnte. Hier fanden auch immer mal wieder DTM-Testfahrten statt, zuletzt mit den Gaststartern Sebastien Ogier (Mercedes-AMG) und Alessandro Zanardi (BMW).

Alternativen im Ausland

Ein neuerliches Rennen in Brands Hatch steht ebenfalls zur Debatte. In diesem Jahr fuhr die DTM nach fünfjähriger Auszeit wieder auf dem britischen Traditionskurs, dabei zum ersten Mal auf der längeren Grand-Prix-Variante. Alternativen in Großbritannien wären am wahrscheinlichsten Donington Park (10 Rennen zwischen 1991-2003) oder Silverstone (2 ITC-Rennen 1996).

Die niederländischen Traditionskurse in Zandvoort und Assen stehen ebenso zur Diskussion wie der Red Bull-oder Salzburgring. Eng werden könnte es für den Hungaroring in der Nähe von Budapest, der schon früher auf der Kippe stand. Dieses Jahr besuchten DTM-Verantwortliche das MotoGP-Rennen in Brünn - eine mögliche Alternative?

Saisonstart nicht mehr in Hockenheim?

In Deutschland sollten sich Veränderungen im Rennkalender in Grenzen halten. Der Hockenheimring könnte aber erstmals seit 1995 nicht Austragungsort des Saisonstarts sein. Diese Überlegenheit gab es schon in diesem Jahr und die neuerlich enttäuschende Zuschauerzahl beim diesjährigen Auftakt Anfang Mai dürfte diese Überlegung noch weiter vertiefen.

Ein zweites Rennen im badischen Motodrom ist ebenso gesetzt, wie das einzige Stadtrennen in Nürnberg auf dem Norisring. Der Vertrag mit dem Nürburgring wurde gerade um drei Jahre verlängert, fraglich ist lediglich ob wieder wie schon seit 2002 auf dem nur 3,6 km kurzen Sprintkurs oder der längeren (4,5 km) Grand-Prix-Strecke in der Eifel gefahren wird. Ein Fragezeichen steht höchstens hinter dem Lausitzring nach dem Kauf durch die Dekra und Umbauten zu einer Teststrecke. Im Raum steht eine Rückkehr an den Sachsenring (4 Rennen zwischen 2000-2002).

Neues zu den Japan-Events

Neben den zehn regulären Rennwochenenden 2019 stehen noch zwei weitere Events auf dem Plan: die Show-Rennen mit den Japanern, die eine eigene Wertung erhalten sollen. Der konkrete Ablauf ist noch offen, fest steht aber, dass die Rennen nach dem Ende der DTM-Saison steigen werden und der zweite Event in Japan über die Bühne geht. Laut Informationen von Motorsport-Magazin.com wird nicht wie Mitte November 2017 in Motegi, sondern in Suzuka oder Fuji gefahren.

Das Pendant steht noch nicht fest, muss aber nicht zwingend in Deutschland ausgetragen werden. Gerhard Berger verrät: "Wir reden da auch über Rennen in Europa, nicht nur in Deutschland. Deutsche Rennstrecken stehen bei dem Thema sicherlich auf der Pole Position, aber da spielt auch das Wetter eine Rolle. Zu solch einem späten Zeitpunkt im Jahr kann es in Deutschland schon mal schneien..." Zu dieser Jahreszeit gelten Italien oder Spanien als beliebte Ausflugsziele für Rennserien.